Kapitel 6 - Der Vajra-Kaya (Diamantkörper-und-Geist)
(Dann sprach der Bhagavat zum Maha-Kasyapaika-Gotra): "Edler Sohn! Betrachte den Tathagata als einen ewigen Körper-und-Geist (nitya-kaya), als einen unzerstörbaren Körper-und-Geist (abhedaka-kaya), als einen diamantenen Körper-und-Geist (vajra-kaya), als keinen materiellen Körper-und-Geist (niramisa-kaya), und als einen Dharmakaya (Dharma- Körper-und-Geist)."
(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Ginge der Tathagata in das Nirwana ein, so würde ich Ihn nicht so betrachten. Wenn der Tathagata in das Nirwana einginge, würde ich ihn als einen zerstörbaren Körper-und-Geist (bhedya-kaya) ansehen, als einen Körper-und-Geist aus Staub (rajah-kaya), als einen Körper-und-Geist aus Fleisch (amisa- kaya)."
(Der Bhagavat) antwortete: "Edler Sohn! Sprich nicht von einem kernlosen Körper-und-Geist (asara-kaya - Wesen ohne innere Essenz), einem Körper-und-Geist, der zerstörbar ist, wie der der Menschen! Maha-Kasyapaika-Gotra! Seit vielen Billionen (kotis) von Weltzeitaltern (kalpas) besitzt der Tathagata einen unzerstörbaren Körper-und-Geist, nicht einen Körper-und-Geist der Menschen, nicht einen der Götter, nicht einen Körper-und-Geist, der mit irgendeiner Form der samsarischen Existenz in Verbindung steht, nicht einen körperlichen Körper-und-Geist."
"Der Körper-und-Geist des Tathagata ist ohne Körperlichkeit, ist nicht-geboren und ist stetig; er existiert nicht (d.h. er existiert nicht als etwas weltliches Tastbares und Vergängliches), er entwickelt sich nicht, er erreicht keinen endgültigen Höhepunkt (d.h. er erreicht keinen Endpunkt), er verweilt nicht (d.h. er ist nicht dem StilIstehen an irgend einem Ort verhaftet - er ist nicht in einer gewissen Lage gefangen), er ist ohne (weltliches, samsarisches) Bewusstsein, er vollbringt keine Taten (asamudacara), er ist äußerst rein, er ist ohne Ende (atyanta), er lässt sich nicht ergreifen (anupatta), er hinterlässt keine Spur (apada), er ist nicht lokalisiert (d.h. ist nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt), er ändert sich nicht, er ist frei von Erfahren, er ist unvermischt (d.h. er ist rein), er ist nicht zu sehen, er ist kein Erkennen (ajnana - d.h, er ist jenseits jeden weltlichen Erkennens), er ist kein Gegenstand des Erkennens (ajneya), er ist keiner (weltlichen) Kommunikation zugänglich (vijnapti-anamnata), er ist unbegreiflich (acintya), er ist nicht wahrnehmbar, er ist vom Geist getrennt, er ist die Gleichheit des Geistes (citta-samata), er ist der Fortschritt zur Gleichheit des Geistes, er ist bewegungslos, er ist von Kommen und Gehen abgetrennt, er ist nicht abgesondert, er hat nichts abzusondern, er steigt nicht (auf die Erde) ab (anavatara), er ist nicht stofflich/materiell (adravya), er ist nicht entstanden (d.h. er wurde niemals geboren - er war immer da), er ist ohne Aktivität (acarya), er ist ohne Unterscheidung (avikalpa), er ist keine vollkommene Vervollständigung (aparinispanna), er ist keine Empfindung, er ist nicht offensichtlich (anagamya), er ist kein (lokalisierter) Platz, er ist kein Substrat (analaya), er ist nicht Finsternis, er ist nicht Erhellung, er ist nicht gereinigt (asanta), er ist nicht völlig gereinigt (aprasanta), er ist frei von Reinigung (visanta), er ist rein, er ist vollkommen rein, er ist überhaupt nichts (akincanya; d.h, nichts Fassbares, nichts Samsarisches), er ist ohne Besitzergreifung (anupadana), er ist ohne Haften (arakta), er ist unverschmutzt (aklista), er ist ohne Verunreinigungen (aklesa), er verweilt ohne Verweilen (as...), er lässt sich nicht begrifflich erfassen (agrahya), er ist frei vom Tod (acyuti), er ist ohne alles, was dem Sterben unterworfen ist, er ist ohne alles, was nicht-Dharma ist (anadharma), er ist kein Feld (aksetra), er wird zu keinem Nicht-Feld (aksetranagata), er ist immerwährend (aksaya), er wird nicht erschöpft (ak ...), er ist von (jeglichem) Erschöpftsein frei (k ...), er ist ohne Erschöpfung (ak ...), er ist augenblicklich (k...), er ist von den Augenblicklichen frei (vik...), er ist nicht augenblicklich (ak ... ), er ist nicht gestört (ak ... ), er ist von Buchstaben und Zeichen getrennt (ak ... ), er ist von Sprache getrennt (sabda-parityakta), er ist von Rede getrennt (desana-parityakta), er ist von meditativer Kultivierung getrennt (bhavana-parityakta), er ist von Bestrebungen getrennt (auaya-parityakta), er ist nicht (mit etwas anderem) verbunden (asahagata), er ist nicht unverbunden (anasahagata), er ist unermesslich (apramana), er ist nicht unermesslich (anapramana), er ist nicht gegangen (agata), er ist nicht gekommen (anagata), er ist nicht beides (advaya), er ist ohne Anstrengung (anarabdha), er ist nicht XXX (asamarthya), er besitzt keine (äußerlichen) Merkmale (animitta ), man kann Ihn nicht durch Merkmale erfassen (nimitta-anagamya ), er ist mit Merkmalen geschmückt (nimitta-a...), er steht fest (suprati...), er ist ganz (voller) Frieden (atisanta), er ist ohne fiebrige Qual (vijvara), er ist nicht verdorben (avinipata), man kann ihn nicht sehen (ad...), er ist XXX (anuprabhavita), er ist die Soheit (tathata), er ist die Realität (tattva), er ist das Frei-Machen aller Wesen durch das Nicht-Frei-Machen (sarva-sattva-uttara...), er ist das Befreien durch Nicht-Befreien (moksa ...), er ist das Reinigen durch Nicht-Reinigen (sodhanam asodhana-yogena), er ist Gleichheit mit dem Lehrer durch die Nicht-Dualität mit dem Lehrer (samas ... ), er ist dem Einzigartigen gleich (asama-sama), er ist dem Raum gleich (akasa-sama), er ist dem Nicht-Lokalisierten gleich (asthana-sama), er ist dem Ungeborenen gleich (ajatasama), er ist dem, was sich nicht objektivieren lässt, gleich (analambana-sama), er ist dem Unübertroffenen gleich (asamasamagata), er ist Frieden (santa), er ist der äußerste Frieden (prasanta), er ist ruhig (upsanta), er ist ohne Unterstützung (apra .... ), er ist unermesslich (apramana), er ist an Betätigung beteiligt (carya-.... vielleicht: er ist am heiligen Lebenswandel beteiligt), er ist das Loslösen von allem Ergreifen des Irreversiblen (sarva...), er offenbart die Nicht-Dualität, ohne zu geben (apratipadana-advaya-desana), er ist die Essenz seines essentiellen Wesens, indem er sich nicht vorstellt und nicht strebt (vijnapti-akara-viyoga-svabhava), er ist nicht lang, er ist nicht rund, er lässt sich nicht In die Skandhas (d.h. Gestalt, Gefühl, Wahrnehmung, geistige Bildekräfte, und Bewusstsein) einteilen (skandha-aprabheda), er lässt sich nicht in die Dhatus (d.h. Sinnesorgane, Ihre Objekte und Ihre Bewusstseinsformen, und das Geist-Element, den Geist-Objekt und das Geist-Bewusstseinselement) einteilen (datu-aprabheda), er lässt sich nicht in die Ayatanas (d.h. die 5 Sinnesorgane und das Denken, dazu die 6 Objekte der Sinnestätigkeit, nämlich Sehobjekt, Hörobjekt ... Denkobjekt) einteilen (ayatana-aprabheda), er ist ohne bedingte Vorstellungen (asamskrta-vikalpa), er ist ohne jegliche Basis für