Kapitel 1 - Einführung
So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene (Buddha) im Walde der doppelten Sala-Bäume im Gebiet der Mallas an den Ufern des Hiranyavati-Flusses in Kusinagara. Der Erhabene fand sich dort von 800.000 Milliarden Mönchen umgeben und [von ihnen] ehrerbietig aufgewartet.
Beim Sonnenaufgang am Tage des Vollmondes im Monat des Vaisakha, als sich die Zeit des Parinirwana (d.i. des Eingehens ins Nirwana nach dem körperlichen Tod) nahte, verständigte sich der Erhabene mit allen Lebewesen - von dem Gipfel des Daseins bis hinunter (in die niedrigsten Sphären des Lebens) - in den Sprachen jeder dieser Regionen und zwar mit Worten, die die (beabsichtigte) Bedeutung mit gänzlicher Vollständigkeit ausdrückten.
Er sagte: „Heute geht der Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha (d.h. der völlig Erwachte), der große Weise (maha-muni), derjenige, der mit allen Welten Mitleid hat, derjenige, der alle Lebewesen so betrachtet, als wären sie (sein eigener Sohn) Rahula, derjenige, der die Grundlage und das Fundament großer Zuflucht ist, ins Parinirwana ein.“ Er sprach ebenfalls in dieser Weise über die endgültige Erklärung, die er auf die Fragen aller Lebewesen abgeben wollte.
Es geschah ebenfalls zu dieser Zeit, dass verschiedene Lichtstrahlen – blaue, gelbe, rote, weiße, kristallfarbene und smaragdene - aus dem Gesicht des Bhagavat hervorströmten. Diese Lichtstrahlen berührten die Lebewesen in den Höllen, die Tiere, die Hungergeister, die Asuras (Dämonen) und die Wesen in der Welt von Yama in den Dreitausend-Großen-Tausender-Welten und den Buddha-Ländern in den 10 Himmelsrichtungen, und sofort wurde die Finsternis aller kleshas (negativer Emotionen und schlechter Charakterzüge), der unglücklichen gatis (Fährten der Wiedergeburt) und aller Orte, die ohne Gelegenheiten waren, weggefegt.
Dann wurden sie (d.h. all diese Lebewesen) von großem Jammer niedergedrückt, und alle schrieen einstimmig: „Ach, Finsternis hüllte uns (bisher) ein! Finsternis hüllte uns ein!“ Sie schrieen auch: „Weh! Weh“ und, indem sie sich die Köpfe mit den ausgebreiteten Händen schlugen, wurden ihre Körper von Gram gequält. Zu dieser Zeit erbebte die Erde heftig mitsamt allen ihren Wäldern und Bergen, bis an die Ränder der Meere. Jene Wesen hielten einander fest umschlungen und sagten: „Beeilt euch, Freunde, beeilt euch, Freunde! Begebt euch nach Kusinagara im Lande der Mallas. Wir wollen uns vor den Füßen des Erhabenen niederwerfen und ihn anflehen, sein Eingehen ins Parinirwana hinauszuschieben und hier für ein Kalpa (Weltzeitalter) oder länger zu verweilen!“
Nachdem sie einander umfasst hatten, sagten sie auch, „Wehe, die Welt wird öde sein! Wehe, die Welt wird öde sein! Wehe, das (karmische) Reifen der guten Taten der Lebewesen ist versiegt! Unerträgliche Taten sind verübt worden. Beeilt euch, Ehrwürdige! Beeilt euch, Ehrwürdige! Der Tathagata-Samyak-Sambuddha geht vielleicht gerade in diesem Augenblick ins Parinirwana ein! Wehe, die Welt wird wüst sein! Wehe, die Welt wird öde sein! Falls der Tathagata (Buddha) nicht (hier) verweilt, werden wir ohne Beschützer und ohne Familie sein, gleich verarmten Bettlern. Wen wird es dann geben, an den wir uns mit unsren Zweifeln und mit unsrer (mannigfachen) Unsicherheit wenden können?“
Es befanden sich auch Sravakas (Schüler des Buddha) unter ihnen, die vom Älteren Mahakatyayana, vom Älteren Bakkula, vom Älteren Upananda und anderen geführt wurden. Als die Lichtstrahlen sie trafen, zitterten sie, zitterten heftig, bebten, bebten heftig, wurden beunruhigt, wurden sehr beunruhigt, erhuben Lärm, erhuben viel Lärm, stöhnten, stöhnten viel, wurden schwach, fielen in Ohnmacht, wurden abgestumpft, wurden total abgestumpft, wurden betäubt und total betäubt. Dann, nachdem sie sich also verhalten hatten, machten sie sich auf den Weg.
Zu jener Zeit kauten 8 Millionen Mönche an ihren Zahnputz-Stäbchen (einer Art Zahnbürste) und folgten dann (den anderen) nach. Als diese Älteren vom Glanz der Lichtstrahlen getroffen wurden, wuschen sie sich eilig das Gesicht und umklammerten einander. All diese Söhne des Tathagata waren Arhats (Heilige), hatten Kontrolle (über sich) (vasibhuta), hatten das vollbracht, was zu tun nötig war, hatten gute Manieren (ajanya), waren große Führer, hatten ihr Ziel durch die Große Leerheit (maha-sunyata) erreicht, besaßen Aufwärter wie große Sandelholzbäume und hatten Aufwärter wie Löwen. Was all diese Mönche, die mit soichen unermesslichen Tugenden ausgestattet waren, anbelangte: am Morgen beim Sonnenaufgang sträubten sich ihnen die Haare – rot an den Wurzeln wie Topas – überall an dem Körper, liefen ihnen die Augen mit blutartigen Tränen über, und sie wurden vom äußersten Leiden überfallen. Aber damit die verschiedenen Sandha-vacana (Worte impliziter Bedeutung) der Dharma-Tore, die zur Leerheit, dem höchsten Geheimnis des Mahayana, führen, dargelegt werden dürften – aus Fürsorge für das Wohlergehen und das Glück aller Lebewesen und aus Rücksicht auf diejenigen, die zu schulen waren - , reisten sie zum Ort, wo sich der Erhabene (bhagavat) aufhielt, und dann, indem sie sich ihm näherten, beugten sie Kopf und Körper und grüßten (ihn) mit den Köpfen zu seinen Füßen. Sie umwandelten den Erhabenen 10,000 Mal und nahmen dann – ihm gegenüber – beiseite Platz, die Handflächen aus Verehrung zusammengelegt.
Zu jener Zeit befanden sich auch 60,000 Milliarden Nonnen dort, die von Subhadra von Kosya geführt wurden und die alle Arhats waren, die die asravas (spirituellen Befleckungen) ausgetilgt hatten, die Herrschaft (vasibhuta) (über sich selbst) ausübten, die vollbracht hatten, was zu tun nötig ist, die die Bürde abgelegt hatten, die von den kleshas (negativen Gedanken/Emotionen und Tendenzen) frei waren, die große Führer waren und die ihr Ziel mittels der Großen Leerheit erreicht hatten. Was nun all diese 60,000 Milliarden Nonnen anbelangt, die von der Nonne Subhadra von Kosya, von der Nonne Upananda, von der Nonne Sagaramati und anderen geführt wurden: morgens beim Sonnenaufgang sträubten sich ihnen die Haare – rot an den Wurzeln wie Topas – an jedem Teil ihres Körpers, ihnen liefen die Augen mit blutartigen Tränen über, und sie wurden vom äußersten Leiden überfallen. Aber dennoch: damit die verschiedenen sandha-vacana (Äußerungen impliziter Bedeutung) der Dharma-Tore, die zur Leerheit, dem höchsten Geheimnis des Mahayana, führen, dargelegt werden mochten, reisten sie – aus Fürsorge für das Wohl und das Glück aller Wesen und aus Rücksicht auf diejenigen, die zu schulen waren – zum Ort, wo sich der Erhabene aufhielt, und dann, indem sie sich ihm näherten, beugten sie Kopf und Körper und grüßten (ihn) mit dem Haupt zu seinen Füßen. Sie umwandelten den Erhabenen 10,000 Mal und nahmen dann dem Erhabenen gegenüber beiseite Platz, die Handflächen aus Verehrung zusammengelegt.
Diese Nonnen, die da in der Versammlung saßen, waren nichts anderes als Bodhisattvas, die die 10te Stufe (bhumi) (d.i. das höchste Stadium des Bodhisattvatums – direkt vor dem Buddhatum) erlangt hatten – die besten der Menschen. Um derer willen, die zu schulen waren, hatten sie alle Körper weiblichen Aussehens, weiblicher Gestalt, von Fleisch, Blut, Sehnen und Knochen angenommen. Sie gaben sich ständig der meditativen Kultivierung der vier Unermesslichkeiten (apramana) (d.h. der unbegrenzten Ausstrahlung von Güte, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut) hin und waren selber der nützlichen großen Wunder des Tätigkeitsbereichs eines Buddha fähig.
