Kapitel 5 - Langes Leben
Dann sprach der Bhagavat zur Versammlung: "Edle Söhne und Töchter! Wenn ihr etwa Ungewissheiten, Bedenken oder Zweifel habt über Langlebigkeit, (oder über) Angelegenheiten, die die drei Juwelen oder die Moral betreffen, (so) dürft ihr mich darüber fragen." Er sagte dies noch ein zweites und ein drittes Mal.
Dann erhob sich durch die (übernatürliche) Kraft des Thatagata von seinem Sitz inmitten der Versammlung. Ein Bodhisattva-Mahasattva, geboren Im Dorf Nala, der der Brahmanenkaste angehörte und ein hervorragender
Jüngling desselben Stammes wie Mahakasyapa (maha-kasyapa-eka-gotra) war. Er ging auf den Tathagata zu, grüßte Ihn und umwandelte ihn hundert tausend Mal und brachte ihm Opfergaben (pradaksina) dar. Darauf entblößte er die eine Schulter, setzte das rechte Knie auf den Boden und sprach folgendes zum Bhagavat:
"Wenn der Bhagavat mir die Gelegenheit geben würde, einige Fragen zu stellen, damit er sie beantworten könnte, möchte ich gewisse Dinge mit dem Bhagavat-Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha erörtern." Der Bhagavat antwortete: "0 Bodhisattva-Mahasattva, großer Brahmane, hervorragender Jüngling desselben Stammes wie Mahakasyapa: frage den Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha was auch immer du willst! ich werde die mir gestellten Fragen beantworten und so dich zufrieden stellen."
Dann sagte der Bodhisattva Mahasattva, großer Brahmane, hervorragender Jüngling desselben Stammes wie Mahakasyapa zum Bhagavat: "Durch die Kraft des Bhagavat und durch die Kraft der heilsamen Wurzeln aller Wesen stelle ich einige Fragen, aber ich bin genau wie ein Insekt, während der Tathagata von einer großen Versammlung umgeben ist, (deren Mitglieder) wie Sandelholz sind, einer großen Versammlung, (deren Mitglieder) wie Löwen sind, und er mit einem unzerstörbaren Körper-und-Geist (kaya) ausgestattet Ist, der wie Beryll oder Diamant ist, (und) der von einer großen Versammlung (von Leuten) umgeben Ist, die mit einem Meer von Weisheit versehen sind, unter denen sich einige Bodhisattva-Mahasattvas befinden, die unermessliche Tugenden besitzen. ich bin aufs äußerste begünstigt (bahukara), dass mir die Gelegenheit gegeben wird - durch die Kraft des Tathagata einige Fragen an den Tathagata zu stellen, der von so unschätzbaren Versammlungen umgeben ist. Obwohl (bloß) wie ein Insekt, werde ich durch die Kraft des Tathagata einige Fragen stellen."
Dann sprach er folgende Verse:
"0 Weiser! Wie wird man langlebig, wie wird man diamantenartig?
Wie wird man dadurch unzerstörbar, wie wird Körper-und-Geist fest und stark sein?
Indem man was tut, lotet man die Tiefen dieses Sutras aus?
Wie versteht man den verschiedenartigen Geist der Wesen und lehrt sie?
Großer Weiser! Wie wird man zu einer Zuflucht, nachdem man das Umfangreiche (udara) erreicht hat?
Bhagavat! Wie dringen behindernde Teufel (maras)
in sein Gefolge ein?
Wie unterscheidet man die Worte der Teufel von den Äußerungen des vollkommenen Buddha?
O Führer! Wie lehrt man den edlen Pfad, indem man voller Freude ist?
Wie lehrt man Nicht-Verkehrtheit, nachdem man mit Heilsamkeit ausgestattet worden ist?
Großer Weiser! Lehre bitte, wie man tugendhafte (sukrta) Taten vollbringt!
O Weiser! Wie sollen Bodhisattvas den Dhatu sehen, der schwer zu erfassen ist?
O Weiser! Wie lassen sich Halbbuchstaben (ardhaaksara) vervollständigen?
Wie erlangt man es, dass sein Verhalten Gänsen (sarasa) und roten Enten (karanda) ähnlich wird?
Wie erlangt man es, dass man als Jupiter, Venus oder die Sonne geboren wird?
O Weiser! Wie dürfen Bodhisattvas (so genannt) werden, ohne dass sie (Bodhicitta) erzeugen?
Wie werden sie furchtlos in dieser Welt? Wie werden sie wie die kataka-frucht?
Wie können sie handeln, ohne dass sie beschmutzt werden, obwohl sie in der Kaliyuga geboren sind?
Wie können sie es Erlangen, im Reich des Bösen vom Bösen unbeschmutzt zu sein, wie der Lotos?
Wie können Bodhisattvas große Ärzte Im Reiche werden?