bedingte Vorstellungen (as .... ), er ist ohne Zunahme (av ... ), er ist ohne Abnahme (ahana), er lässt sich weder einschätzen (atulya) noch nicht einschätzen (anatulya), er ist weder akut noch nicht akut, er ist weder der Opfergaben wert noch unwert. So ist der Körper-und-Geist (kaya) des Tathagata mit unmessbaren, undenkbaren Eigenschaften ausgestattet. Er (der kaya) wird von niemandem erkannt, gehört, gesehen oder wahrgenommen; er ist kein Existierendes (bhava) (d.h. er ist nicht etwas, was auf eine samsarische, vergängliche, labile Art existiert), er lässt sich nicht mit Worten beschreiben, er ist nicht in der Welt enthalten, er ist weder aus einer Ursache noch nicht aus einer Ursache entsprungen. In allen Beziehungen ist es nicht möglich, diesen Kaya (d.h, Körper-und-Geist, essentielles Wesen) durch Merkmale (Iakshanas) zu erfassen, die auf der Begriffsbildung oder nicht auf der Begriffsbildung beruhen; (es ist auch nicht möglich, ihn) mittels Wörter, Zahlen und Kategorien zu erfassen. Er geht weder ins Nirwana noch nicht ins Nirwana ein, denn der Tathagata ist mit unermesslichen Eigenschaften ausgestattet."
"Maha-Kasyapaika-Gotra! Der Körper-und-Geist (kaya) des Tathagata wird nur vom Tathagata allein unmittelbar erfasst - was seine verschiedenen Merkmale angeht - während keiner der Sravakas und Pratyekabuddhas dessen fähig sind. Da er mit soichen Eigenschaften (gunas) ausgestattet ist, ist der Körper-und-Geist des Tathagata kein Körper aus Fleisch - wie könnte er (denn) gebrechlich, geschädigt oder zerstört werden wie ein Gefäß aus Ton? Du solltest einsehen, dass die vorgestellte Schau von Zerstörung, Krankheit und Nirwana zum Wohl derer gemacht wird, die zur Reife zu bringen sind. Deswegen sollst du fortan (immer) daran denken, dass der Körper-und-Geist des Tathagata unzerstörbar und fest ist wie ein Diamant. Lehre andere, dass er kein Körper aus Fleisch ist. Begreife, dass der Tathagata der Dharmakaya (Körper-und-Geist des Dharma) ist!"
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Bhagavat! Wenn dem so ist, wie könnte es (je) geschehen, dass der Tathagata, der mit soichen Eigenschaften ausgestattet ist, krank und der Vergänglichkeit und der Zerstörung ausgesetzt würde? Von nun an will ich andere lehren, dass der Tathagata der Dharmakaya ist, beständig, fest, ewig und ruhig; aber wie kommt dieser Körper-und-Geist, der unzerstörbar ist wie ein Diamant, zustande? Durch weiche Ursachen kommt ein soicher Körper-und-Geist (kaya) zustande?"
Der Bhagavat antwortete: "Ein soicher Körper-und-Geist kommt durch das Verdienst zustande, dass man den authentischen Dharma schützt. Edler Sohn! Upasakas, die den authentischen Dharma schützen, sollten die Fundamente der religiösen Schulung (siksa-pada - die Sittenregeln der Mönche) nicht (eidisch) annehmen; sie sollten sich auch nicht der Upasaka-Zucht (upasaka-vinaya - Disziplin für Laienanhänger) widmen. Um Mönche zu schützen, die die Sittenregeln (sila) einhalten, ihr Verhalten (acara) und gute Eigenschaften aufrechterhalten, sollten sie (d.h. die Mönche schützenden Laienanhänger) sich mit Bögen, Pfeilen, Schwertern, Doichen und Speeren bewaffnen."
(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Bhagavat! Jene Leute, die (ganz) allein - nicht in der Gesellschaft von Beschützern - auf einer Matte unter einem Baum sitzen, sollten 'Mönche' heißen, während jene, die von Beschützern begleitet werden, sollten kahl geschorene Laien ( grhapati-munda) heißen."