Zu jener Zeit befanden sich auch alle Bodhisattvas – wie, zum Beispiel, Sagaradatta – dort, so viele an der Zahl wie Sandkörner am Flusse Ganges, die besten der Menschen, die die 10te Stufe (bhumi) erlangt hatten und die mit Zweckmäßigkeits-Körpern (upaya-kaya) versehen waren.
Ohne Ausnahme wollten alle diese Bodhisattva-Mahasattvas (d.h. große Bodhisattvas), die von der Bodhisattva-Mahasattva Sagaradatta, von der Bodhisattva-Mahasattva Aksayamati und anderen geführt wurden, das Mahayana hören; sie wohnten im Mahayana, hungerten nach dem Mahayana, dürsteten nach dem Mahayana, waren freigebig mit dem Mahayana und waren fähig, mit allen Welten in Übereinstimmung zu handeln, und sie dachten sich: "Wenn wir uns befreit haben, so wollen wir veranlassen, dass andere frei werden!" Sie hatten über viele vorige Weltzeitalter hin ein Gelübde (pratijna) abgelegt, das mit der ganzen ethischen Disziplin zu tun hatte, und sie widmeten sich unterstützender Praxis. Ebenfalls dachten sie alle bei sich: "Wenn wir uns selbst befreit haben, so wollen wir andere befreien!" "Wir werden für die Fortdauer der Drei Kostbarkeiten (d.i. der "Juwelen" von Buddha, Dharma, Sangha) sorgen!" "Wir werden das Rad des Dharma drehen!" und "Wir werden die große Rüstung anziehen!" So waren sie alle mit unermesslichen Verdiensten ausgestattet und betrachteten alle Lebewesen, als wären sie (jedes von ihnen) ihr einziges Kind.
Morgens beim Sonnenaufgang sträubten sich ihnen die Haare - rot an den Wurzeln wie Topas - an jedem Teil ihres Körpers, ihnen liefen die Augen mit blutartigen Tränen über, und sie wurden vom äußersten Leiden überfallen. Und dennoch: damit die verschiedenen sandha-vacana (Äußerungen impliziter Bedeutung) der Dharma-Tore, die zur Leerheit, dem höchsten Geheimnis des Mahayana, führen, dargelegt werden mochten - aus Fürsorge für das Wohlergehen und das Glück aller Wesen und aus Rücksicht auf diejenigen, die zu schulen waren - , reisten sie nach dem Ort, wo sich der Erhabene aufhielt, und streckten sich dann, indem sie sich ihm näherten, vor ihm hin, die Häupter ihm zu Füßen. Sie umwandelten den Erhabenen 10,000 Mal und nahmen darauf beiseite Platz - dem Erhabenen gegenüber - , die Handflächen aus Ehrfurcht zusammengelegt.
Zu dieser Zeit befanden sich auch Upasakas (Laienanhänger) (dort) - wie zum Beispiel der Upasaka König Tejovimalakirti - , die so zahlreich waren wie die Sandkörner von zwei Ganges-Flüssen und die die fünf Grundlagen der moralischen Schulung alle angenommen hatten und den Sittenkodex, die Observanz und die Tugenden aufrechterhielten und die die gepaarten Ausdrücke (yamaka)zu verstehen wünschten. Das heißt, sie wollten die Unterscheidungen und die Überlegenheit in den folgenden (Paaren) begreifen: das Leiden und das Glück; die Ewigkeit und die Vergänglichkeit; die Existenz eines Selbst und das Nicht-Vorhandensein eines Selbst; die Leerheit und die Nicht-Leerheit; das Reale und das Nicht-Reale; die Zuflucht und die Nicht-Zuflucht; Lebewesen und Nicht-Lebewesen; das Feste und das Nicht-Feste; Friede und Nicht-Friede; das Zusammengesetzte und das Nicht-Zusammengesetzte; das Immerwährende und das Nicht-Immerwährende; und Parinirwana und Nicht-Parinirwana.
All diese Upasakas (Laienanhänger) wie zum Beispiel der König Tejovimalakirti und der Upasaka Pradanasura wollten ohne Ausnahme das Mahayana hören und trachteten danach, es andere zu lehren, nachdem sie es (selber) gehört hatten; (sie) nahmen die Sittenvorschriften an, trachteten danach, ihren Durst mit dem Mahayana zu stillen und dann den Durst anderer zu stillen; (sie) sehnten sich nach dem Mahayana, waren freigebig mit dem Mahayana und waren fähig, in Übereinstimmung mit allen Welten zu handeln. Sie alle wollten sich in den Gedanken schulen: "Wenn wir uns selbst befreit haben, wollen wir andere befreien! Wir werden dafür sorgen, dass die Drei Juwelen fortdauern! Wir werden das Rad des Dharma drehen!" Sie hatten auch die große Rüstung angezogen, waren ehrehrbietig denen gegenüber, die sich schulten. Also waren sie alle mit unermesslichen Tugenden ausgestattet und betrachteten alle Lebewesen, als wären sie ihr einziges Kind.
Morgens beim Sonnenaufgang brachte auch jeder mit sich je 5,000 Holzklötze (indhana) Sandelbaumholz, Aloeholz, das beste Kiefernholz, weißes Sandelbaumholz sowie besonderes duftendes Brennholz (samidh), um die Leiche des Tathagata (später) einzuäschern. Jedes einzelne Bündel von Brennholz war mit goldnen Schnüren gebunden, die mit den sieben Arten und den sieben Klassen kostbarer Dinge geschmückt waren, und die aussahen, als wären sie in einem Bilde geschildert - von Natur aus schön und gut zugerichtet. Jedes davon bildete auch einen großen Haufen Brennholz, der mit verschiedenen Farben leuchtete - manche waren grün, manche waren rot, manche waren hellblau, manche waren rot und andere waren gelb, aber alle waren eine Freude anzuschauen. Die ???, die jedes Bündel bedeckten, waren alle aus den sieben Arten kostbarer Materialien gemacht. Viele der Ränder der Bindungen bestanden je aus einer Kombination von rauschrot-ähnlichem Rot, flachsblumen-ähnlichem (Blau), Grün und Gelb. Viele der Ränder der Bindungen verbanden auch vorzügliche, reine Goldbrokate, die überall in vielen Ländern berühmt waren.
Jedes Bündel von Brennholz war auch in blauen, gelben, hellgrünen, weißen und krapproten Kisten - aus den sieben kostbaren Substanzen geschaffen - aufbewahrt, die mit duftendem, süßriechendem Weihrauch, Blumengirlanden und echtem gepulvertem Safran geschmückt und mit Goldbrokat behängt und mit vielfarbigen Seidenstoffen geschmückt waren. Sie waren alle im Kalinga-Baumwolltuch der besten Qualität eingewickelt, in Leinen, in gestickter Seide (kauseya) und gemusterter Seide, die mit vielen Blumen geschmückt und mit süßduftenden, wohlriechenden Salben eingerieben waren.
Jeder für die Bündel des Brennholzes bestimmte Wagen war auch mit den sieben kostbaren Materialien geschmückt und war mit Gold verschönert worden. Sie (d.h. die Wagen) leuchteten mit blendenden Lichtstrahlen - blaue, weiße, rauschgelbe (haritala) und zinnober-orangenfarbene (sindhura). Die Joche jener Wagen waren unvergleichlich, mit den sieben kostbaren Materialien geschmückt und mit schnellen gut zugerittenen Pferden angespannt. Überdies waren all jene Pferde schneller als der Wind, ihre Felle hatten die Farbe schwarzer Gänse, von Rauschrot oder Wolken. Man hatte Banner und Wimpel vorne und hinten an jedem dieser Wagen aufgehängt, und all diese Banner waren auch aus kostbaren Stoffen und mit goldenen Netzen bedeckt. Den Bannern vorangehend, trug man auch Sonnenschirme, deren Schirmstäbe und Griffe aus gleißenden reinen Juwelen bestanden, und die mit herabhängenden Trauben von Perlen besetzt waren.
Den Bannern vorangehend, trug man auch Sonnenschirme, deren Schirmstäbe und Griffe aus gleißenden reinen Juwelen bestanden, und die mit herabhängenden Trauben von Perlen besetzt waren. Vor jedem dieser Sonnenschirme trug man auch große Girlanden (dama), sowie viele große, süßduftende, angenehme und leuchtende Kumudas, Utpalas und Pundarikas (Arten Lotosblume), deren Blumen golden, deren Stengel aus Beryll und deren Staubblätter aus Diamanten gemacht waren, und die vom Summen vieler Bienen tönten.
Vor den großen Girlanden trug man auch große Gemälde, die die Ereignisse, die in den Jataka-Erzählungen (d.h. in den Geschichten der früheren Existenzen des Buddha)im Zusammenhang mit dem Bodhisattva erzählt werden, schilderten. Zur linken und zur rechten Seite jedes Gemäldes führte man verschiedenartige Tanz-Dramen auf, die aus den mittleren Ländern stammten. Im Laufe dieser Aufführungen ließ man Muskinstrumente aus kostbaren Materialien ertönen - zylinderförmige Trommeln aus Lehm, Becken, runde Trommeln (mukunda), ?, Flöten, ?, Kesselpauken (bheri) und Muschelschalen.