Wie können sie Kapitäne an allen Ufern (oder: in allen Ländern?) werden? Bitte erklär mir das jetzt.
Wie können sie wie Schlangen werden, die Ihre alte Haut abstreifen?
Wie können sie wie eine juwelenreiche Mine werdet (oder) wie Getreide oder Bäume?
Wie bringen die Beständigen (d.h. die Bodhisattvas) Reliquien zum Vorschein und (zeigen) unendliche (Dharma)-Tore, indem sie die Sravakas und Pratyekabuddhas erwecken?
Wie gewinnen die Söhne des Siegers ( = des Buddhas), fest in ihren Gelübden, ein unzerstörbares Gefolge?
Wie werden sie den Blinden wie Augen in der Welt?
Großer Weise! Wie unterweisen sie die vielen Millionen Individuen?
Wie zeigen sie den Dharma weltlichen Menschen als wären sie (die Bodhisattvas) der neue Mond?
Wie demonstrieren Sie (in ihrer Person) stets (sanatana) das vollkommene Nirwana?
Wie werden sie stark und heldenhaft wie Götter und Asuras(?)?
Wie erfassen sie das essenzielle Wesen (dharmata) (der Dinge), nachdem sie die Dharma-Tore erfasst haben?
Wie werden Bodhisattvas auch frei von Krankheit?
Wie erklären sie (ihre) Absicht, allen Lebewesen gegenüber (wie) Ärzte zu sein?
Wie haben sie einen Überfluss an Heilsamkeit?
Wie legen sie (alle) Zweifel ab?
Äußerst Weiser! Wie nahen sie sich dem unübertroffen Erwachten (anuttarasamyaksambodhi)?
Du, der du feine Dinge wahrnimmst, erzähl vom Wandel des Bodhisattva;
Erzähl auch, 0 Führer, von den vielen Dharma-Toren!
Du, der du der Arzt aller Lebewesen bist, offenbare die Arznei den Menschen!
Abgesehen von diesen (Angelegenheiten) sind die Skandhas (Körperliche und geistige Bestandteile) des Weisen kein Thema, über das ich Fragen stellen darf, obwohl das Thema den Bodhisattva-Bereich des Allwissenden berührt".
Dann sagte der Bhagavat folgendes zum Bodhisattva-Mahasattva, dem großen Brahmanen, dem hervorragenden Jüngling desselben Stammes wie Mahakasyapa: "Edler Sohn! Vortrefflich, vortrefflich! Es ist vortrefflich, dass du mir Fragen stellst, die die Allwissenden unter den Allwissenden (!) im Tathagata-guhyaka-maha-sutra gestellt haben. Allwissende hielten sich an den Ufern jeder Welt unter Welten auf, deren Zahl der von Sandkörnern vieler unzähliger Gangesströmen gleich war. Zusammen vergnügten (oder: amüsierten) wir uns (spielend) um des Erwachens willen am Fuße des Bodhi-Baumes (d.i. des Baumes des Erwachens). Eben wie wir uns um des Erwachens willen ergötzten, um das Geheimnis des Tathagata zu enthüllen – sofort nachdem wir das Erwachen erlangt hatten - so stellst auch du jetzt - zum Wohle aller Lebewesen - Fragen über den Erfahrungsbereich (visaya) der Allwissenden, (und) die Heilkraft davon ist dem Namen nach gleich (????).'
Dann sagte Maha-Kasyapaika-Gotra zum Bhagavat: "Bhagavat! Obwohl ich eigentlich nicht imstande bin, Fragen über die Erfahrungssphäre (visaya) der Allwissenden zu stellen, möchte ich dich nur ein wenig darüber befragen. Als Beispiel: eine Biene ist nicht fähig, bis zu den entfernten Welten des Himmels empor zu fliegen oder das Salz Im Meer ausfindig zu machen. Auf ähnliche Weise bin ich, 0 Bhagavat, wie die Biene, während der Bhagavat dem Himmel oder dem Meer gleicht (und) mit dem Dharma tiefer Erkenntnis (gambhira-jnana) versehen Ist.
"Als Beispiel, 0 Bhagavat: es ist wie wenn sich ein Schatzmeister das Juwel vom Helmschmuck seines Königs auf seinen eigenen Scheitel setzen würde. Auf ähnliche Weise, da ich den Dharma, den du dargelegt hast, völlig hüten will, flehe ich den Bhagavat an, zu sprechen (d.h. zu lehren), so dass ich umfangreiche Einsicht erlange. ich flehe den Bhagavat an, das Unübertroffene zu erklären, Darum will ich bitten."