Der Bhagavat erwiderte: "Edler Sohn! Verwende das Wort 'kahl geschorene Laien auf diese Weise nicht! Auch wenn ein Mönch auf einer neuen Matte sitzt, (ganz) allein bleibt und an irgend einem Ort schweigsam meditiert, nachdem er gegessen und Besuchern Lehrreden über die Mildtätigkeit, die Moral, das Verdienst, das Reifen des Verdienstes und die Genügsamkeit gehalten hat, mangelt es soichen Mönchen, die kein Löwengebrüll erheben, an einer Entourage wie sie Löwen besitzen, und sie lehren nicht einmal (den Dharma), um Verbrecher zu tadeln; sie strengen sich auch nicht an, sowohl allen Menschen als auch sich selbst Nutzen zu verschaffen. Sie befolgen bloß die Sittenregeln und führen einen religiösen Lebenswandel, (einfach) weil Ihre Kleshas (geistige Befleckungen) abgeschwächt sind.
"Es gibt anderswo andere, die die Sittenregeln einhalten und heilsame Tugenden besitzen und die auf einer neuen Matte sitzen und ein Löwengebrüll erheben. Sie legen die verschiedenen Kategorien des Dharma dar – sutra, geya, vyakarana, gatha, udana, itivrttaka, jataka, vaipulya und adbhuta-dharma - zum Wohl und zum Glück aller Wesen. Er (d.h. ein soicher Mönch) predigt also: 'Es ist geziemend, wenn uns dieses Sutra erklärt, dass Mönche, die unzulässige Besitztümer, wie Diener und Dienerinnen, Vieh und Büffel haben, eines Vergehens schuldig sind. Laut einem anderen Sutra lässt der Bhagavat einen gewissen König jene Sramanas (Asketen) strafen, die unzulässige Besitztümer haben, und er lässt jene, die gegen die Sittenregeln verstoßen, (aus dem Sangha) verweisen und zum Laienleben der Weissgekleideten (d.h. der Nicht-Mönche, der säkularen Leute) zurückkehren' Also erheben sie ein Löwengebrüll. Obwohl Dissens mit denjenigen entsteht, die gegen den Sittenkodex verstoßen, und sie am Ende ums Leben kommen, sage ich, dass diese Mönche den Sittenkodex aufrechterhalten und sich um des eignen sowie anderer Wohl befleißigen.
"Aus diesem Grunde erlaube ich Königen, Ministern und Upasakas Mönche zu schützen, um den authentischen Dharma zu sichern, und ich erlaube Ihnen auch, 'kahl geschorene Laien' zu strafen. In diesem Fall dürfen diejenigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, kahl geschorene Laien genannt werden - das ist keine Bezeichnung für diejenigen, die die Sittenregeln aufrechterhalten."
"Edler Sohn! Es war einmal, in der fernen Vergangenheit - vor unzählbaren Weltzeitaltern - in eben diesem Kusinagara ein Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha mit Namen Nandavardhana, der in der Welt erschien. Damals war die Welt geräumig wie Sukhavati, und die Leute wurden von keiner Hungersnot geplagt, (ebensowenig) wie die Bodhisattvas von Sukhavati. Dann, nachdem er viele Billionen (kotis) Jahre In der Welt verblieben war, nirwanisierte sich dieser Tathagata in eben dieser Stadt."
"Danach dauerten seine Lehren viele Billionen Jahre (In der Welt) fort, und als die Zeit kam, wo diese Lehren nur noch 40 Jahre andauern würden - zur Zelt, wo der authentische Dharma demnächst verschwinden wollte - erschien ein Mönch namens Buddhadatta, der von vielen Aufwartenden umgeben war und der ein Löwengebrüll erhob und die 9 Kategorien des Dharma darlegte. Als aber diejenigen, die unzulässige Besitztümer hatten, wie z.B. Diener und Dienerinnen, Rindvieh und Büffel, und die einen verkehrten Dharma lehrten, den Sittenkodex verletzten und grollende Gedanken hegten, ihn hörten, sagten sie unter sich: 'Lassen wir Ihn töten!' Diese Leute, die den Sittenkodex verletzt hatten, gesellten sich in einem Pöbelhaufen zueinander, indem sie allerlei Waffen mit Ihren Händen schwangen, und traten ihm trotzig entgegen."
