Kapitel 8 - Die Vier Methoden der Unterweisung

"Edler Sohn! Nun, Bodhisattva-Mahasattvas verkünden gemäß dem Mahaparinirwana-Sutra den Dharma nach vierfacher Methodik. Weiche sind die vier Methoden des Dharma-Verkündens? Folgende sind die vier (Methoden): nach eigener Neigung (atma-adhyasaya), nach der Neigung anderer (para-adhyasaya), in Folge von Fragen (prccha-vasa), und wegen eines entstandenen Bedürfnisses (arthotpatti)."

"Was die eigne Neigung betrifft: der Tathagata lehrt den Dharma, nachdem er ihn wahrgenommen hat. Zum Beispiel nachdem sie (d.h. die Mönche) einen hell brennenden Haufen Holz gesehen haben, behaupten sie, es würde ihnen leichter fallen, bis zur Taille mitten In diesem Haufen Holz zu stecken als einer derjenigen Mönche zu sein, die verschiedene Geheimnisse vom Tathagata hören (d.h. er offenbart ihnen gewisse Geheimnisse) und dann anderen sagen: 'Das wurde von Mara gesprochen, oder (Wie) soiche Leute (zu sein), die' behaupten, dass irgendweiche Diskurse, die (eigentlich) von ihnen selbst erfunden wurden, vom Tathagata gesprochen wären und die darauf sagen, dass der gesegnete Buddha, Dharma und Sangha vergänglich seien. Diejenigen, die behaupten, dass es von Mara gesprochen würde und diejenigen, die diesen verkehrten Dharma hochhalten, sind Lügner. Es fiele (Bodhisattva-Mahasattvas) leichter, diesen lodernden Haufen Holz zu lecken und zu sterben als den trügerischen Worten denjenigen zuzuhören, die behaupten, der Tathagata sei vergänglich. Diejenigen, die nicht XXX, dass der Tathagata vergänglich ist, verursachen (viel) Leid. Sie sollten einsehen, dass der Buddha-Bhagavat unfassbar ist und dass auf ähnliche Weise sein Dharma und sein Sangha auch unfassbar sind. Soiche Sachen (d.h. Beispiele) - wie der lodernde Haufen Holz und so weiter - stellen den Aspekt der eignen Neigung dar."

"Was die Neigung anderer anbelangt: einmal, als der Bhagavat zugegen war und den Dharma lehrte, kam eine gewisse junge Frau, die eben ein Kind geboren hatte, zum Ort, wo sich der Bhagavat befand und saß auf der Seite, ihren eignen Gedanken ganz hingegeben. Dann, indem er einsah, was sie dachte, predigte der Bhagavat den Dharma: ' Zum Beispiel', sagte er, 'es verhält sich genau so, wie bei einer Frau, die sich darauf versteht, weise und gütig mit Kindern umzugehen und die ihrem Säugling Butter gibt und ihn veranlasst, die Butter von der Spitze ihres Zeigefingers abzulecken, denn sie weiß wieviel ohne jegliche Gefahr verdaut werden kann."

"Dann sagte diese Frau: 'Ah! Der Bhagavat hat erkannt, was ich auf dem Herzen hatte und hat ausführlich darüber gesprochen. Es ist so, als ob du die Lehren ausschließlich meinetwegen verkündet habest. Bhagavat! Heute morgen habe ich auf der Spitze meines Zeigefingers meinem Kind so viel geklärte Butter gegeben, dass er es nicht verdauen konnte. Bhagavat! Wird mein Baby ein langes Leben haben oder ein kurzes? Bhagavat-Tathagata! Sag mir das bitte!' (Der Bhagavat) antwortete darauf: 'Dein Kind wird glücklich (d.h, voll Freude) sein und ein lange Leben haben.' Dann war die Frau hoch erfreut und sagte: 'Diese deine wahre Äußerung erfreut mich außerordentlich.' Der Tathagata zieht also die Veranlagung derjenigen, die zur Reife zu bringen sind, in Erwägung und lehrt, dass alle Dinge (dharmas) bar eines Selbst und leidvoll sind - (er lehrt dies) nach der Fähigkeit der Leute, (die vollständigen Lehren) zu verdauen oder nicht. Wenn der Bhagavat die Leute nicht nach deren Fähigkeiten lehren, sondern ihnen die geheimen Lehren über die Ewigkeit offenbaren würde, so würden sie fieberkrank werden, als ob von unverdaulicher geklärter Butter.