Der Bhagavat erwiderte: "Edler Sohn, hör zu! Hör gut zu, (denn ich will erklären), durch weiche Taten der Bodhisattva-Mahasattva ein langes Leben erlangt, durch weiche Taten der Kausalgrund des Erwachens (bodhi) geschaffen wird. Der Kausalgrund des Erwachens wird folglich durch die Wirkung dieser Taten geschaffen. Lehre dies andere, wenn du es selbst gehört hast! Edler Sohn, da ich auch diese Taten vollbracht und sie andere gelehrt habe, habe ich das höchste, wahre und vollkommene Erwachen (anuttara-samyak-sambodhi) erlangt.
"Als Beispiel (der rechten Einstellung, wenn man ein langes Leben gewinnen will), edler Sohn: eben wie ein gewisser Mann In das königliche Verlies hinabsteigt, um seinen einzigen Sohn zu befreien, so kultiviert auch ein Bodhisattva, der sich um der Lebewesen willen ein langes Leben wünscht, die Vorstellung, dass alle Wesen sein einziges Kind sind. Nachdem er diese Vorstellung kultiviert hat, entsagt er allen schädlichen Taten und stattet er sich mit großer Güte, großem Mitleid, großer Mitfreude und großem Gleichmut aus: er verzichtet auf das Töten (von Menschen und Tieren) und praktiziert den Dharma.
"Überdies, edler Sohn, wird er unzählige Lebewesen In den Regeln der (buddhistischen) Schulung (siksapada) einsetzen, er wird sie zum Weg der 10 heilsamen Taten führen. Er sinnt bei sich auf folgende Weise: Wenn es möglich wäre, würde ich in alle gatis (Hauptformen der Wiedergeburt, Fährten der samsarischen Existenz) eindringen, um diejenigen zu befreien, die im Höllenreich, im Asurenreich (= Dämonenreich), im Geisterreich und Im Tierreich geboren sind, sowie jene Wesen, die sich abscheulichen Taten hingeben. Dann, nachdem ich sie befreit hätte, würde ich andere (Wesen) befreien. Dann konzentriert sich sein Geist darauf und wird sich dessen bewusst (d.h. er behält dieses Vorhaben immer im Auge und durchtränkt sein Wesen mit dem Geist dieses Vorhabens). Die großen Bodhisattvas gewinnen die äußerste Langlebigkeit, weil letztere (d.h. die Langlebigkeit) das gereifte Ergebnis guter Taten ist und dem Kausalgrund (des Erwachens) entspricht; sie gewinnen souveräne Erkenntnis (jnanesvara) und werden unsterblich."
Dann sagte der Bodhisattva-Mahasattva Maha Kasyapaika-Gotra zum Bhagavat: "Bhagavat! In weicher Weise sollten die Bodhisattvas darüber nachdenken? Was bedeutet deine Mahnung, dass sie die Vorstellung kultivieren sollten, dass alle Wesen Ihr einziges Kind seien? Bhagavat, wenn ein Bodhisattva etwa wünscht, die Vorstellung zu kultivieren, dass alle Wesen sein einziges Kind seien, so helfen diese Worte nichts. Wieso nicht? Bhagavat, es gibt gewisse Leute, die gegen die Vorschriften dieser Lehre verstoßen, die jene Sünden begehen, die eine sofortige Vergeltung mit sich bringen, und die den authentischen Dharma. verschmähen: - wie soll man die Vorstellung kultivieren, dass jeder von diesen Leuten sein einziges Kind sie?"
Der Bhagavat erwiderte: "Maha-Kasyapaika-Gotra, es ist In der Tat so (wie ich gesagt habe. ich sehe alle Wesen so an, als wären sie mein Kind Rahula."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Bhagavat! Wenn dem so ist, warum hat denn einmal Vajrapani, der König der Yaksas. vom Bhagavat ermächtigt, damals) als eine Gruppe Leute, die die moralischen Vorschriften einhielten und die zum Anlass der posadha des 15ten Tages zusammenfanden, mit seinem vajra (Donnerkeil) einen undisziplinierten (avinita), schmutzigen Jüngling zu feinem Pulver zerschmettert, der die moralischen Vorschriften nicht einhielt und der sich In einer Ecke versteckt hatte, um heimlich zu lauschen? In jener Handlung des Jüngling-Schlachtens war Vajrapani äußerst gewalttätig! Da es sich so verhält, wie Ist es möglich, dass der Bhagavat alle Wesen wie sein einziges Kind Rahula betrachtet?"
Der Bhagavat erwiderte: " Edler Sohn! Sag das nicht! Der Jüngling war eine magische Illusion (maya), und Vajrapani, der König der Yaksas, vollbrachte jene Tat, um diejenigen, die den authentischen Dharma verschmähen, mit der Wurzel auszurotten und ihnen fürchterliche Angst einzujagen; aber es ist nicht recht, weder diejenigen, die den authentischen Dharma verschmähen, noch die lcchantikas (d.h, hedonistische und nicht-glaubende, böse Menschen) zu töten. Ihr sollt kein Leben nehmen, da das zu einer Anhäufung von negativem Karma führt.