Diese Musikinstrumente entsandten auch eine melancholische Melodie, die auszudrücken schien: "Ach die Welt wird leer werden!"
Jedem Ensemble der Musikinstrumente vorangehend, trugen schöne Jünglinge (sukumara) Gefäße von großer Kunstfertigkeit, die aus kostbaren Materialien gemacht und mit dem Blütenstaub verschiedener ? duftender Blumen erfüllt waren. Zusätzlich zu jenen Gefäßen trug man auch viele, die mit pulverisiertem echtem Safran erfüllt waren.
Diesen vorangehend, schritten Leute, die Lebensmittel trugen - genug für den Erhabenen und die Versammlung der Mönchsgemeinde, die sich ihm zugesellt hatte. Überdies hatte man diese Lebensmittel auf kleinen Feuern zubereitet, indem man Sandelholz, Aloeholz und Kiefernholz als Brennstoff und Wasser aus dem Ganges benutzt hatte. Ohne Ausnahme waren sie (d.h. die Lebensmittel) alle nahrhaft und bekömmlich und schmeckten sauer (amla), salzig (lavana), süß (madhura), herb, beißend und scharf (tikta).
Der ganze Boden um die doppelten Sala-Bäume herum war mit weichen Goldkörnern bestreut, und ? Baumwolle, Wolldecken, gefärbtes Tuch, rauhaariges Tuch, Kalinga-Baumwolltuch, und weiches weißes Seidentuch waren auch (dort) ausgebreitet. Safran war auf dem Boden jenes glückverheißenden Platzes verstreut - 32 Meilen (yojana) umher.
Ohne Ausnahme waren die großen Löwenthrone des Erhabenen und der ihn begleitenden Gemeinde der Mönche aus Gold gemacht und - hell leuchtend - mit den sieben Arten der kostbaren Materialien geschmückt. Ohne Ausnahme waren sie auf soiche Art hergerichtet, dass sie so groß und so hoch waren wie der Berg Sumeru, und sie waren mit Decken behangen, die diesem Anlaß angemessen waren. Sie waren auch alle mit Vorhängen umhangen, an denen Schnüre voller Glöckchen befestigt waren, die hell klangen und tönten, während prächtige Planen (vitana) aus verzierter Seide, so groß wie herrschaftliche Wohnhäuser, oben angeknüpft waren, und sie (d.h. diese Löwenthrone) wurden durch weiße Sonnenschirme auch vor der Hitze der Sonne geschützt und wurden mit weißen Jakschweifen (camara) gefächelt. Girlanden von weißen Perlen (mukta dama) - den Lichtstrahlen eines Vollmondes gleich - waren aufgehängt (pralambita) und kamen aus den Rachen von Krokodilen (makara), die an Elfenbeinstützen (apasraya) angebracht waren, und der benachbarte Boden war mit den Blüten süßduftender Blumen bestreut.
Jeder dieser Upasakas (Laienanhänger) dachte sich wie folgt und hing keinen anderen Gedanken nach: "ich werde Speise allen Wesen geben, die Speise begehren; ich werde denjenigen, die dürsten, Getränke geben; ich werde was auch immer gewünscht wird denjenigen geben, denen es an Gliedern oder Körperteilen wie z.B. Kopf oder Augen fehlt; ich werde die Verarmten, die Verhungernden und die Elenden reichlich mit allen Gaben beschenken, die sie sich wünschen, außer Sinnenlust (kama), Gift und Dingen, die schädlich oder ungeziemend sind."
Auf ähnliche Weise dachte die ganze Gruppe gütiger Freunde (kalyana-mitra), die sich dem Lebenswandel der Bodhisattvas (bodhisattva-carya) widmeten, bei sich, ohne irgend weichen anderen Gedanken nachzuhängen: "Wir werden dem Erhabenen Nahrung anbieten, und dann wird er ins Parinirwana eingehen! Wir werden dem Erhabenen Nahrung anbieten, und dann wird er ins Parinirwana eingehen!" Indem (sie das sagten), sträubten sich ihnen die Haare - rot an den Wurzeln wie Topas - an jedem Teil ihres Körpers, ihnen liefen die Augen mit blutartigen Tränen über, und sie wurden vom äußersten Leiden überfallen. Dann, indem sie die Sachen mitbrachten, die sie (dem Buddha) darbringen wollten - die Holzklötze, das Anbrennholz, die Wagen, die Banner, die Sonnenschirme, die Wimpel - und indem sie das Geschirr bei sich trugen, auf dem die auserlesensten Speisen zubereitetwaren, gingen sie zum Ort, wo sich der Erhabene aufhielt, und indem sie sich ihm näherten, warfen sie sich ihm häuptlings zu Füßen. Indem ihnen die Augen unaufhörlich übergingen als würde es regnen, und indem sie von allerlei Schmerz gequält wurden, schrieen sie laut aus: "Weh, die Welt wird öde sein! Weh, die Welt wird öde sein!" Indem sie sich dem Tathagata zu Füßen warfen wie Krokodile (sisumarapratitena), flehten sie ihn folgendermaßen an: "Will der Erhabene-Tathagata mitsamt seinem Gefolge - dem Mönchs-Sangha - die Nahrungsmittel, die wir zubereitet haben, annehmen? Erhabener! Wir beschwören den Tathagata, dieses letzte Opfer aus Mitleid mit uns zu sich zu nehmen!" Darauf schwieg der Tathagata, der alles wusste. Obwohl sie ihn auf diese Weise ein zweites und ein drittes Mal anflehten, schwieg der Erhabene ein zweites und ein drittes Mal auch. Daraufhin war es jenen Upasakas in ihrer Enttäuschung unmöglich, ein (einziges) Wort hervorzubringen. Sie waren von großem Elend übermannt, in ihrer Not niedergeschlagen, wie Eltern, die soeben den Leichnam ihres einzigen Sohnes im Friedhof verlassen haben. Also erhoben sich all jene Upasakas, während sie immer noch das äußerste Leid erlitten, lasen ihre einzelnen Opfer-Gaben zusammen und nahmen beiseite Platz.
Ferner fanden sich bei diesem Anlass Upasikas (d.i. Laienanhängerinnen) ein, die so zahlreich waren wie die Sandkörner dreier Ganges-Flüsse und die von Jivasri, Tochter des Zunftmeisters, geführt wurden. Sie hatten sich der fundamentalen religiösen Schulung (siksa-pada) unterzogen und befolgten die moralische Disziplin, die Riten und die Tugenden und verehrten den authentischen Dharma aufs äußerste. Alle von ihnen befreiten mit ihren weiblichen Körpern viele Millionen Menschen ganz und gar und verschmähten das häusliche Leben. Sie dachten bei sich: "Dieser Körper ist eine Ansammlung von mehr als 84 mangelhaften Bestandteilen (dhatus). Dieser Körper ist Nahrung für 840 Millionen Würmer. Dieser Körper ist mit dem unreinen Kot eines königlichen Kerkers durchtränkt. Dieser Körper ist ekelhafter als die Fäulnis der stinkenden Leiche eines Hundes. Dieser Körper trieft von Unreinheiten aus seinen neun Öffnungen. Dieser Körper gleicht einer Zitadelle - mit Verputz aus Fleisch, Sehnen, Knochen, Blut und Haut; mit Toren, Festungswällen und Türmchen, die die Arme und Beine sind; mit einem Turm, der der Kopf und einem König, der der Geist ist. Dieser Körper wird von allen Weisen verworfen, aber bei unreifen Menschen ist der Wohnsitz von Millionen von Raksasas (d.i. fleischfressenden Dämonen), die die Kleshas (die negativen Charakterzüge und Tendenzen) der Gier, des Hasses und der Verblendung sind, die sie (d.h. die unreifen Menschen) dazu verleiten, in ihn vernarrt zu werden. Ihm (d.h. dem Körper) fehlt jeglicher feste Kern, eben wie bei einem Schilfrohr, bei einem Rizinusölbusch, bei einer Blase oder bei einem Pisangbaum; er ist äußerst substanzlos wie der Blitz oder die Wellen eines steilen Gebirgsbachs; er ist trügerisch wie eine Illusion, eine Luftspiegelung, ein Echo oder ein Spiegelbild des Mondes; er ähnelt einem Baumstamm, der von einem Flussufer in einer tiefen Rinne gelandet ist, die von der Kraft des vom wütenden Winde bewegten Wassers ausgehöhlt worden ist; er ist Nahrung für Wölfe, Füchse, Geier und Krähen. Wer könnte Vergnügen daran finden, einen soichen Körper zu umarmen? Man könnte eher mit der Spitze eines Haares alles Wasser vom Ozean ableiten und es in den Hufabdruck einer Kuh gießen, als dass man mit bloßen Worten den Mangel an Festigkeit und die Abscheulichkeit dieses Körpers, der von den 404 Krankheiten befallen ist, zum Ausdruck bringen könnte. Obwohl es vielleicht möglich wäre, diese große Erde auszumerzen, indem man sie zermalmt und bloß zu den Samen einer faulen Jujube-Frucht (badara-phala), zu Senfkörnern oder gar zu Staubkörnern ganz verkleinert, hören diese Mängel des Körpers nimmer auf, solange er nur besteht. Daher sollte man ihn abwerfen wie Spucke, um den authentischen Dharma zu schützen."