"(Der Bhagavat) antwortete: 'Ausgezeichnet, Schwester, ausgezeichnet' Edle Töchter sollen so (denken). Außerdem, Schwester: wenn dein Kind von der (Kost), an die es gewöhnt ist, ablassen kann (d.h. weil das Kind zu alt für diese Art Baby-Nahrung geworden ist), dann wird es (d.h. das Kind) die verschiedenartige weiche Speise verdauen können, die du ihm gibst.'"

" 'Was der Bhagavat sagt, stimmt!'"

"(Der Bhagavat) sagte: Wurde (dein Kind) durch seine erste Kost gesät tigt?

"Sie antwortete: 'Nein, Bhagavat! Das wurde es nicht.'"

"(Der Bhagavat) sagte: 'Schwester, auf ähnlich Weise: wenn meine Sravakas so sind wie dein kleines Kind und nur ein wenig (d.h. nur eine kleine Menge) essen können, dann lehre ich sie die Gegenstände des Leidens, der Vergänglichkeit und des Nicht-Selbst, die wie geklärte Butter sind. Wenn – deinem wachsenden Kind gleich - die Sravakas aufgewachsen sind und - voller Kraft - Appetit auf das Mahayana haben, dann lehre ich das. große Mahaparinirwana-Sutra, das wie ein großes Mahl von sechsfachem Geschmack ist. Weiche sind die sechs Geschmäcker? Der saure Geschmack vom Leiden, die Salzigkeit der Vergänglichkeit, die Schärfe der Abwesenheit des Selbst, die Süßigkeit des Glücks, das Beißende des Selbst-Habens, und die Bitterkeit der Beständigkeit. Das Essen, das diese sechs Geschmäcker enthält und das mit dem Heizöl der Kleshas und dem Feuer der Verblendung zubereitet wird - das köstliche Mahl der Realität (tattva ) des Mahaparinirwana-(Sutras) , wird von meinen Sravakas gegessen."

" 'Ferner, Schwester, als Beispiel: falls du auf jemandes Aufforderung oder beim Anlass der Tonsur-Erteilung eines anderen zu einem andern Dorf gehen wolltest, würdest du deine schlechten Söhne vertreiben und deine verborgenen Schätze den guten Söhnen zeigen?'

"'Freilich! Was der Bhagavat sagt, trifft zu. ich würde den Schatz nicht jenen schlechten Söhnen ~ offenbaren,die sich ungeziemend benehmen und die keinen Anteil an meinem Vermögen haben, sondern ich würde ihn den guten Söhnen zeigen, die die Stützen der Familie sind, die verursachen, dass die Familie gedeiht, (und) die es würdig sind, dass man Ihnen die Güter zeigt.'

"(Der Bhagavat) sagte: 'Auf ähnliche Weise, Schwester: wenn ich Vorbereitungen treffe, in das Parinirwana einzugehen, so werde ich dann vollständig über die Worte impliziter Bedeutung (sandha-vacana) des Tathagata mit den Sravakas sprechen, An jenem Tag. werde ich meinen Söhnen den gewollten Kern (das heißt, das Wesentliche davon, was ich sagen will) übermitteln. Zum Beispiel, Schwester, wenn du verreist wärst, würden deine schlechten Söhne sich denken, dass du tot wärst, obwohl du es nicht bist?'"

"'In der Tat, Bhagavat!'"

"'Also, genau wie sie dich wiedersehen, wenn du zurückkehrst, auf ähnliche Weise, Schwester, denke nicht, dass ich vergänglich bin. Du solltest dir nicht einbilden, dass er tot sei oder ähnliches, wenn gesagt wird: der Tathagata wird heute ins Parinirwana eingehen. Der Tathagata wird in den Heimen derjenigen ansässig sein, die ständig den Gedanken pflegen, der Tathagata sei ewig (nitya), fest und immerwährend. Dies nennt sich die ' Neigung anderer'."

"Was (die Methode) 'In Folge von Fragen (prcchavasa) betrifft: nun, jemand wird vielleicht den Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha fragen: Bhagavat! Wie gewinne ich in der Welt einen Ruf als Spender (dayaka), ohne jedoch jemandem etwas zu schenken?' Dann sagte ihm der Tathagata: Biete auf großzügige Art jemandem, der ohne Anhaften ist, Diener und Dienerinnen an; biete einem, der ständig keusch ist, Mädchen an; biete denjenigen, die nimmer Fleisch, essen, Fleisch zum Essen an; biete einem, der keinen Alkohol trinkt, Alkohol an; biete einem, der nur zur geeigneten Zeit isst, Essen zur unpassenden Zeit an; biete einem, der sich nicht mit Blumen schmückt und der keinen Schmuck anlegt Kosmetika, Weihrauch, Blumen und Salben an! Bei diesen Gelegenheiten erhebe ein Geschrei und lasse alle in der ganzen Stadt wissen (wie "großzügig" du bist). Wenn du die Sachen so einrichtest, wirst du einen großen Ruf in der Welt als Spender-König erwerben aber dein Verdienst wird sich nicht vergrößern..'"