"Weiterhin, edler Sohn: auch wenn ein König oder (seine) Minister, die den authentischen Dharma verunglimpfen, gestürzt werden, bin ich es nicht, der befiehlt, dass man sie stürzen sollte, sondern es handelt sich bloß um das offene Reifen der Resultate Ihrer Rechtschaffenheit (will sagen, Mangel an Rechtschaffenheit). Indem er sie beruhigt, strahlt der allwissende Tathagata auch zwei oder drei Lichtstrahlen aus. Wenn dieses Licht sie nicht trifft, werden sie sterben. In diesem Fall tut der Tathagata selber überhaupt nichts.
"Überdies, edler Sohn: wenn du fähig bist, das Schwer-zu-Ergründende wahrzunehmen, so will ich dir noch andere thematische Darstellungen (nidana) erzählen.
"In verschiedenen anderen Ländern gibt es verschiedenartige Moralkodexe, Rituale und Tugenden. Nachdem ich mich völlig nirwanisiert habe, wird es Mönche geben, die den authentischen Dharma werden ächten wollen. Weil es dem König an einem Lehrer mangelt, wird er Schaden anrichten, aber dann werden andere Könige kommen, um ihn zu Fall zu bringen. Nachdem sie die Macht dieses König verringert haben, wird er Im Dharma weilen, und so sage ich, dass die anderen Könige sehr verdienstlich sind. Wieso das? Weil sie die Basis des großen Bösen des anderen Königs beruhigt haben.
"Weiters, edler Sohn! Falls schädliche Bäume oder eine zerstörte Ernte auf einem Felde oder nahe an einem Haus wachsen, ist es nötig, sie mit der Wurzel auszurotten. In gleicher Weise erlaube ich euch, diejenigen, die gegen die Moralvorschriften verstoßen, sowie diejenigen, die den authentischen Dharma verschmähen (saddharmam dusyati), zu tadeln, als wären sie (bloß) Diener. Diejenigen, die sie nicht tadeln, sind sehr weit von dem entfernt, was ich gelehrt habe; diejenigen, die sie doch tadeln, sind meine Schüler, meine Sravakas (d.h, Jünger)."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Auch wenn der Bhagavat so etwas behauptet, betrachtet er doch nicht alle Wesen so, als wären sie Rahula. Wenn das wirklich der Fall wäre, so wäre der Unterschied zwischen einem, der den Buddha mit einer Axt angreift und einem, der ihm Salben einreibt, aufgehoben; ist es denn also nicht auch ein Widerspruch, diejenigen, die den authentischen Dharma verschmähen, zu tadeln? Was der Tathagata In dieser Beziehung sagt, ist unlogisch ."
Der Bhagavat antwortete: "Maha-Kasyapaika-Gotra! Als Beispiel: angenommen Irgendein Bürger, Kaufmann, Kommandant, Minister oder König vertraut seine geliebten, seine lieben, seine unvergleichlichen, in Ihrem Aussehen vollkommenen Söhne einem Lehrer an und sagt diesem folgendes: 'ich vertraue diese meine Söhne deiner Obhut an, damit sie Disziplin, (verschiedene) Tätigkeiten, Etikette und die Wissenschaften erlernen mögen. Bring Ihnen Disziplin, Tätigkeiten, Etikette und die Wissenschaften bei! Auch wenn drei unter ihnen an Prügeln, Drohungen oder Mahnungen sterben sollten, und nur einer übrig bleibt, macht es mir nichts aus, auch wenn die drei umkommen, solange dieser eine erzogen wird!" Nun, wenn drei doch sterben und (nur der) eine erzogen wird, würdest du behaupten, dass der Lehrer etwas Sündhaftes oder Lasterhaftes verübt hätte?"
"Nein, Bhagavat! In diesem Falle würden weder (der Vater noch der Lehrer) etwas Sündhaftes verübt haben. Wieso nicht? Weil sie keine bösen Absichten hatten. Indem sie so handelten, würden sie ihr Verdienst in Hülle und Fülle vergrößern."
Der Bhagavat sagte: "Edler Sohn! In gleicher Weise betrachtet der Tathagata jene Menschen, die den authentischen Dharma schmähen, so, wie (er) Rahula (betrachtet). Eben wie die Kinder dem Lehrer anvertraut wurden, so vertraue ich sie auch Königen, Ministern oder Upasakas an. Dann, falls diese Könige, Minister und Upasakas jene trägen Toren schelten, könntest du wirklich behaupten, dass der Tathagata etwas Sündhaftes begangen habe?"
"Nein, Bhagavat. Diese Könige, Minister und Upasakas hätten nichts Sündhaftes begangen; also, um wieviel mehr wäre der makellose Bhagavat in jedem Sinne unbefleckt! Denn sie (d.h. die Könige, u.s.w.) tadeln sie nur ungern, um die Tugenden und das (moralische) Verhalten zu beschützen."