Ohne Ausnahme waren alle soichen großen Upasikas Menschen, die ihren Geist dadurch kultiviert hatten, indem sie über die Leerheit, das Nicht-Vorhandensein von Merkmalen und über die Wunschlosigkeit meditiert hatten; wie waren mit Namen die Upasika Jivasri, die Upasika Srimala (und) die Upasika Visakha. Sowohl sie als auch alle anderen wollten vom Mahayana hören, sie hatten sich entschlossen, es andere zu lehren, nachdem sie es selber gehört hatten, sie widmeten sich dem Beschützen (des Mahayana), sie verachteten den weiblichen Körper, indem sie es für unterlegen hielten, sie verachteten diesen Körper, indem sie ihn als ohne jeglichen festen Kern betrachteten. Sie waren alle Menschen, die diese Vorstellung wiederholt kultiviert hatten, die der Meinung waren, dass man das Rad des Samsara (Kreis der Reinkarnationen) zu zerstören hatte, deren Durst durch das Mahayana gestillt wurde, und die auch beschlossen hatten, den Durst (jener) anderen zu stillen, die nach dem (Mahayana) verlangten; (sie waren alle Menschen), die das Mahayana begehrten, die nicht geizig waren mit dem Mahayana, die sich im Einklang mit allen Welten schulen wollten, die sich mit diesen Gedanken schulen wollten: "Wir werden die Befreiung anderer herbeiführen, nachdem wir selber befreit worden sind; wir werden andere befreien, nachdem wir selber (ins Nirwana) hinübergegangen sind; wir werden es nicht zulassen, dass der Stamm (d.h. das Geschlecht, die Familie, die Sippe, die Stammfolge) der Drei Juwelen abgeschnitten wird; wir werden das Rad des Dharma drehen!" (Alle diese Upasikas waren Menschen, die) die große Rüstung angelegt hatten, die feste Gelübde geschworen hatten in Sachen religiöser Schulung (siksa-pada), die obendrein mit zahlreichen Tugenden ausgestattet waren, und die allen Lebewesen gegenüber mitleidsvoll waren,indem sie jedes von ihnen als ihr einziges Kind betrachteten. Morgens, als die Sonne aufging, umarmten auch sie sich fest. Sie brachten zweimal so viel Brennholz, um es für des Tathagata Scheiterhaufen zu gebrauchen, aber, als der Tathagata sich weigerte, ihre Speise-Opfer anzunehmen, wurden sie von großem Elend befallen, als wären ihre Kinder gestorben. Weinend, nahmen sie beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass die Jünglinge von Licchavi ein, die vom Licchavi-Jüngling Visuddha-Vimala-Garbha geführt wurden, sowie jene, die in der Stadt Vaisali wohnten mitsamt denjenigen, die anderswo wohnten, und die Duodezkönigen mit ihren Ministern, die im Jambudvipa-Kontinent wohnten und die an der gesamten Zahl so zahlreich waren wie die Sandkörner von vier Ganges-Strömen.
Ohne Ausnahme waren sie Menschen, die darin geschickt waren, den authentischen Dharma zu beschützen, die den Vinaya, Riten und Tugenden besaßen, und die sich zeigten wie Hagelkörner denen gegenüber, die den authentischen Dharma schmähten und die Zeichen des Mönchtums schändeten. Sie hegten alle folgenden Wunsch und fassten also den bestimmten Entschluss: "Mögen all unser Reichtum, all unsres Getreide, all unsre Schatzkammern und unsre Speicher dazu dienen, es zu verhindern, dass die Ambrosia des Dharma versiegt und es sichern, dass die Ambrosia des Dharma besteht! Wir wollen uns energisch dem authentischen Dharma widmen! Wir wollen denen die Zungen ausschneiden, die den authentischen Dharma schmähen und verkehrte Ansichten hegen!" Sie schulten ihren Sinn mit dem Gedanken: "Wir wollen veranlassen, dass diejenigen, die gegen den Sittenkodex verstoßen und die sich nicht gemäß dem Sittenkodex verhalten, die weiße Kleidung des Laienlaebens anziehen! Wir wollen sie die Arbeit der Laien aufnehmen lassen!" Sie gelobten, denjenigen, die Freude am authentischen Dharma finden, Verehrung zu bezeigen, als wären sie der Guru; sie dachten sich: "Wir werden zufrieden sein, wenn wir das vollbringen, was dem Sangha Nutzen und Behaglichkeit bringt!" Sie wollten vom Mahayana erzählen hören, und sie hatten sich fest entschlossen, es andere zu lehren, nachdem sie es selber gehört hatten.
Alle von ihnen - wie zum Beispiel der Licchavi-Jüngling namens Visuddhi-Vimala-Garbha, der Licchavi-Jüngling namens Visuddhi-Canda, der Licchavi-Jüngling namens Vimala-Godaka-Dayaka und so fort - waren ohne Ausnahme mit unermesslichen Tugenden ausgestattet. Diese und die andern Licchavi-Jünglinge umarmten einander fest, und jeder von ihnen brachte sowohl 840 Millionen Stücke Brennholz und das vorzüglichste Kiefernholz (devadaru), Sandalholz und Agaru als Brennholz für den Scheiterhaufen als auch Opfergaben, die doppelt so viel waren wie die Vorangehenden, und näherten sich dann, indem sie ihre Opfergaben ankündigten, dem Erhabenen. Jeder der Licchavi-Jünglinge richtete 84,000 Elefanten, 84,000 Pferde und 84,000 Streitwagen und 84,000 weiße Kristalljuwelen zu. Sie (d.h. die Licchavi-Jünglinge) zogen Sonnenschirme, Banner, Wimpel und große seidene Baldachine von geeigneter Größe vor jedem Elefanten hoch. Auch der kleinste unter den verschiedenen Sonnenschirmen hatte einen Umfang von einem Yojana, auch der kleinste unter den großen seidenen Baldachinen war 32 Yojanas hoch, auch das kürzeste unter den Bannern war 100 Yojanas hoch, und auch der kürzeste unter den Wimpeln war 1,000 Yojanas hoch. Auf diese Art und Weise präsentierten sie sich mit ihren Opfergaben dem Erhabenen und brachten ihm mit ihrem Haupt bis zum Boden ihre Verehrung dar.
Aber als sie ihm ihre Opfergaben darboten, schwieg der Erhabene, und sie wurden äußerst bestürzt, als er sie nicht annahm. Enttäuscht standen sie auf und - aufgrund der spirituellen Macht des Erhabenen - erhoben sie sich sieben Palmen hoch in die Luft und blieben in Reihen sitzend da.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass auch Minister, Gouverneure und angesehene Bürger ein, die so zahlreich waren wie die Sandkörner von fünf Ganges-Strömen. Sie waren alle Menschen, die Vertrauen zum Mahayana hatten, die reine moralische Disziplin, Riten und Tugenden besaßen, und die sich benahmen wie Hagelkörner denen gegenüber, die den authentischen Dharma schmähten. Bei diesem Anlass kamen (folgende angesehene Bürger) dort an, nämlich der König angesehener Bürger, der der angesehene Bürger namens Vairocana war, der angesehene Bürger namens Lokapala, der angesehene Bürger namens Dharmapala, sowie andere. Alle diese Leute übertrafen die vorangehenden Opfergaben mit ihren eigenen Opfergaben. Nachdem sie dem Erhabenen ihre Mengen von großen Opfergaben angeboten hatten, wurden sie jedoch äußerst traurig, als er ihre Opfergaben nicht annehmen wollte. Enttäuscht, standen sie auf und - aufgrund der spirituellen Macht (adhisthana) des Erhabenen - erhoben sich sieben Palmen hoch in die Luft und saßen dort in Reihen.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass - mit Ausnahme von König Ajatasatru - die Könige der Städte, der Gebirgsdörfer, der großen Reiche und der abgelegenen Wildnisse im ganzen Jambu-Kontinent. Sie wurden von Vimala-Candra-Garbha, König von Vaisali, geführt, der von seinem Gefolge begleitet wurde, (dessen Mitglieder) sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadt wohnten und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von sechs Ganges-Strömen. (Die Könige kamen) mitsamt ihren vierfachen Heeren. Jeder dieser Könige hatte auch 1 Million 800 Tausend Soldaten dabei. Sie (d.h. die Könige) hatten auch Elefanten bei sich, die ständig Götterblut von ihren Häuptern fallen ließen, sowie Pferde, die schneller waren als die Kraft des Windes. Ihre Opfergaben waren zweimal so viele an der Zahl als die Vorangehenden, und so waren sie besser und zahlreicher. Indem sie soiche Opfergaben mitbrachten, um sie dem Erhabenen darzubieten, trafen sie mit ihren vierfachen Heeren ein. Unter ihren Opfergaben hatte auch der kleinste der verschiedenartigen Sonnenschirme einen Umfang von 80 Yojanas, auch die kleinsten unter den Wimpeln waren 100,000 Yojanas (in Größe), und auch die gewöhnlichen Banner waren 30 Yojanas hoch. Auf diese Weise trafen die verschiedenen Könige wie zum Beispiel Vimala-Candra-Garbha von Vaisali und Surya-Prabha gerade in dem Augenblick ein, als die Sonne aufging. Sie verhielten sich ebenfalls wie Hagelkörner denen gegenüber, die den authentischen Dharma schmähten und die Zeichen des Mönchtums schändeten, und sie hatten alle ohne Ausnahme feste Gelöbnisse abgelegt: "Wir wollen sogar durch (königliche) Macht den Lebewesen den authentischen Dharma beibringen! Wir wollen unseren ganzen Reichtum, unser Getreide, unsere Schatzkammern und Speicher gebrauchen, um den authentischen Dharma gedeihen zu lassen! Wir wollen uns energisch dem authentischen Dharma hingeben! Wir wollen denen die Zungen herausschneiden, die den authentischen Dharma beleidigen und verkehrte Ansichten hegen!" Ohne Ausnahme wollten sie alle das Mahayana und waren allen Welten gegenüber mitleidsvoll.