Dann fragte Maha-Kasyapaika-Gotra: "Wenn es sehr wichtig ist, die Ungeziemtheit des Fleisch( essens) aufrecht zu erhalten, wäre es denn nicht falsch, denjenigen Fleisch zu geben, die kein Fleisch wollen?"

(Der Bhagavat) erwiderte: "Ausgezeichnet, edler Sohn, ausgezeichnet! Du hast meine Absicht verstanden. Jemand, der den authentischen Dharma schützt, sollte das nicht tun (d.h. er sollte niemandem Fleisch anbieten). Edler Sohn: fortan erlaube ich meinen Sravakas (Anhängern) nicht, Fleisch zu essen. Dessen eingedenk, dass ich gesagt habe, dass (sogar) die Almosenspeise (rastra-pinda) des Heimatlandes als das Fleisch seine Sohnes (zu betrachten ist), wie könnte ich denn das Fleischessen gestatten? ich lehre, dass der Fleischgenuss die Große Güte (maha-maitri) abschneidet."

"Bhagavat! Warum hast du (früher) das Essen von Fleisch, das In drei Beziehungen untadelhaft (tri-kotiparisuddil-mamsa) ist, erlaubt?"

"Weil ich diese drei Arten von untadelhaftem (Fleisch) als eine vorläufige Richtlinie (siksa pada) bezeichnet habe. ich widerrufe sie jetzt (d.h, alle Sorten von Fleisch sind jetzt verboten).

"Bhagavat! Mit weicher Absicht hast du von dem neunfachen großen Gewinn und von dem Aufgeben der 10 Arten Fleisch gesprochen?

"Diese Aussprüche wurden gemacht, um das Fleischessen einzuschränken. Sie werden jetzt ebenfalls zurückgenommen."

"Bhagavat! Mit weicher Absicht hast du behauptet, dass Fleisch und Fisch bekömmliche Nahrungsmittel (pranita-bhojana) sind?"

"ich habe nicht gesagt, dass Fleisch und Fisch bekömmliche Nahrungsmittel sind. Hingegen habe ich aber gesagt, dass Rohrzucker, sali-Reis, gewöhnlicher Reis, Weizen, Gerste, grüne Linsen (mudga), schwarze Linsen (masa), Melasse, Zucker (sarkara), Honig, geklärte Butter, Miich und Sesamöl bekömmliche Nahrungsmittel sind. Wenn (man bedenkt, dass) ich gelehrt habe, dass sogar die verschiedenen Gewänder, die den Körper bedecken, in unattraktiver Farbe zu färben sind, um wieviel mehr denn (bestehe ich darauf, dass man) das Haften am Geschmack von Fleischspeisen (aufzugeben hat).

"Ergibt es sich in diesem Fall nicht, dass die fünf Miichprodukte, Sesam, Sesamöl, Rohrzuckersaft, Muschelschalen, Seide und so weiter auch gegen die moralischen Vorschriften verstoßen?"