Dann sagte der Bhagavat: "Also kultiviert man die Vorstellung, dass (Wesen wie) sein einziges Kind sind. Jeder, der diese Ansicht kultiviert, wird die Vorstellung kultiviert haben, dass (jedes Wesen wie) sein einziges Kind ist. In dieser Weise sollen große Bodhisattvas-Mahasattvas die Vorstellung kultivieren, dass alle Wesen wie ihr einziges Kind sind. Nachdem (die Bodhisattvas-Mahasattvas) so gehandelt haben, werden alle Wesen dazu gebracht werden, die Praxis von Samadhi (meditativer Versenkung) zu pflegen. Aus diesem Grunde werden sie völlig frei von Bosheit und rein. So werden Bodhisattvas langlebig, äußerst langlebig und erinnern sich an Ihre vorigen Existenzen."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Wenn sie die Vorstellung kultivieren, dass alle Wesen wie Ihr einziges Kind seien, werden Bodhisattvas-Mahasattvas wahrlich langlebig werden?"
Der Bhagavat antwortete: "Ja, In der Tat!"
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Bhagavat! Erlaube, dass ich ein Beispiel angebe. Nehmen wir an, es wäre ein Geschichtenerzähler da, der, von Zuhörern umgeben, ihnen verschiedene erbauliche Geschichten erzählt, um sie dazu zu bringen, ihre Mütter zu ehren, und der jedoch dann, als er nach Hause geht, seiner armen, leidenden Mutter mit Stöcken, Ziegelstücken, Erdklumpen und Steinen Schaden zufügt. Der Bhagavat hat behauptet, dass Bodhisattvas-Mahasattvas langlebig, äußerst langlebig sein werden, dass (sie) sich an ihre vorigen Existenzen erinnern (und) nicht sterben werden, sondern unsterblich und fest werden; also, wie kommt es, dass der Bhagavat selber eine kurze Lebensdauer hat? Warum betrügst du uns? Oder betrachtet der Bhagavat selber alle Wesen eigentlich als Feinde? Wehe, der Bhagavat muss irgendweiche Missetaten verübt haben. Wenn wir nach menschlichen Jahren rechnen, hast du noch nicht einmal 100 Jahre erreicht. Wenn die Lebensdauer des Tathagata so kurz ist, dann muss er früher, als er sich dem Bodhisattva-Wandel widmete, eine gewisse Anzahl von Morden begangen haben! Da dein Leben so kurz Ist, kann man nicht umhin zu vermuten, dass der Bhagavat gewisse äußerst üble Taten verübt haben muss."
Der Bhagavat erwiderte: "Maha-Kasyapaika-Gotra! Beleidige den Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha auf diese Weise nicht! Die Lebensdauer des Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha ist äußerst lang. Der Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha ist vollkommen fest, vollkommen ruhig, vollkommen ewig, vollkommen unwandelbar."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Bhagavat! Inwiefern hat der Tathagata eine äußerst lange Lebensdauer?"
Der Bhagavat antwortete: "Du, Maha-Kasyapaika-Gotra - als Beispiel: es gibt die großen Ströme, den Ganges, den Yamuna, den Sarayu und den Hingula, oder die anderen kleinen Flüsschen, die lediglich in den großen Ozean münden. Auf ähnliche Weise münden all die Lebensströme derjenigen, die Im Himmel und auf der Erde (wohnen), lediglich in den Ozean des Tathagata. So hat der Tathagata ein äußerst langes Leben."
"Ferner, Maha-Kasyapaika-Gotra: eben wie die vier großen Ströme aus dem Anavatapta-See heraus strömen, so strömen, auf ähnliche Weise, all die Massen von langen Leben. aus dem Tathagata heraus."
"Zum Beispiel: der (leere) Raum Ist das ewigste aller ewigen Dinge. Der Tathagata Ist auch ewig, wie der Raum ."
"Eben wie sarpirmanda (geklärte Butter) das einzig beste Fiebermittel ist, ebenso ist der Tathagata ruhig und kühl (will sagen, lindernd, besänftigend) und lehrt den sapirmanda-ähnlichen Dharma."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Bhagavat! Wenn die Lebensdauer des Tathagata überaus lang Ist, so flehe ich den Bhagavat an, ein Kalpa (Weltzeitalter) oder sogar länger zu verweilen, um allen Wesen gegenüber ein Arzt sein zu können, oder um wie eine große Wolke zu sein und den Regen des authentischen Dharma fallen zu lassen."