"Damals war ich der König, der unter dem Namen Bhavadatta bekannt war. Als er einen Bericht (von diesem Vorfall) hörte, ging der König zu (Buddhadattas) Aufenthaltsort, um den authentischen Dharma zu schützen, und focht eine Schlacht mit ihnen. Hierauf konnten sie dem Dharmaprediger keinen Schaden zufügen. Was den König anbelangt, gab es keinen Fleck an seinem Körper, nicht einmal von der Größe eines Senfkorns, der von Schwertern, Doichen, Speeren und Pfeilen unverletzt blieb. Dann, indem er den Zustand des Königs erblickte, sagte dieser Mönch: ' Ausgezeichnet! Diejenigen, die den authentischen Dharma schützen möchten, sollten so handeln! Mögest du mit unzähligen guten Verdiensten gesegnet werden! ' "
"Dann, nachdem er die Worte dieses Mönches gehört hatte, verschied jener König und wurde darauf Im Reich des Tathagata Aksobhya geboren. Das Erwachen (bodhi) wird von allen Leuten da erlangt werden, die sich über diese Ereignisse freuten, und von denjenigen, die (um des Dharma willen) gefochten hatten. Im Reich des Tathagata Aksobhya, Abhirati genannt, erschien auch ein Tathagata, der Aksobhyakara hieß. Der Mönch Buddhadatta starb auch nach dem Tod des Königs und wurde zum führenden Anhänger (sravaka) der Lehren des Tathagata Aksobhya. Was den König betrifft, so wurde er der führende Anhänger an zweiter Stelle."
"Also, wenn der authentische Dharma im Begriff ist, unterzugehen, hat man ihn zu beschützen. ich war es, der damals der König war, während der Mönch der Buddha Kasyapa war - er erlangte das völlige Nirwana. So sind die Früchte unermesslich, wenn man den authentischen Dharma beschützt. Durch diese reinen Resultate bin ich wie ein Pfau geworden - mit einer Fülle von Flecken geschmückt - und habe einen unzerstörbaren Körper-und-Geist und den Dharmakaya erlangt."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Der Tathagata hat einen beständigen Körper-und-Geist, der wie Buchstaben, die auf Stein gemeisselt, ist."
Der Bhagavat sagte: "Edler Sohn! So sollten die, die wünschen, den authentischen Dharma beschützen, Mönche, Nonnen, Upasakas und Upasikas schützen, wo diese auch immer sein mögen. Unermesslich sind die Früchte eines Upasaka, der den authentischen Dharma beschützt. Edler Sohn! Aus diesem Grunde sollten Mönche mit einem Geleit von Upasakas, die mit verschiedenen Waffen gewaffnet sind, umherziehen. Im Falle dieses Mahayana sollten Upasakas die fünf Gebote (siksa-pada) nicht annehmen, aber sie sollten Mönche schützen, indem sie mit Waffen gewaffnet sind, um den authentischen Dharma zu beschützen."
(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Sind diese Mönche, die in der Begleitung von soichen bewaffneten Upasakas umherziehen, Acaryas (d.h. religiöse Lehrer und Meister) oder keine Acaryas? Sollte man sagen, dass sie gegen die Sittenvorschriften verstoßen oder nicht?"
Der Bhagavat antwortete: "Nachdem der Tathagata ins Nirwana eingegangen ist, wird es bürgerliche Unruhen geben, und Verwüstung wird im ganzen Land entstehen. In jenem bösen Zeitalter werden mehrere (Leute) - von den Trübsalen der Hungersnot gequält - Asketen mit kahl geschorenen Köpfen werden. Sie werden diejenigen Mönche, die (innerlich) über vollkommene Moral, vollkommenes Verhalten, vollkommene Tugenden und vollkommenes Verhalten (*** vielleicht Genügsamkeit????) verfügen, ausstoßen. Wie könnten (dann) in diesem Fall diejenigen Mönche, die die Sittenregeln aufrechterhalten, in und zwischen den Städten, Großstädten und Gebirgsdörfern umherziehen? In soichen Zelten erlaube ich jenen Mönchen, die die Sittenregeln einhalten und die Acaryas sind, in der Begleitung von denen zu reisen, die mit Waffen gewappnet sind, wenn sie auf den Landstraßen (hin und her) ziehen, um Ihnen das Leben zu schützen. ich sage, dass es auch moralisch ist, wenn Upasakas, Bürger, Könige und Minister Waffen führen, um diejenigen Mönche zu schützen, die die Sittenregeln einhalten - obwohl sie (d.h. die bewaffneten Leute) nicht töten sollen. Sie sollten Waffen führen, um vorzubeugen (d.h. um zu verhindern, dass Leute die Mönche angreifen) - das ist der Sittenkodex der Weisesten."