"Hafte nicht an den Ansichten der Nirgranthas (Jainas)! ich habe euch die sie Fundamente der religiösen Schulung (siksa-pada) mit einer anderen Absicht auferlegt: ich mache es (euch) zur Auflage, dass ihr nicht einmal das in dreifacher Beziehung untadelhafte Fleisch esst. Auch diejenigen Sorten Fleisch, die nicht zu den 10 (verbotenen Fleisch)arten gehören, sind zu vermeiden (d.h. nicht zu essen). Das Fleisch von Leichnamen ist auch zu vermeiden. Alle Geschöpfe riechen den (schlechten) Geruch (des Fleisches) und werden von den Fleischfressern in Schrecken versetzt, ganz gleich ob sie (d.h. die Fleischfresser) sich bewegen oder sich in Ruhe befinden. Wenn jemand Asafoetida (Anm. Otmar: Asafoedita, lat. Ferula assa-foetida, wird in der ajurvedischen Küche als verdauungsförderndes Gewürz verwendet. Eine andere Bezeichnung für Asafoetida ist Stinkasant, volkstümlicher Teufelsdreck. Das gleichnamige aus diesem Strauch gewonnene Gummiharz spielt als Räucherung seit dem Mittelalter eine gewisse Rolle in magisch-okkulten Praktiken.) oder Knoblauch isst, empfinden alle anderen (Leute) Unbehagen und fühlen sich entfremdet - ganz gleich, ob sie sich In einem Haufen vieler Menschen oder mitten unter vielen Geschöpfen befinden, wissen sie alle, dass dieser Mensch sie (d.h. Asafoetida oder Knoblauch) gegessen hat. Auf ähnliche Weise erkennen alle Geschöpfe einen Menschen, der Fleisch isst, und, wenn sie den Geruch wahrnehmen, wird ihnen die schrecklichste Angst vor dem Tod eingejagt. Wo dieser Mensch (der Fleischfresser) auch immer hinwandert, haben die Lebewesen, die sich im Wasser, auf trockener Erde oder am Himmel befinden Angst. Indem sie sich denken, dass sie von diesem Menschen getötet werden, fallen sie sogar in Ohnmacht und sterben. Aus diesen Gründen essen Bodhisattva-Mahasattvas kein Fleisch. Obwohl sie vielleicht doch den Anschein erwecken, als ob sie Fleisch äßen - und dies wegen derjenigen, die zu verwandeln sind - (wenn man bedenkt, dass ) sie nicht einmal gewöhnliche Nahrung zu sich nehmen, um wieviel weniger (essen sie) denn Fleisch! Edler Sohn! Wenn viele Hunderte von Jahren nach meinem Weggang vergangen sein werden, wird es keine Srota-apannas, keine Sakrdagamins, keine Anagamins und keine Arhats (mehr) geben. Im Zeitalter des Untergangs des Dharma wird es Mönche geben, die zwar den Vinaya (Verhaltensregeln ) und den Abhidharma ("vertiefte Lehre" vinaya-matrka-dhara) bewahren und die eine Vielzahl von Ritualen ausführen, die jedoch auch ihrem körperlichem Wohl nachhängen, die verschiedenen Sorten von Fleisch hoch schätzen, deren (d.h. der Mönche) Körpersäfte gestört sind, die von Hunger und Durst geplagt werden, deren Kleidung schrecklich aussieht, die Gewänder mit Farbspritzern darauf haben - (Gewänder), die (wie die) eines Kuhhirten oder eines Vogelfängers (aussehen) - die sich wie Katzen gebärden, die sich als Arhats ausgeben, die unter vielen Schmerzen leiden, deren Körper mit ihrem eignen Kot und Harn beschmutzt sind, die sich gut ankleiden, als ob sie Weise (munis) wären, die sich als Sramanas (d.h. religiöse Sucher) anziehen, obwohl sie es nicht sind, und die falsche Schriften für den authentischen Dharma halten. Diese Leute zerstören das, was ich ersonnen/erschaffen (Englisch: "devised") habe - den Vinaya, die Riten, das (moralische) Verhalten, und die authentischen Äußerungen, die einen Menschen vom Haften am Unziemlichen befreien und erlösen - , (und) sie wählen Stellen aus jedem der Sutras aus - und rezitiere (sie) - nach Ihrer Willkür. So werden (angebliche) Sramanas (Asketen), Söhne des Sakyamuni, erscheinen, die behaupten: 'Nach unserem Vinaya hat der Bhagavat festgestellt, Fleischalmosen dürfen angenommen werden' , und die ihre eignen (Schriften) erfinden und einander widersprechen."

"Ferner, edler Sohn: es wird auch soiche geben, die rohes Getreide, Fleisch und Fisch, Tuchrollen (?), und Töpfe voller Sesamöl annehmen, die mit Herstellern von Leder, Sonnenschirmen und mit Fürstlichkeiten verkehren, die das Wahrsagen und die Pharmakologie praktizieren, die Diener und Dienerinnen, Gold, Silber, Koralle, Muschel, Quartzkristall (sila), Perlen und Früchte annehmen, die sich mit den Wissenschaften, mit der Malerei, mit der Bildhauerei, mit der Baumzucht, mit Mantras, mit der Medizin, mit Kinderspielen, mit den Theaterkünsten, mit Vorführungen der Zauberei, mit kosmetischen Präparaten, und mit Gesang und Tanz abgeben, die Blumengirlanden, Betelnussgemische, ( ??), Weihrauch und Salben besitzen, die Methoden lernen, ihre Haltung zu verbessern und die sich mit Entertainments beschäftigen. Derjenige, den ich einen Mönch nenne, ist einer, der diesen Sachen entsagt."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Bhagavat! Was soll von Mönchen, Nonnen, Upasakas und Upasikas, die auf das angewiesen sind, was Ihnen angeboten wird, unternommen werden, um Almosenspeise an denjenigen Orten, wo das Essen nicht überprüft worden ist, zu reinigen, falls sie (d.h. Die Almosenspeise ) Fleisch enthält?"