Ihre Opfergaben füllten die ganze Strecke von der Stadt Vaisali bis nach Kusinagara an. Da der Schatten von ihren Sonnenschirmen einer Vögel-Allee glich, strahlte die Sonne umsonst heftig auf sie herunter. Der Duft ihrer Lebensmittel-Opfergaben wehte vier Yojanas weit. Wiewohl sie den Erhabenen dreimal anflehten, die Lebensmittel-Opfergaben, die sie alle für ihn zubereitet hatten, anzunehmen, waren sie niedergeschlagen, als er sie nicht annahm. Enttäuscht erhoben sie sich und setzten sich (dann) in Reihen beiseite.
Überdies trafen bei diesem Anlass (auch) die Gemahlinnen der Könige, Minister und angesehener Bürger des Jambu-Kontinents zusammen ein, mit Ausnahme von König Ajatasatrus Gemahlin; die wurden von der Gemahlin des Königs von Vaisali, Königin Triloka-Sundari, geführt und waren so zahlreich wie die Sandkörner von sieben Ganges-Strömen. Ohne Ausnahme befreiten alle von ihnen bestimmt viele Menschen durch ihren weiblichen Körper, sie meditierten ständig über den Körper, und ihr Sinn war rein durch die Große Leerheit, das Nichtvorhandensein von Merkmalen und die Wunschlosigkeit. Sie waren nämlich die Gemahlin des Königs von Vaisali, Königin Triloka-Sundari, Königin Priyagu und so fort, die ohne Ausnahme diejenigen waren, die allen Lebewesen gegenüber mitleidsvoll waren, als gingen sie mit ihrem eigenen Kinde um. Sie umarmten sich fest und trugen dann Brennholz mit sich, um es auf dem Scheiterhaufen des Erhabenen zu gebrauchen. Die Höhe und Breite der Banner, Wimpel und Sonnenschirme unter ihren Opfergaben waren auch zweimal so groß wie die der Vorangehenden, und der Duft ihrer Nahrungsmittel-Opfergaben erfüllte (die Luft) acht Yojanas ringsum. Indem sie dem Erhabenen ihre Verehrung bezeigten, flehten sie ihn an, die Nahrungsmittel anzunehmen, aber er nahm sie nicht an. Darauf umwandelten sie ihn, indem sie sich die Haare ausrauften, ihren Schmuck von sich warfen, Tränen vergossen und viele misstönende Laute des äußersten Elends von sich gaben, als wäre ihr einziges Kind gestorben. Dann saßen sie aufgrund der spirituellen Macht des Erhabenen an einer Seite in Reihen vor den doppelten Sala-Bäumen.
Überdies trafen bei diesem Anlass eine Menge Götter zusammen ein, Virupaksa an ihrer Spitze, und sie waren so zahlreich wie die Sandkörner von acht Ganges-Strömen. Diese Götter sprachen auf folgende Art: "Seht, Freunde! Seht, Freunde! Die Dinge, die von den Menschen dargeboten werden, sind äußerst hervorragend, und sie wollen den Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha (d.h. den absolut vollkommenen Buddha) mit allen Opfergaben und Ehrenbezeigungen anbeten. Sie haben den Erhabenen angefleht, weil sie wollen, dass er sein letztes Mahl von den Menschen annimmt; aber auch wenn jeder von uns, Freunde, bei dieser letzten Gelegenheit den Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha ebenfalls anbetete und ihm Speisen anböte, wie könnte der Tathagata die von uns angebotene Mahlzeit zu sich nehmen und ins Parinirwana eingehen? Freunde, das Erscheinen eines Buddha (in der Welt) ist äußerst selten, und so ist das vollkommene Vollbringen des dana-paramita (d.h. der vollkommenen Freigebigkeit) noch seltener, indem man ihm (dem Buddha) das letzte Mahl schenkt. Weh! Nachdem der Erhabene ins Parinirwana eingegangen ist, wird die Welt öde sein." Ferner wollten all diese Götter über das Mahayana hören, und sie legten ein Gelübde ab, dass sie es andere lehren wollten, nachdem sie (selber) darüber gehört hatten. Sie gelobten, dass, nachdem sie mittels des Mahayana den eignen Durst gestillt haben würden, sie den Durst anderer für das Mahayana stillen wollten. Sie begehrten das Mahayana, sie waren nicht geizig mit dem Mahayana, sie waren ohne Neid, Habgier, Geheimhaltung und Trug in Sachen des Mahayana, sie fuhren wie Hagelkörner denen gegenüber auf, die den authentischen Dharma beleidigten, sie wollten sich in Übereinstimmung mit der Welt schulen. Sie wollten sich auf folgende Weise schulen, indem sie erklärten: "Wir werden andere befreien, nachdem wir (ins Nirwana) hinübergegangen sind; wir werden andere frei machen, nachdem wir befreit worden sind; wir werden das Rad des Dharma drehen!Wir werden dafür sorgen, dass die Sippe/Fortpflanzung der Drei Juwelen (= Buddha, Dharma, Sangha) nicht abgeschnitten/behindert wird!" Sie hatten die große Rüstung angelegt, sie hatten feste Entschlüsse gefasst, was die religiösen Schulungsfundamente betraf, und sie waren ebenfalls mit unermesslichen Tugenden ausgestattet und sahen alle in der Welt mit Mitleid an, als wäre jedes Lebewesen ihr einziges Kind.
Morgens, als die Sonne aufging, brachten sie auch Brennholz und Anmachholz, um es für den Parinirwana-Scheiterhaufen des Lehrers zu gebrauchen. Das war zweimal so viel Brennholz wie vorher dargeboten worden war, und es hatte alles ohne Ausnahme einen schönen göttlichen Duft, der sowohl angenehm als auch selten unter den Menschen war. Die Wagen wurden von den vorzüglichsten, geschwindesten Pferden gezogen und waren mit einem weißen seidenen Tuch bedeckt, und ihre Farbe und Form lassen sich unmöglich beschreiben. Diese Wagen waren mit Vorhängen umhüllt, an denen man Girlanden von Glöckchen befestigt hatte; lange Seidentücher, so groß wie umfangreiche häusliche Decken, waren an den Pfählen befestigt, die mit Zeichnungen bemalt waren. Vor diesen Wagen führte man verschiedenartige angenehme Tänze und Musik auf; obendrein hatte man auch viele Arten köstliche Speise-Opfergaben sowie Löwenthrone bereitgestellt, die Lehnen aus Beryll mit goldenen Rändern voller leuchtender Edelsteine, und Fußbänkchen aus Gold; man hatte auch den Boden mit verschiedenen duftenden Blumen und hingestreuten Blumenblättern schön gemacht. Hinten, hinter den Wagen, folgten die vierfachen Heere nach.