Der Bhagavat antwortete: "Du, Maha-Kasyapaika-Gotra! Hege nicht den Gedanken, dass Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddhas jemals zu Ende gehen (will sagen, jemals zu sein aufhören)! Maha-Kasyapaika-Gotra, angenommen, es könnte vielleicht ein Mönch, eine Nonne, ein Upasaka, eine Upasika hier (d.h. im Sangha, in der buddhistischen Gemeinde) oder auch ein Außenseiter (d.h. ein Nicht-Buddhist) hier sein, der der fünf übernatürlichen (Durchdringungen oder Wissensarten?) mächtig geworden ist, der ein Kalpa (Weltzeitalter) oder länger verbleiben kann, der durch den Himmel schreiten oder sich im offenen Himmel (d.h. in der Luft) hinlegen kann, oder der es erlangt dass Ihm Feuer zu seiner linken Seite hervorlodert oder auf ähnliche Weise es zustande bringt, dass Rauch aus seiner rechten Seite ausströmt. Sie (d.h. soiche Leute) können ihre Lebensdauer bestimmen, wie sie wollen. Kurz, sie können sich manifestieren, wie sie wollen, wie sie wünschen. Das sind die Errungenschaften derjenigen, die der fünf übernatürlichen (Wissensarten?) mächtig geworden sind. Wenn sogar jene, weiche die fünf übernatürlichen (Wissensarten?) errungen haben, völlige Kontrolle über ihr Leben besitzen, wie wäre denn der Tathagata, der viele Mächte errungen hat, denn nicht auch instande, so etwas zu tun? Wie könnte der Tathagata nicht ein Kalpa (Weltzeitalter) oder länger bleiben? Du solltest einsehen, dass der Tathagata unwandelbar, fest und ewig ist. Du solltest einsehen, dass der Körper, den er in dieser Welt manifestiert, kein Körper aus Fleisch ist, sondern er gibt diesen Körper jetzt auf, der von Gift abhängt. Du solltest dich mit dieser vortrefflichen Lehre beschäftigen,(nämlich der Lehre, dass) er unwandelbar, fest und ewig ist."
Maha-Kasyapaika-Gotra sagte: "Wenn der Tathagata unwandelbar Ist, Inwiefern unterscheidet sich das von weltlichen und überweltlichen Wesen? Wie unterscheidet sich das von jenen weltlichen Menschen, die behaupten, ihr Brahman (d.h. die Weltseele) unwandelbar und seit anfangslosen Zelten da sei? Wenn der Tathagata unwandelbar Ist, dann gibt es hier wohl keinen Unterschied!"
Der Bhagavat antwortete: "Edler Sohn' Nehmen wir als Beispiel einen gewissen Kaufmann oder Bürger, der viele Tausende verschiedener Kühe besaß, (Kühe) verschiedener Farben, verschiedener Züchtungen und Stammbäume, und die sich alle (zusammen) in einer Herde auf einer Weide befanden. Er vertraute diese Kühe (irgendweichen ) Kuhhirten an und aß das köstliche Sarpirmanda (geklärte Butter), während die Kuhhirten die Weide schützten und den Quark und die Miich butterten. Dann, einige Zelt später, gelangte jener Besitzer ans Ende seines Lebens und verschied. Nachdem er gestorben war, ergriffen einige raue Räuber, die im Walde umherschweiften, von den Kühen Besitz. Aber, da sie keine Frauen hatten, butterte jeder von ihnen für sich die Miich. Aber weil ihre Technik, (die Miich) zu buttern, unzulänglich war, so gewannen sie nicht einmal den Duft des Sarpirmanda aus dieser Miich (ksira), noch war sie (d.h. ihre Technik) für (die Herstellung von) Quark (dadhi) geeignet, noch für Buttermiich (ghola), noch für Miich der besten Qualität (piyusa) - also, wie konnten sie (je) die Sarpirmanda -Sahne gewinnen? Auch die ursprüngliche Qualität der Miich verschlechterte sich, und dann verdünnten sie sie mit Wasser und dachten wiederholt: Wir werden etwas Sarpirmanda gewinnen! Wir werden etwas Sarpirmanda gewinnen!
"Ähnlich sind der weltliche Reich um und die Verdienste, die aus den natürlichen Wirkungen des Dharma des Buddha ausströmen. Wenn die Buddha-Bhagavats, wie der Besitzer jener Weide, sich völlig nirwanisiert haben, verzerren diebähnliche weltliche Leute die Moral (sila), die Riten (vidhi), die Ordenszucht (vinaya), die Felder der Betätigungen und die Veranlagungen, der Wesen, und denken: 'Das Wesen (sattva) existiert, die lebende Seele (jiva) existiert, die Person (pudgala) existiert' und denken (weiter): 'Die Befreiung ist so, die Praxis ist so', (aber) sie sind unkundig der Praxis, der Wesen, der Befreiung, der Ewigkeit und der Realität (tattva). Obwohl sie sich wohl unermüdlich anderen Zielen hingeben, erlangen sie die Befreiung nicht, und sie erwerben auch nicht die Moral, die Riten, die Felder der Betätigungen, die Ordenszucht, die Ewigkeit oder die Realität. Wie (im Falle) der Butter der Raufbolde, erwerben weltliche Leute die Dharma-Wirklichkeit nicht, sondern werden von der Vorstellung besessen, dass das Wesen (sattva), das vom Brahman manifestiert wird, ewig sei, oder von der Vorstellung besessen, dass das, was ihnen angehört (atmaniya), die Befreiung (moksha) sei. Wie (im Falle) der Miich der Raufbolde, kennen sie die Realität nicht. Wegen (ihres) religiösen Lebenswandels (brahmacarya), wegen (ihres) Vermeidens des Ehebruchs, wegen (ihres) Ehrens ihrer Eltern sind sie darauf beschränkt, ein geringfügiges Maß an himmlischer Wonne zu erwerben und zu genießen, ebenso wie nichts von der Miich der Räuber übrig blieb - außer dem nutzlosen Bodensatz. Sie wissen nicht, wie man seine Eltern ehrt, noch wie man in den drei Juwelen Zuflucht findet; sie wissen nicht wie man Ehebruch vermeidet, und wissen auch nichts vom Wesen der Ewigkeit.