"Edler Sohn! ich habe gelehrt, dass es dem Vinaya in keiner Weise zuwiderläuft, wenn sie (d.h. die Mönche) sie (d.h. die Speise) mit Wasser waschen und sie danach essen. Wenn man den Eindruck gewinnt, dass das Essen an soichen Orten viel zubereitetes Fleisch enthält, so ist es abzulehnen. Kein Fehler wird begangen, wenn ein Gefäß das andere berührt, solange die Speisen nicht zusammengemischt werden (d.h. es besteht kein Fehler, solange die vegetarische Speise nicht direkt mit dem Fleisch gemengt wird). ich erkläre, dass auch Fleisch, Fisch, Wild, getrocknete Hufe, und Fleischüberreste, die von anderen (Leuten) stehen gelassen worden sind, eine Übertretung darstellen. Dies wurde vorher im Abschnitt über entstandene Bedürfnisse (arhotpatti) gelehrt. Jetzt, bei dieser Gelegenheit, lehre ich den Schaden, der sich aus dem Fleischessen ergibt. Da dies die Zelt ist, In der ich mich ins Parinirwana begeben will, habe ich dies reichlich erklärt. Dies heißt 'sich infolge von Fragen ergeben' (prccha-vasa)."

"Nun" was entstehende Bedürfnisse (arthotpatti) betrifft: sollten mir Mönche, Nonnen, Upasakas, oder Upasikas folgende Frage stellen: 'Wenn der Tathagata von Anfang an (den Dharma) ausschließlich mit absoluter Konsequenz (ekamsa) darlegt, aus weichem Grunde hat denn der Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha diese Worte und Bedeutungen Prasenajit, dem König von Kosala, nicht mitgeteilt? Das ist nicht gut gesprochen (subhasita), wenn der Bhagavat Aspekte des Dharma auf diese Weise darlegt' – So sage ich, dass sie (d.h. die Mönche usw., die so etwas sagen) im Unrecht sind.

"Wie wird 'Schutz' (raksa) erklärt? Wie wird Vinaya erklärt? Wie wird Pratimoksa erklärt?

"Unter diesen, wie wird Pratimoksa erklärt? Das (?) Pratimoksa besteht In Genügsamkeit, Mäßigkeit und Nicht-Besitzergreifen. Zusammengefasst heißt es 'Pratimoksa', weil es mittels beider Zwecke hegt und pflegt (' prati'?). Es heißt 'moksa ' (d.i. "Befreiung"), weil es einen (Menschen) von verkehrten Äußerungen befreit. Was den 'Schutz' (raksa) anbelangt, so heißt es so, weil es einen davor schützt, in die vier unglücklichen Gatis (Wiedergeburtsfährten) zu geraten, (weiches passiert, wenn man) sein Leben mit allem, was unziemlich ist, erhält; es (schützt einen) auch davor, dass er in all den fürchterlichen Orten - den Höllen wie 'Avici' und so fort - geröstet wird. Was 'Vinaya' betrifft: weil es Errungenschaft und (Selbst)zucht erzeugt, und weil es die Regeln (vidhi) lehrt, und weil es keine Erlösung (nihsarana) gibt, wenn man ungeziemende Dinge annimmt, so heißt das Nicht-Annehmen und Nicht-Geben von ungeziemenden Dingen 'Vinaya'."

"Weiter (wird gefragt) , warum diese moralischen Verhaltensvorschriften (vinaya-siksa-pada) nicht auf einmal (d.h, alle zusammen zur seilben Zelt) erlassen wurden? Gelegentlich gibt es (Mönche), die sich der Fehler der vier Niederlagen (parajika) schuldig machen; es gibt die, die die Fehler der 13 Taten begehen, die den vorübergehenden Ausschluss aus dem Sangha (sangha-avasesa) erforderlich machen; es gibt die, die die Fehler der 30 Taten begehen, die Verlust und Sühne (naihsargika-prayascittika) erforderlich machen; es gibt die, die die Fehler der 91 Taten begehen, die Buße (payantika) erforderlich machen; es gibt die, die die Fehler der 4 Taten begehen, die Beichte (pratidesaniya) erforderlich machen; es gibt die, die sich der Fehler in Sachen der vielen Aspekte der Etikette (saiksa) schuldig machen; (es gibt die, die sich der Fehler der 4 Unbestimmten Dinge (aniyata) schuldig machen); es gibt die, die sich der Fehler schuldig machen, die die 7 Methoden, Streite zu schlichten (adhikarana-samatha), erforderlich machen; es gibt die, die ständig gegen die ganze Schulung verstoßen; es gibt die, die die 5 verruchten Taten begehen; es gibt die, die die Sutren verworfen haben; es gibt die, die die charakteristischen Eigenschaften eines Icchantika vollends entwickelt haben; es gibt diejenigen Mönche, die alle bösen Taten begehen, (und) deren (Verhalten) dem Dharma völlig zuwiderläuft, die - auch wenn sie von anderen gemahnt werden - auf hochmütige Weise behaupten, sie seien weise, und die nicht beichten, die das verbergen, was (moralischer) Besserung bedarf, und die das offenbaren, was keiner (moralischen) Besserung bedarf; es gibt gewisse (Mönche), die ihre Missetaten verbergen, wie der Rückenschild einer Meeresschildkröte. Weil sie dessen schuldig sind, ihre Fehler lange Zeit auf diese Weise verborgen zu haben und (viele) Übel (papa) angehäuft haben, fragte der Tathagata, der allwissend ist, die Sünder in jedem Falle aus und erließ zuerst je eine (Regel) einzeln, anstatt all die Vorschriften mit einem Male (zu verkünden). "