Hemmungslos vergossen all die Götter blutähnliche Tränen und wurden vom äußersten Leiden gequält. Da der Erhabene die Dharma-Tor-Methode seiner verschiedenen impliziten Äußerungen (sandha-vacana) über die Eigenschaften der Leerheit erklären mochte, die das größte Geheimnis des Mahayana ist - und dies um der Hilfe, des Trostes und des Mitleids willen allen Lebewesen gegenüber und um sie zu verwandeln - begaben sie sich zum Erhabenen und warfen sich ihm zu Füßen. Nachdem sie dann viele ausgezeichnete Arten des Anbetens und des Verehrens verrichtet hatten, umwandelten sie ihn. Sie alle breiteten ihre Schultertücher um der Begleitung des Erhabenen willen auf dem Boden aus, warfen ihren Schmuck weg und rissen sich die Haare aus, indem sie dissonante Jammertöne ausstießen. Einstimmig flehten sie den Erhabenen auf folgende Art an: "Wir beschwören dich, Erhabener, (erst dann) ins Parinirwana einzugehen, nachdem du die Lebensmittel-Opfergaben angenommen hast, die wir zubereitet haben!" Obgleich sie ihn ein zweites und ein drittes Mal anflehten, wollte der Erhabene (ihre Gaben) nicht annehmen und schwieg. Dann erhoben sie sich enttäuscht und nahmen in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass die Naga-Könige (d.i. Könige der Drachen/Schlangenwesen) ein, die in den vier Himmelsrichtungen wohnten und die vom Naga-König Vasuki, vom Naga-König Nanda und vom Naga-König Upananda geführt wurden und deren Zahl mit der der Sandkörner von neun Ganges-Strömen zu vergleichen war. Mit dringender Eile brachten sie beim Sonnenaufgang Dinge als Opfergaben – zweimal so viele wie die der Götter und je gemäß ihrem respektiven Reichtum – und näherten sich dem Erhabenen und begrüßten ihn. Trotzdem sie ihn beschwuren, ihre Lebensmittel-Opfergaben anzunehmen, mussten sie sich unverrichteter Dinge vom Boden erheben und in Reihen beiseite Platz nehmen.
Überdies waren (auch) bei diesem Anlass Yaksa-Herren (d.i. dämonartige Wesen) (zugegen), die von Vaisravasa geführt wurden, und von denen jeder von einem Gefolge begleitet wurde. Die Anzahl (dieser Yaksa-Herren) war so groß wie die Sandkörner von zehn Ganges-Strömen. Sie umarmten sich fest und, nachdem sie einen großen Haufen Opfergaben bereitgestellt hatten, die die vorangehenden Opfergaben der Nagas an Glanz übertrafen, trafen sie beim Erhabenen ein. Nachdem sie ihn begrüßt hatten, flehten sie den Erhabenen an, ihre Lebensmittel-Opfergaben anzunehmen; aber der Erhabene nahm sie nicht an. Niedergeschlagen erhoben sie sich und nahmen in Reihen beiseite Platz.
Ferner fanden sich bei diesem Anlass Garuda-Könige ein, die von Arista geführt wurden und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von 20 Ganges-Strömen. Die Opfergaben von jedem von ihnen übertrafen die vorangehenden Opfergaben der Yaksa in ihrem Glanze. Nachdem sie den Erhabenen begrüßt hatten, flehten sie ihn an, ihre Lebensmittel-Opferspenden anzunehmen; der Erhabene nahm sie jedoch nicht an. Entmutigt, nahmen sie in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Gandharva-Könige ein, die von Narada geführt wurden und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von 30 Ganges-Strömen. Die Opfergaben, die jeder von ihnen brachte, übertrafen in ihrem Glanze die vorangehenden Opfergaben der Yaksa-Könige . Indem sie den Erhabenen anbeteten und verschiedenartige Musik aufführten, begrüßten sie ihn und flehten ihn an, ihre Lebensmittel-Opferspenden anzunehmen; aber der Erhabene nahm sie nicht an. Entmutigt erhoben sie sich und nahmen in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Kinnara-Könige ein, die von Sudarsana geführt wurden, und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von 40 Ganges-Strömen. Die Opferspenden, die jeder von ihnen brachte, übertrafen die vorangehenden Opferspenden in ihrem Glanze, aber der Erhabene nahm ihre Lebensmittel-Opferspenden nicht an. Entmutigt erhoben sie sich und nahmen in Reihen beiseite Platz.
Weiter fanden sich bei diesem Anlass Mahoraga-Könige ein, die von Maha-Sudarsana geführt wurden, und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von 50 Ganges-Strömen. Sie kamen und brachten Opfergaben, die zweimal so viele waren als die Vorangehenden. Sie begrüßten den Erhabenen; er aber nahm ihre Lebensmittel-Opferspenden nicht an. Entmutigt erhoben sie sich und nahmen in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Asura-Herren ein, die vom Asura-König Sarbara (?) geführt wurden, und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von 60 Ganges-Strömen. Sie hatten alle einen riesigen und sehr glänzenden Körper und waren alle der Neigungen der Asuras bar. Sie brachten Opferspenden, die zweimal so zahlreich waren wie die Vorangehenden. Sie begrüßten den Erhabenen, aber er nahm ihre Lebensmittel-Opferspenden nicht an. Entmutigt erhoben sie sich und nahmen - leuchtend in ihrem Glanze - in Reihen vor den doppelten Sala-Bäumen Platz.
Ferner fanden sich bei diesem Anlass Danava-Herren ein, die von Galga-Vimaladakopadayaka (?) geführt wurden, und die so viele an Zahl waren wie die Sandkörner von 70 Ganges-Strömen. Sie hatten alle einen riesigen und sehr glänzenden Körper und waren alle von den Neigungen der Danavas frei. Sie brachten vortreffliche Opferspenden, die zweimal so zahlreich waren wie die Vorangehenden; aber der Erhabene nahm ihre Lebensmittel-Opferspenden wie zuvor nicht an. Entmutigt erhoben sie sich und setzten sich in Reihen vor den doppelten Sala-Bäumen nieder, leuchtend in ihrem Glanze.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Raksasa-Herren (d.i. fleischfressende Dämonen) ein, die vom Raksasa-Herrn Bhima geführt wurden und die so viele an Zahl waren wie die Sandkörner von 80 Ganges-Strömen und die alle von den Neigungen der Raksasas frei waren. Nachdem sie mit strahlendem Glanze vor den doppelten Sala-Bäumen geleuchtet hatten, begrüßten sie den Erhabenen und nahmen in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Herren der Obstbäume ein, die von Gandhaturya geführt wurden und die so viele an Zahl waren wie die Sandkörner von 90 Ganges-Strömen. Sie brachten eine Menge Opfergaben mit, die mehr als zeimal so viele waren als die Vorangehenden. Sie schmückten den Boden mit sprießenden Blättern und vielen Garben leuchtender Schlingpflanzen-Blumen, die die Laute kräftiger männlicher Kuckucke und Bienen von sich gaben, und dann nahmen sie in Reihen beiseite Platz.
Ferner fanden sich bei diesem Anlass Vidyadhara-Könige ein, die von Mahamaya geführt wurden und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von 1,000 Ganges-Strömen. Sie brachten eine Unmenge Opferspenden, die mehr als zweimal so viele waren als die Zahl der Vorangehenden, und dann nahmen sie in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Göttinnen ein, die ihr Äußeres verwandeln konnten, wie sie nur wollten. Sie wurden von Sudarsana geführt und waren so zahlreich wie ein koti von Ganges-Strömen. Sie brachten Opferspenden, die mehr als zeimal so viele waren wie die der Gemahlin des Königs von Saisali. Alle von ihnen häuften ihren Schmuck vor den Erhabenen auf und nahmen dann in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Apsaras ein, die von Rambha und Urvasi geführt wurden und die so zahlreich waren wie hundert kotis von Ganges-Strömen. Sie brachten viele duftende Opferspenden zum Erhabenen, die beträchtlich mehr als zweimal so viele waren als die Vorangehenden, und dann nahmen sie - wie (die Anderen) zuvor - in Reihen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Bhutas ein, die von Suklamassala (?) geführt wurden und die so zahlreich waren wie tausend kotis von Ganges-Strömen. Dann setzten sie sich in Reihen an einer Seite nieder, wie es die andern zuvor getan hatten.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass die vier Lokapala-Götter (d.i. die Beschützer der Welt) ein, die von Mahamaya geführt wurden und die so zahlreich waren wie hundert tausend kotis von Ganges-Strömen. Sie brachten Opferspenden mit sich, die mehr als zweimal so viele waren wie die Vorangehenden. Indem sie den Erhabenen begrüßten, flehten sie ihn an, ihre Lebensmittel-Opferspenden anzunehmen; aber, da er sie nicht annahm, nahmen sie in Reihen beiseite Platz, wie es die andern zuvor getan hatten.