"Nun, die Manifestation (nirmana d.h. die körperliche Erscheinung auf der Erde) des Buddha ist unbeständig und trügerisch (mrsa), und so denken weltliche Leute, dass der Tathagata unbeständig und unstetig sei. Aus diesem Grunde sollten sie sich mit Kraft mit der Vorstellung beschäftigen, dass der Tathagata beständig Ist - als Gegenmittel gegen die Unbeständigkeit.
"Edler Sohn! Dann erscheint ein diese Weide besitzender Chakravartin (Weltenherrscher) in der Welt, und jene Räuber sind durch das Charisma des Verdienstes des Weltenherrschers daran gehindert, sich mit auch nur einer einzigen der Kühe davonzumachen. Darauf gehen diese rauhen Räuber, die im Walde umherschweifen, von der Kuhweide weg. Dann übernimmt ein Juwel von einem Bürger, der (für den) Weltenherrscher (arbeitet), die Kuh-Weide, und dieses Juwel von einem Bürger gelangt durch seine eigne Intelligenz zur Erkenntnis der eigentlichen Methode, wie man mit der Miich jener Kühen umgeht. Durch das Verdienst jenes Weltenherrschers verdoppelt sich der Miichertrag jener Kühe, und es lässt sich Quark daraus machen. Auf ähnliche Weise tritt der Chakravartin-ähnliche Buddha idie Welt und betreut alle weltlichen Menschen, die wie die Kühe auf der Weide sind; aus diesem Grunde trifft das Wort 'ewig' nur auf den Tathagata zu, während die räuberähnlichen weltlichen Menschen nicht einmal imstande sind, den Aufenthaltsort der Buddha Worte und deren Ewigkeit zu begreifen. Wie das Juwel von einem Bürger übernehmen die Tathagatas die Weide, die der authentische Dharma ist, und gewinnen die Miich des Dharma zum Wohle der verdienstvollen Menschen.
"Edler Sohn! Aus diesem Grunde ist der Tathagata ewig, fest und immerwährend. Weltliche Leute sind ohne die Eigenschaft der Ewigkeit - ich behaupte, dass ausschließlich die Tathagata-Buddhas sie (d.h. die Ewigkeit) besitzen. Folglich, edle Söhne und edle Töchter sollten wissen, dass der Buddha-Bhagavat ewig ist, dass der Buddha-Bhagavat immerwährend ist. Alle Leute, die die zwei Silben 'ni-tya' ("ewig") meditativ kultivieren (d.h. über die Silben ni-tya meditieren), werden sehr bald und vollständig meinen Zustand erlangen. Edler Sohn! Wenn die meditative Kultivierung der zwei Silben ni-tya nachlässt, dann werden sich die Tathagatas nirwanisiert haben. Das ist das essentielle Wesen (dharmata) der Buddhas."
(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Was ist die Bedeutung vom 'essentiellen Wesen der Buddhas', von dem du sprichst? Bhagavat! ich möchte über diesen Dharma, den du erwähnt hast, Bescheid wissen; so beschwöre ich dich, Bhagavat, diesen Ausdruck ausführlich darzulegen!"
Der Bhagavat antwortete: "'Das essentielle Wesen' heißt das Verlassen des Körpers; so solltest du wissen, dass das 'Verlassen des Körpers' ein vorwurfsvoller Ausdruck (dhigvada) ist (!).
"Wird der Tathagata noch einen Körper annehmen oder nicht, nachdem er (den jetzigen) hinter sich gelassen hat?"