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Hat der Tathagata, im Angesicht dessen, dass er dies (alles) wusste, sie nicht dem äußerst furchterregenden Ort - der Avici-Hölle - überliefert? Als Beispiel: es befinden sich einige Reisende auf einem Pfad. Obwohl sie den Pfad, der der direkte Weg ist nehmen wollen, gibt es dort einen Pfad, der sie vom rechten Weg abbringt. Obwohl sie (eigentlich) den (rechten) Pfad verlassen und (jetzt) den falschen Weg hinuntergehen, merken sie nicht, dass sie sich auf dem falschen Weg befinden, sondern sind davon überzeugt, dass dieser Pfad der rechte sei und gehen immer weiter, ohne auch einem einzigen Menschen zu begegnen, der aus der entgegengesetzten Richtung reisend herkäme. Auf ähnliche Weise: wenn, statt dass von Anfang an der Pfad denjenigen Leuten angezeigt wird, die über den Dharma verwirrt sind und die die Wirklichkeit (tattva) des authentischen Dharma nicht wahrnehmen, Mönche Fehler begehen, da sie vorher vom Bhagavat nicht in der relativen Schwere der Vergehen unterwiesen wurden, so bitte ich den Bhagavat, der der zuverlässige Reisende ist, der die bestimmten Merkmale des wahren Pfades sieht, der die besonderen Vorteile der Verdienste vom Pfade des Dharma sieht, der der Gott der Götter ist, aus diesem Grunde die vorgeschriebenen Regeln (siksa-pada) zu lehren."

(Der Bhagavat) sagte: "Maha-Kasyapaika-Gotra! Du solltest nicht auf diese Weise zum Tathagata sprechen. Wenn der Tathagata die besonderen Eigenschaften der 10 Tugenden (dharmas) sieht und auch alle Wesen als seinen Sohn Rahula betrachtet, wie könnte er denn Mönche In die Avici-Hölle fallen lassen? Wenn er auch nur ein einziges Wesen mit soichen Kausalfaktoren sähe, würde der Tathagata ein Weltzeitalter (kalpa) oder länger in den Höllen verweilen, um dieses Wesen bestimmt zu befreien - also, wie würde er, der soiches Mitleid besitzt, seine (eignen) Kinder betrügen?"

"Als Beispiel, Maha-Kasyapaika-Gotra: stell dir einen Weber in einer gewissen Stadt oder in einem Bergdorf vor. Er würde jeden beliebigen Teil eines Baumwollentuches, das er gewebt hat und das ausgefranst ist, flicken."

"Oder (wieder) als Beispiel: ein Weltenherrscher (cakravartin) auferlegt den Pfad der 10 heilsamen Taten nicht sofort verschiedenen Menschen gleich am Anfang, sondern diszipliniert (erst jene), die sich dem hingeben, was dem Dharma zuwider läuft (adharma) (erst später) mit seinem kostbaren Rad und führt sie in den authentischen Dharma ein. Auf ähnliche Weise auferlegt der Bhagavat-Buddha die Verhaltensvorschriften (siksa-pada) des Pratimoksa nicht sofort gleich am Anfang, sondern auferlegt die Verhaltensvorschriften (siksa-pada) beim Anlass des Vorkommens der verschiedenen Begebenheiten, die mit gewissen Mönchen in Verbindung stehen. Wenn diejenigen Leute, die nach dem Dharma streben, diese verschiedenartigen Dinge sehen, werden sie vom Glauben erfüllt; so stelle ich sie (d.h. die Verhaltensregeln) ihretwegen auf. Nachdem sie den Dharma, der sehr schwer zu erfassen(brtag) ist, vollkommen gesehen haben, gleichen die Buddhas, die das Rad des Dharma drehen, in ihrem Wesen (dharmata) dem Wesen (dharmata) des Webers und des Weltenherrschers. So sind die Bhagavat-Buddhas unvorstellbar (acintya), der Dharma, den sie gelehrt haben, ist unvorstellbar, und auf ähnliche Weise sind die Zuhörer und die Gläubigen unvorstellbar. Dies heißt 'wegen der entstehenden Bedürfnisse' . Wegen dem Vorkommen von Ereignissen, die (es nötig machen, die verschiedenen Verhaltensregeln zu erlassen), und weil ich in das Parinirwana eingehen werde, lehren Bodhisattva-Mahasattvas den Dharma durch diese vier Methoden des Dharma-Vermittelns (dharma-paryaya), und so solltest du wissen, dass man vom großen Mahaparinirwana-Sutra sagt, es sei 'wegen eines Bedürfnisses entstanden'."