"Ein Acarya ist einer, der Unterweisungen im Mahayana erteilt, der die rechte Anschauung hat und der ungeziemenden Dingen wie zum Beispiel Sonnenschirmen, Öltöpfen und verschiedenartigem Getreide entsagt; der Königen und Ministern nicht aufwartet, der nicht gefällige, honigsüße Worte mit Spendern um des Gewinns willen spricht, dessen Verhalten vollkommen ist, der Sachen, die einem Mönch nicht geziemen, beiseite schiebt, der den Sittenkodex beobachtet, der mit heilsamen Eigenschaften ausgestattet ist, dessen Einsicht (prajna) unermesslich ist wie das Meer, der sich nichts aus (äußerlichem) Aussehen macht, der nicht nach Kleidung, Gewinn oder Ehre vonseiten anderer gierig ist, der sich in den Regeln des Verhaltens auskennt und der Genügsamkeit lehrt. Dieser Mensch heißt ein" Acarya"."
"Und was seine Genossen anbelangt: wenn jemand zu seinem Kreis gehört, der nach Gewinn und Ehre lüstert, so schickt er ihn von seinem Sangha (d.h. Gemeinde von Buddhisten) fort. In dieser Beziehung gibt es drei Arten von Sangha: den, der von denjenigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, verunreinigt wird; einen Sangha von Toren, und einen eigentlichen (reinen) Sangha."
"Unter diesen lehnt er den Sangha ab, der von denjenigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, verunreinigt wird. Ein Sangha, der von denjenigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, verunreinigt wird, ist ein soicher, der ausschließlich auf diejenigen orientiert ist, die gegen die Sittenregeln verstoßen, d.h. ist ein soicher, in dem sie nicht getadelt werden, und ist auf jeden orientiert, der sich zusammen mit ihnen um des materiellen Gewinns wegen betätigt. Auch wenn jemand die Sittenregeln aufrechterhält, zählt er zu denjenigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, weil er gemeinsam mit ihnen wohnt. Dies nennt sich ein Sangha, der von denjenigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, verunreinigt wird; demgegenüber heißt jemand, der jene, die sich ungeziemend verhalten, ablehnt, ein Acarya.
"Ein Sangha von Toren ist ein soicher, der aus denjenigen besteht, die in der Isolierung leben, deren Verdienst gering ist und die stumpfsinnig sind. Sie reinigen in geringem Grade ihren eignen Zirkel am Ende der Regenzeit (pravarana) und an posadha-Tagen, aber sie bemühen sich überhaupt nicht, diejenigen zu reinigen, die gegen die Sittenregeln verstoßen. Die, die mit jenen zusammen wohnen, die gegen die Sittenregeln verstoßen, heißen ein Sangha von Toren, während jemand, der die Unziemlichkeiten der Stumpfsinnigen korrigiert, ein Acarya heißt."
"Ein eigentlicher (reiner) Sangha ist ein soicher, der sich nicht einmal von Billionen (kotis) von Teufeln (maras) zerstören lässt - er ist ein Sangha von Bodhisattvas, der seinem Wesen nach rein ist. Diejenigen, die jene zwei Arten von unmoralischem Sangha ablehnen, heißen Acaryas."
"Vinaya-dharas (d.h. Meister der mönchischen Ordenszucht) kennen sich in den verschiedenen moralischen Geboten (siksa-pada) aus, die jene betreffen, die zur Reife zu bringen sind; sie kennen das Schwerwiegende und das Geringfügige. Sie bewerten Dinge nicht nach dem, was. nicht der Vinaya (die Ordenszucht) ist, sondern bewerten Dinge nach dem, was der Vinaya ist (d.h. die Ordensregeln stellen den Maßstab da, nach dem alle Taten zu beurteilen sind)."