Der Bhagavat erwiderte: "Edler Sohn! Sage so etwas nicht! Dies ist die Erforschung der Realität. Als Beispiel, edler Sohn: da den (Göttern)-ohne-Wahrnehmung (asamjni) sowohl das konstitutive Element der Leiblichkeit (rupa) sowie das der Wahrnehmung (samjna) fehlt, fragen sich die Leute,auf weiche Weise sie verbleiben, sehen, erscheinen, wie sie Gedanken bilden - aber das (alles) gehört zum Wahrnehmungsbereich eines Buddha. Edler Sohn! Frage mich nicht wieder, wie man die Gestalt, den Aufenthaltsort, das Verhalten und das Glück der Götter-ohne-Wahrnehmung ausdrücken soll! Das ist nicht der Wahrnehmungsbereich der Sravakas und der Pratyekabuddhas. Es Ist der Wahrnehmungsbereich eines Buddha. Edler Sohn! Also gehört der Körper-und-Geist (kaya) eines Tathagata ausschließlich in den Wahrnehmungsbereich eines Buddha; er gehört jedoch nicht in den der Sravakas und Pratyekabuddhas. Wo ein Tathagata verweilt und wo er erscheint gehören nicht einmal in deinen Wahrnehmungsbereich, so sollst du dich mit dem Gedanken zufrieden geben, dass der Bhagavat ein unbegreiflicher, zweckmäßiger Körper-und-Geist (acintya-upaya-kaya) ist.
"Edler Sohn! Kultiviere meditativ immer wieder die Vorstellung, dass der Dharma und der Sangha der Mönche auch ewig sind. Mache zwischen den Drei Juwelen keinen Unterschied! Kultiviere keine soichen Aspekte wie zum Beispiel die Vergänglichkeit (anitya), die Nicht-Festigkeit (adhruva), das Nicht-Immerwährende (asasvata), die Nicht-Friedlichkeit (asiva), die Nicht-Befreiung (amoksa) und so weiter. ich behaupte, dass das Zufluchtnehmen eines jeden edlen Sohnes oder einer jeden edlen Tochter, die (bzw. der) das Große Selbst (mahatman) der Drei Juwelen nicht auf diese (negative Art) meditativ kultiviert, rein Ist. Also übersteigt die Ewigkeits-Meditation das Denken (acintya).
"Zum Beispiel, edler Sohn: wo es einen Baum gibt, gibt es auch einen Schatten, aber wo es keinen Baum gibt, gibt es auch keinen Schatten. In gleicher Weise: wenn der Tathagata ewig ist, ist er auch eine Zuflucht, aber falls er vergänglich wäre, würde er als Zuflucht für Menschen und Götter nutzlos sein."
"Bhagavat! Würdest du erklären, ob ein Baum einen oder keinen Schatten hat, der sich in der finsteren Nacht wahrnehmen lässt?"
"Maha-Kasyapaika-Gotra! Wie kann man sagen, dass es denn keinen Schatten gibt, wenn es einen Baum gibt? Obwohl das nicht der Fall ist, lässt er (d.h. der Schatten) sich nicht mit dem körperlichen Auge schauen. Auf ähnliche Weise ist der Tathagata ewig, fest und immerwährend, aber dies ist genau wie beim Schatten des Baumes in der finsteren Nacht (und) kann nicht mit dem körperlichen Auge geschaut werden. Obwohl der Tathagata tatsächlich ewig ist, glauben die Leute auf irrige Weise - da der Tathagata sich nirwanisiert - dass der Tathagata vergänglich sei, weil er unsichtbar ist, wie der Schatten des Baumes in der finsteren Nacht, obwohl er eigentlich ewig, fest und immerwährend ist."
"Wenn es deinen Eltern an der Vorstellung der Ewigkeit meines Selbst, des Dharma und des Sangha fehlt, so sage ich, dass ihr Zufluchtnehmen unrein ist. Wenn du deine Eltern lehrst, dass die Drei Juwelen ewig sind, dann gewinnst du den Titel, 'den Bodhisattva-Mahasattva, den Upasaka, der Zuflucht zu den Dreien nimmt.' "
"Ab diesem Tag, bis In die siebte Generation, will ich meinen Eltern verkünden, dass der Bhagavat, der Dharma und der Sangha ewig sind. Ah! ich will sie auch lehren, dass der Bhagavat das Begriffsvermögen übersteigt (acintya). ich will dies auch anderen verkünden. ich werde wie Hagel auf jene niederschlagen (das heißt, ich werde diejenigen stark tadeln), die das, was ich verkünde, nicht erfassen und fälschlich behaupten, der Tathagata sei vergänglich!"
Der Bhagavat sagte: "Edler Sohn, so ist es ausgezeichnet! So ist es ausgezeichnet! Jeder edle Sohn, der den authentischen Dharma schützt, sollte so handeln. Edler Sohn, du bist vortrefflich. In dieser Weise wirst du dich in der Lebensschonung (ahimsa - Nicht-Verletzen) festigen, und Infolge der großen Ergebnisse (deiner) harmlosen Taten wirst du als Bodhisattva-Mahasattva lang leben und dich an deine vorigen Existenzen erinnern."