"Was 'nach persönlicher Neigung' betrifft: da ich heute die Lehren nach meiner persönlichen Neigung erkläre, solltest du wissen, dass 'persönliche Neigung' auch das große Mahaparinirwana-Sutra ist."

"Was 'die Veranlagung anderer' betrifft: da ich gelehrt habe, dass ich ewig bin - nachdem ich die Veranlagungen der Mönche wahrgenommen habe - so solltest du wissen, dass die 'Veranlagung anderer' auch dieses große Mahaparinirwana-Sutra ist."

"Was ' Infolge von Fragen' anbelangt: ich habe verschiedenartige geheime Äußerungen von implizierter Absicht (sandha-vacana) gemacht, Reden über die Punkte eines einzelnen Buchstaben gehalten, Worte gesprochen, die von den Sravakas und Pratyekabuddhas nicht gehört wurden - wegen dir, Bodhisattva-Mahasattva Maha-Kasyapaika-Gotra, der du mit äußerst feinem Wissen (jnana) ausgestattet bist; so solltest du wissen, dass 'Infolge von Fragen' ebenfalls dieses große Mahaparinirwana Sutra ist. Nun, einige meinen, 'wenn dem so ist, so ist das verwirrend' oder, 'wenn dem so ist, so ist das nicht verwirrend'. Zum Beispiel: manche Leute sagen ' Raum' (akasa), manche sagen ' Himmel' (kha), manche sagen ' nichts'(akincana), oder manche sagen 'unbehindert' (asanga), aber wenn sie diese Wörter gebrauchen, verwirren sie andere (Leute) nicht. Auf eben dieselbe Weise: sollten edle Söhne und edle Töchter, indem sie ergebenes Interesse an dieser Ewigkeit haben, von der der Bhagavat In diesem Mahaparinirwana-Sutra spricht, den Dharma durch diese vier Mittel des Diskurses ausdrücken, werden sie andere (Leute) nicht in Verwirrung bringen."

"Ein lodernder Eisenklumpen wird bald kühl,
wenn auf ihm gehämmert wird - es ist nicht klar,
wo die Hitze des Feuers hingegangen ist; So verhält es sich mit denjenigen (Menschen), die wahrhaft frei sind und die den Morast

und die reißenden Ströme der Gier überquert
Und die stilles Glück erlangt

haben - es ist unmöglich zu wissen, wo sie
hingegangen sind."

Er sprach weiter: "Also, edler Sohn: du solltest dich nicht mit dem Gedanken plagen, dass die Tathagatas nicht-existent werden. ' Eisen' und 'geschmolzenes Eisen' (????) sind nicht von verschiedener Bedeutung (in diesem Gleichnis), denn das Eisen wird kühl, nachdem es im Feuer erhitzt wird; ebenso gibt es keine Umstände, in denen (oder: keine Situation, in der) die Tathagatas nicht-existent werden. Obwohl sich die Kleshas in der Tat abkühlen, eben wie das Eisen kühl wird, nachdem es Im Feuer erhitzt worden ist - wenn (aber) der Tathagata vergänglich würde, so wäre es unmöglich, dass das Eisen nicht verschwinde mitsamt der Glut. Ebenfalls ist es nicht möglich, dass der Tathagata, in Verbindung mit diesem großen Nirwana, vergänglich wird, denn eben wie das Feuer des Eisens gelöscht wird, so wird der Tathagata auf ähnliche Weise ewig, fest und immerwährend, nachdem all die Kleshas, die sich im Laufe von vielen Millionen von unzähligen Weltzeitaltern (kalpas) angehäuft haben, .... (get rest from stephen).