"Woher sind sie mit der Fähigkeit von denen vertraut, die zur Reife zu bringen sind? .Es gibt Bodhisattvas, die wegen denen, die zur Reife zu bringen sind, zu einem Dorf reisen. Sie können auch Häuser und Hallen (mandapa) betreten, wie sie wollen, mit der Ausnahme von Hallen für Frauen und Tänzerinnen (patni-nati-mandapa) oder den Häusern von Witwen und Prostituierten (darika), aber es ist keine festgesetzte Zelt, wenn sie dahin gehen. Bodhisattva-Mönche sind imstande, viele Jahre lang zwischen den Dörfern hin und her zu reisen, während Sravaka-Mönche dessen nicht fähig sind."
"Woher wissen sie das Schwerwiegende und das Geringfügige (unter den "Übertretungen")? Was das Schwerwiegende betrifft, so bemerkte der Tathagata (zuerst) das Auftreten von Vorfällen und, nachdem er sie so bemerkt hatte, erließ er die Vorschriften also: 'Du sollst fortan keine soichen Fehler wie die parajikas begehen! Falls du das tust, so wirst du kein Asket (sramana) mehr sein.' Das nennen sich die schwerwiegenden (Fehler)."
"Was die geringfügigen betrifft: wenn jemand etwas verübte, was zwar einen (negativen) Vorfall darstellte, doch nicht etwas, was die Vorschriften eindeutig verletzte, so sah der Tathagata bis zu dreimal zu (ohne etwas zu sagen), und erließ (erst danach) neue Gebote. Bei soichen Vorfällen wird geurteilt, dass nach einem (soichen) Fehler Wiederherstellung möglich ist, und (diese Fehler) werden geringfügig genannt."
"Diese (Vinaya-Dharas) nehmen auch den subsidären Vinaya (savasesa - die Nebenregeln des Verhaltens) als ihren Richtmaß. Aber sie nehmen nicht als ihren Richtmaß jene Vinayas, wo (das Annehmen von) ungeziemenden Gaben erlaubt wird. (Also) schulen sie sich im Vinaya. Diejenigen (Vinaya-Dharas), die gegen die Sittenregeln verstoßen, sind große Kinder (maha-kumara), die - obwohl sie den Vinaya verworfen haben - fortfahren, die Ordensgewänder zu tragen. Obwohl sie Ihren Vinaya als keinen Richtmaß nehmen, sind sie ganz zufrieden mit dem, was im Vinaya steht. Unter den Lehren, die vom Buddha geäußert worden sind, befinden sich einige (Sprüche), die das Äquivalent des Vinaya sind: zusammengefasste Auszüge aus diesen (Regeln) sind, so sage ich, auch der Vinaya. Diese (Leute) sind Vinaya-Dharas. Auch wenn sie auch nur eine einzige Silbe (des authentischen Vinaya) wissen, wer auch immer auf diese Weise eine Silbe weiß, ist ein Vinaya-Dhara in der Welt. Sie heißen Vinaya-Dharas Im Zusammenhang mit den Sutren. Auf diese Weise sind die Lehren des Tathagata unmessbar. Der Tathagata ist unvorstellbar/unbegreiflich (acintya)."
(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Bhagavat! Der Tathagata ist In der Tat unvorstellbar/unbegreiflich. ich werde andere (Menschen) lehren, dass er ewig, fest, immerwährend und ruhig ist, dass er unvorstellbar/unbegreiflich ist."
Der Bhagavat antwortete: "Maha-Kasyapaika-Gotra, ausgezeichnet, ausgezeichnet! Der Tathagata besitzt einen Körper-und-Geist (kaya), der unzerstörbar ist wie ein Diamant. Du sollst andächtig die richtige Anschauung und Übung kultivieren. Bodhisattva-Mahasattvas, die einsehen - wie es sich gehört - dass der Tathagata mit einem Körper-und-Geist ausgestattet ist, der unzerstörbar ist wie ein Diamant, werden den höchsten Körper-und-Geist (paramartha-kaya) klar sehen, eben wie ihr eigenes Bild auf der Bildfläche eines Spiegels erscheint."