Ferner fanden sich bei diesem Anlass Regenwolken-Götter (varsa-valahaka) (?) ein, die so zahlreich waren wie die Sandkörner des Ganges. Sie ließen einen Blumenregen darniederfallen, der mit kühlen rieselnden Regentropfen aus Wolken gemengt war, die von türkisblauer Farbe waren wie der Hals eines Pfaus und die in den Pausen zwischen den Blitzschlägen mit Bonner sanft rollten, wie sie große Wolken und Flüge von Kranichen (balaka) begleiten. Sie begrüßten den Erhabenen, waren aber enttäuscht, als er ihre Lebensmittel-Opferspenden nicht annehmen wollte, und darauf stellten sie sich in passender Art im freiem Himmel, um die Flammen des Scheiterhaufens des Tathagata (später) auszulöschen.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Gandhahastin-Elefanten ein, die von Rahu, Nilaksa (?) und Prakamya-Gandha geführt wurden und die so viele an Zahl waren wie (die Sandkörner von) 20 Ganges-Strömen und die alle ohne Ausnahme nach dem Mahayana strebten. Sie lasen mit den Spitzen ihrer Rüssel Kräuter vom schneeigen Gebirge auf, Lotoswurzeln, Baumstämme so groß wie Wagenräder, verschiedenartige Lotosblumen, Utpalas, Kumudas, Weiße Lotosblumen, Wurzeln, Früchte und Knollen von den Wildnissen - (alle) für den Lehrer, der ins Parinirwana eingehen wollte - , und nachdem sie diese zusammengelesen hatten, brachten sie mit sich (zum Erhabenen). Sie kamen auf kräftigere und geschwindigere Weise zusammen als die Macht des Windes und trompeteten wie der Donner im Sommer. Sie zierten mit Wimpeln Löwenthrone, auf die Lotosblumenblätter hingestreut worden waren, und boten ihre Opferspenden dem Erhabenen dar. Enttäuscht, als er ihre Lebensmittel-Opferspenden nicht annahm, nahmen sie dann beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Löwen ein, die von Simha-Garjita geführt wurden und die so zahlreich waren wie (die Sandkörner) von 30 Ganges-Strömen und die alle ohne Ausnahme allen Wesen Furchtlosigkeit einflößten. Mit ihrer großen Löwenkraft brachten sie Blumen und Früchte, die denen der Gandhahastin-Elefanten ähnlich waren, und indem sie sich schnell versammelten, nahmen sie beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass Gänse (hamsa), Reiher, Ruderenten, graugeflügelte Gänse, Enten, Kraniche (?), Kuckucke, Sperlinge (kalavinka) und Fasanen (jivajivaka) ein. Sie brachten auch Blumen und Früchte mit, die denen der Gandhahastin-Elefanten ähnlich waren, und sie nahmen beiseite Platz, indem jedes von ihnen mit ihrem eignen Ruf sang.
Ferner kamen bei diesem Anlass in großer Eile alle Kühe, Büffel und Ziegen, die mit Miich-geschwollenen Eutern überall auf der ganzen Erde umherstreiften, zusammen. Dann, indem sie eine Mulde nahe bei den doppelten Sala-Bäumen erspähten, gossen sie alle Miich aus ihren geschwollenen Eutern heraus, Miich, die von Kies, Sand und Salz unbefleckt war und wo mitten drin Bienen summten. Nachdem sie das getan hatten, nahmen sie beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass die Weisen (rsi) ein, die in den vier Kontinenten wohnten und die von Ksantivada geführt wurden. Sie waren so viele an Zahl wie die Sandkörner von Tausend Billion Ganges-Strömen. Alle von ihnen besaßen ohne Ausnahme die fünf übernatürlichen Wahrnehmungs-Kräfte und freuten sich am Mahayana. Jeder von ihnen brachte durch ihre übernatürlichen Mächte Anbrennholz und Lebensmittel-Opferspenden und dann, indem sie den Erhabenen begrüßten, nahmen sie beiseite Platz.
Abgesehen von einem Teil des Sangha, der von Mahakasyapa sowie vom Älteren Ananda geführt wurde, versammelten sich alle Mönche und Nonnen ohne Ausnahme, die in den verschiedenen Gegenden wohnten, dort.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass die großen Berge und die andern Berge von allen Ecken und Enden der Welt ein, die vom Berg Sumeru geführt wurden und die so viele an Zahl waren wie die Sandkörner von unzähligen Ganges-Strömen . Schwer beladen mit vielen Bäumen und Rankengewächsen, die als Markisen fungierten und die Strahlen der Sonne blockierten, mit schattigen Felsenspitzen, von denen erfrischendes kühles Wasser floss, mit Heilkräutern, Knollen, Wurzeln und Früchten machten sie sich auch auf den Weg dorthin. Obendrein schloss sich eine große Versammlung mächtiger Gottheiten (devaputra) jenen Bergen an, um ihre Opferspenden darzubieten. Darauf begrüßten sie den Erhabenen und nahmen beiseite Platz.
Überdies fanden sich bei diesem Anlass mächtige, glänzende Gottheiten ein, die in den vier Ozeanen und in den großen Strömen wohnten und die so zahlreich waren wie die Sandkörner von unzähligen Ganges-Strömen. Sie schickten schöne Opferspenden voran, die zweimal so viele waren als die Vorangehenden. Der Glanz jeder dieser Opferspenden übertraf das Licht der Sonne, eben wie das Licht der Sonne seinerseits das Licht einer Öllampe übertrifft, und das leuchtende Licht jeder Opferspende färbte die Gewässer des Hiranyavati-Stromes mit einem rötlichen Ton, eben wie die Strahlen der aufgehenden Sonne alle Blätter der Asoka-Bäume mit funkelndem rotem Lichte baden. Nachdem sie den Erhabenen begrüßt hatten, nahmen sie darauf beiseite Platz.
Überdies füllte bei diesem Anlass ein Palast - rein weiß wie der Hlas einer Gans und dem Gipfel der Herren der Berge gleich - den Himmel zwischen der Stadt Kusinagara und den doppelten Sala-Bäumen an. Das darunterliegende Gebiet war mit leichtbewaldetem Grasland und mit Teichen, die mit Lotosblumen geschmückt waren, erfüllt - schöner als das Grasland von Uttarakuru. Gewisse Plätze ähnelten dem himmlischen Nandana-Hain und Citraratha-Wald. Aber obwohl diese Landschaften auf diese Art äußerst entzückend waren, weinten die Götter, Asuras und Menschen überaus heftig, weil der Erhabene ins Parinirwana eingehen wollte.
Überdies redete jeder der großen Welthüter-Götter der vier Himmelsrichtungen bei diesem Anlass ihr jeweiliges Gefolge also an: "Seht, Freunde! Seht, Freunde! Die Handlungen des Opfergaben-Darbringens gegenüber dem Tathagata vonseiten der Götter, Asuras und Menschen sind äußerst beeindruckend. Sie bemühen sich, dem Tathagata sein letztes Mahl darzubieten. Also, sollten wir nicht ebenfalls, Freunde, dem Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha Opfergaben anbieten? Sollten wir ihm nicht sein letztes Mahl darbieten? Falls der Erhabene als seine letzte Mahlzeit das von uns dargebrachte Mahl zu sich nimmt, so erlangen wir dadurch die große Vollkommenheit der Freigiebigkeit (dana-paramita)." Nachdem sie das gesagt hatten, brachten sie mitsamt ihren unzähligen Gefolgen viele Opferspenden und Lebensmittel, die an Zahl zweimal so viele waren wie die Vorangehenden. Sie brachten auch vielerlei Blumen, wie zum Beispiel Mandara, Mahamandara, Karketana, Mahakarketana, Manjusaka, Mahamanjusaka, Santanaka, Mahasantanaka, Jyotiskara, Mahajyotiskara, Samantaprabha, Samantabhadra, Anantaprabha, Lavanya, Mahalavanya, Nandaka, Mahanandaka, Saugandhika, Mahasaugandhika, Gandhamadana, Mahagandhamadana, Samantamadana, Anantamadana, Mahaanantamadana, Divyapattra, Nadipuspa, Pariyatraka und so fort und begaben sich nach dem Ort, wo sich der Erhabene aufhielt. Eben wie das Licht der Sonne das Leuchten eines Leuchtkäfers übertrifft, ebenso übertraf die glänzende Herrlichkeit jeder dieser (Blumen) alle anderen Lichter. Aber da der Erhabene ihre Speisen-Opfergaben nicht annahm, nahmen sie beiseite Platz.
Überdies brachte bei diesem Anlass der Herr der Götter, Sakra, mitsamt den Göttern des Himmels der Dreiunddreißig (Götter-Arten) geeignete Opfergaben, die zweimal so zahlreich waren wie die Vorangehenden und die vielerlei Arten von Blumen einschlossen, wie zum Beispiel Manojna, Mahamanojna und Mahagandha, und sie (d.h. die Götter) manifestierten auch einen ungeheuer großen Palast, der weiß war wie die Farbe von Mörtel und der mit vielen Treppen und Türmchen mit Fensterreihen versehen war. Sie machten sich dann auf den Weg dorthin, wo sich der Erhabene aufhielt, brachten ihm mit ihren Häuptern bis zum Boden geneigt ihre Verehrung dar und bezeigten ihm (weiter) ihre Hochachtung, indem sie sich mit zusammengelegten Handflächen vor ihn stellten. Darauf beschworen sie den Erhabenen auf folgende Weise: "Erhabener! Da wir die Mahayana-Klasse von Sutren beschützen, flehen wir den Erhabenen an, uns gegenüber gütig zu sein und die Speisen-Opfergaben, die wir darbieten, anzunehmen!" Obwohl sie ihn auf diese Art baten, nahm er jedoch die Speisen-Opfergaben nicht an, und so nahmen sie beiseite Platz.
Danach erschienen oben am Himmel die sechs Klassen der Götter, die im Reiche der sinnlichen Begierden (kama-dhatu) wohnten und die Opferspenden und leuchtendes Licht mit sich brachten, weiche beide erhabener waren als das, was ihnen vorangegangen war. Sie trafen an dem Ort ein, an dem sich der Erhabene aufhielt. Unter ihren Opferspenden erreichte die Ausdehnung schon ihrer gewöhnlichen Sonnenschirme die Größe der vier Kontinente, ihre gewöhnlichen Banner erstreckten sich bis zu den Grenzen der vier Ozeane, sich vom östlichen Ozean bis zum westlichen Ozean ausdehnend. Wenn diese Banner im Wind flatterten und sich zusammenrollten, entsandten sie liebliche Töne wie jene, die aus Lauten hervorströmen. Sie begrüßten den Erhabenen und beschworen ihn, ihre Speisen-Opfergaben anzunehmen; aber er verharrte in Schweigen. Enttäuscht nahmen sie beiseite Platz.
Dann fanden sich all jene anderen Wesen von immer höheren Ebenen ein, mit Ausnahme derjenigen, die an der Spitze des (samsarischen) Seins (bhava-agra) geboren worden waren, um den Erhabenen anzubeten und brachten mit sich einen großen Berg von allerlei Opfergaben. Sie nahmen beiseite Platz, eben wie es die Früheren getan hatten. Da trat mit einem großen Berg Opfergaben vor den Erhabenen hin Brahma, der Herr des Saha-Reiches (d.i. unserer Welt), von unzähligen zur Brahma-Götterklasse gehörenden Gottheiten umgeben, von denen viele ihm vorangingen, und deren strahlende Herrlichkeit die Herrlichkeit aller anderen Götter übertraf. Die gewöhnlichen Banner hingen vom Brahma-Himmel bis zu den doppelten Sala-Bäumen herunter. Sie flehten den Erhabenen ebenfalls an, ihre Speisen-Opfergaben anzunehmen, aber er verharrte in Schweigen, und so nahmen sie beiseite Platz.
Dann bereitete der Herr der Asuras, Vemacitra, von zahllosen Asura-Gefolgen begleitet, die mit ihrem eigenen Glanz das Licht aller bisherigen Götter in den Schatten stellten - mit Ausnahme von Brahma und den Göttern der Himmel der zweiten Ebene - einen Berg aus aus zu diesem Anlass passenden Opfergaben und Lebensmittel zu bzw. vor und traten vor den Erhabenen hin. Schon die gewöhnlichen Sonnenschirme, die sie mitbrachten, waren enorm und in der Lage, ein kleineres Weltensystem zu bedecken. Sie beschworen den Erhabenen ebenfalls, ihre Lebensmittel-Opfergaben anzunehmen, aber er verharrte in Schweigen, und so erhoben sie sich und nahmen beiseite Platz.
Dann eröffnete Mara Papiyan (d.i. der Teufel), von einem Gefolge zahlloser Gemahlinnen begleitet, alle die Engpässe sämtlicher Höllen und spendete Wasser, Speise und was auch immer die Wesen dort begehrten. Er sagte ihnen: "Gedenkt des Tathagata-Arhat-Samyaksambuddha! Freut euch bei diesem Anlass des letzten Schenkens!" Weiter sagte er ihnen: "Möget ihr ruhig-und-behaglich sein!" und verschaffte ihnen Linderung. Regen fiel gleichsam von großen Wolken, auch auf die Städte in den Höllenreichen, die mit Schwertern besetzt waren und mit ungeheuren lodernden Feuern glühten, und die Höllenbewohner empfanden eine Wonne, wie sie sie nie zuvor erfahren hatten. Auf Grund der spirituellen Macht des Tathagata wurde Maras geistiger Zustand auf diese Weise verwandelt. Ebenfalls warfen all jene, die sich in seinem Gefolge befanden, die vielen verschiedenartigen Waffen weg, die sie trugen - ihre Bögen, Schwerter, Streitkolben, Diskusse, einspitzige Vajras (Donnerkeile), Wurfgeschosse, Panzerhemden, Pfeile, gespitzte Wurfgeschosse, Keulen, Speere, Hellebarden und so fort - und richteten ihren Sinn auf das Annehmen des Dharma.
Ihre Opfergaben ließen die der vorangehenden Götter ebenfalls so erscheinen, als wären sie nichts - auch die gewöhnlichen Sonnenschirme hatten einen Umfang, der genug ausgedehnt war, um ein Weltensystem mittlerer Größe zu bedecken. Auf diese Weise trat Mara, der mit großer Macht ausgestattet war, vor den Erhabenen, indem er (d.h. Mara) mit den von seinen Gemahlinnen getragenenWedeln gefächelt wurde. Er brachte mit seinem Haupt bis zum Boden geneigt dem Erhabenen seine Verehrung dar und beschwor ihn dann mit zusammengelegten Handflächen auf folgende Art: "ich flehe den Erhabenen sowie den Sangha der Mönche und die Versammlung, die sich hier befindet, an, die Speisen-Opfergaben anzunehmen, die wir darbieten! Erhabener! Lasst uns von diesem heutigen Tage an feste Gelübde ablegen, was das Mahayana betrifft. Falls irgend ein Sohn oder irgend eine Tochter aus guter Familie das Mahayana predigt - ob aus Angst, oder wegen der Gier nach Vorteil und Ehre, oder weil dieser Mensch hofft, es zu hören, oder weil er von anderen dazu gezwungen wird, oder, um den Geist anderer zu beschützen - so erlaube uns, um ihretwillen ein Mantra zu rezitieren, das alle Angst und alles Missgeschick beseitigen wird. Es lautet:
Tarki tattara tarki lohare maha-lohare ara cara tara svaha!
"Dieses geheime Mantra, das ich ausgesprochen habe, garantiere ich persönlich: Dharma-Prediger, die von Verwirrtheit und Angst befallen sind, werden in der Lage sein, zuversichtlich beredt zu werden, was die Methoden des Dharma-Predigens betrifft; sie werden die heterodoxen Anhänger veranlassen, berauscht zu werden; sie werden (durch dieses Mantra in der Lage sein), den authentischen Dharma, sich selbst und andere zu beschützen, wenn dieses Mantra als Dharani rezitiert wird. Es beseitigt die Angst vor Elefanten, die Angst vor dichten Wäldern, die Angst vor Flüssen, die Angst vor Feuer. Dann werde ich ohne List und ohne Betrug diejenigen, die es bloß rezitieren, vor all ihren Ängsten schützen, eben wie eine Schildkröte mittels ihres eigenen Körpers geschützt wird. ich werde sie auch mit großer Kraft ausstatten. Also beschwöre ich den Erhabenen, jetzt diese Speisen-Opfergaben anzunehmen."
Darauf sagte der Erhabene zu Mara Papiyan: "Mara! Bitte mich nicht, deine Speisen-Opfergaben anzunehmen! ich werde jedoch dieses Mantra annehmen, denn seine Worte sind eine Dharma-Spende zum Wohl aller Wesen; aber es verhält sich anders bei materiellen Gaben. Also, Mara: bitte mich nicht, sie anzunehmen." Dann schwieg der Erhabene. Obgleich Mara und seine Gemahlinnen ein zweites und ein drittes Mal baten, nahm er sie nicht an. Enttäuscht nahmen sie dann beiseite Platz.
Dann stellten bei diesem Anlass der Gott Mahesvara, mitsamt seinen unzähligen, ihm vorangehenden mächtigen Göttern mit ihrem eigenen Glanz/ Leuchten den Glanz Brahmas in den Schatten, sowie den (Glanz) der Herren der Götter, der Asuras und Maras, als wäre der Glanz (dieser anderen Götter) ein Tintenfleck. Sie kamen dorthin und brachten für den Tathagata Opfergaben, die mehr als doppelt so viele waren wie die vorangehenden Opferspenden. Unter ihren Opfergaben erstreckte sich der Umfang auch der gewöhnlichen Sonnenschirme so weit wie ein Drei-Tausend-Grosses-Weltensystem. Indem sie soiche Opfergaben voranschickten, traten sie vor den Erhabenen. Nachdem sie ihn viele Male umwandelt hatten, brachten sie ihm mit den Häuptern bis zum Boden geneigt ihre Verehrung dar und standen dann vor dem Erhabenen, ihre Handflächen aus Hochachtung zusammengelegt. Darauf sagten sie dem Erhabenen: "Was wir dem Erhabenen anbieten können, ist nicht besser als was eine Fliege anbieten könnte. Da wir Fliegen gleich sind, was nützt es, dass wir dem Erhabenen Opfergaben darbringen? Nichtsdestotrotz möge der Erhabene geruhen, aus Mitleid mit uns dieses letzte Mahl zu sich zu nehmen?" Obwohl sie ihn ein zweites und ein drittes Mal darum baten, schwieg der Erhabene ebenfalls ein zweites und ein drittes Mal. Enttäuscht erhoben sie sich und nahmen beiseite Platz.