"So ist der Tathagata, der wahrhaftig befreit ist, ewig, fest und immerwährend. Der 'Morast der Gier' bedeutet die Kleshas; da er den Morast der Kleshas schon vor unzähligen Weltzeitaltern (kalpas) überquert hat, ist es nicht möglich, die Aufenthaltsstätte des Tathagata zu wissen, nachdem es sich völlig nirwanisiert hat. Daher:"

"Diejenigen, die Wissen und Befreiung besitzen,
die den Morast und die reißenden Ströme der Gier überqueren,

die das stille Glück erlangen: - es ist nicht
möglich zu wissen, wohin sie gegangen sind."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Bhagavat! Eben wie das Eisen, das sich abgekühlt hat, wieder im Feuer erhitzt werden kann - würde der Tathagata nicht wandelbar sein, wenn er so wäre?"

(Der Bhagavat) erwiderte: "Der Tathagata ist ewig. Nachdem ich so geworden bin wie das Feuer, kommuniziere ich mittels des Feuers der Erkenntnis (jnana) mit den zahlreichen Lebewesen, die wie das Eisen sind, und ich veranlasse sie, die unwirklichen Kleshas auszulöschen."

(Maha-Kasyapaika-Gotra)fragte: "Bhagavat! Hervorragend! Hervorragend! ich beschwöre dich, die ganze Angelegenheit von der Ewigkeit des Tathagata zu erklären."

(Der Bhagavat) antwortete: "Edler Sohn! Als Beispiel: wenn sich ein raddrehender Weltenherrscher (cakravartin), der (zuvor) in seinem Harem war, sich plötzlich nach einem Lustgarten anderswo begibt und sich dort amüsiert, dann - wenn der König nicht mehr im Harem zu sehen ist - bildet man sich nicht ein, dass er gestorben sei. Edler Sohn! Der Tathagata weicht nicht ab von seinem (wahren, innewohnenden) Wesen (dharmata), so solltest du den Gedanken nicht in dir aufkommen lassen, dass der Tathagata in Jambudvipa sterben werde und also vergänglich sei. Eben wie der König den Harem verließ und zu einem Lustgarten anderswo hinging und sich dort amüsierte, ebenso hat sich auch der Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha aus dem großen, haremähnlichen Haufen der Kleshas herausgezogen, und von den Kleshas befreit, geht der Bhagavat zum Lustgarten hin, der mit verschiedenartigen Formen (rupa) und (auch) den verschiedenartigen Blumen der Faktoren des Erwachens (bodhi-anga) ausgestattet ist, und manifestiert seine körperliche Erscheinung, die frei von den Kleshas ist, in Gestalt von verschiedenen Lehrern:"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "ich möchte, dass der Tathagata mit mir über die Behauptung spricht, er habe schon seit vielen Billionen von unzähligen Weltzeitaltern (asamkhya-kalpa) endgültig den Ozean der Kleshas überquert. Denn es wird gelehrt, dass der Tathagata in Wirklichkeit Geschlechtsverkehr mit der Mutter Rahulas gehabt und der Vater von Rahula sei. Also kann der Tathagata unmöglich vor vielen Billionen von Weltzeitaltern den Strom der Begierde endgültig überquert haben."

(Der Bhagavat) erwiderte: "Edler Sohn! Sage nicht, es wird gelehrt, dass der Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha in Wirklichkeit Geschlechtsverkehr mit der Mutter Rahulas gehabt und der Vater von Rahula sei und dass der Tathagata den Strom der Begierde unmöglich vor vielen Billionen von Weltzeitaltem überquert haben könne. Das große Parinirwana heißt 'große Ewigkeit'. Höre mit voller Aufmerksamkeit zu, und nachdem du dies gehört hast, lehre es andere. Sei darüber nicht erschrocken. Ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana-(Sutra} weilt, vermag den Berg Sumeru, den König der Berge, der so hoch und umfangreich ist, in ein Senfkorn hineinzustecken, ohne den Lebewesen, die auf Sumeru wohnen, irgendeinen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht, wohin sie gekommen, wohin sie getragen oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesendas wissen und es sehen und sich denken: 'Dieser Bodhisattva-Mahasattva hat den Berg Sumeru, den König aller Berge, in ein Senfkorn hineingesteckt und verborgen.' Dann vermag (der Bodhisattva-Mahasattva) ihn (d.h, Sumeru) auf seinen gehörigen Ort zurückzuversetzen, denn so ist die Sphäre/der Bereich (visaya) eines Bodhisattva-Mahasattva, der In diesem großen Sutra weilt."

"Edler Sohn! Aus diesem Grunde vermag ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana-(Sutra) weilt, weiter eine Dreitausend-Große-Tausender-Welt in ein Senfkorn hineinstecken, ohne auch nur einem einzigen Wesen irgendeinen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht wohin sie gekommen, wohin sie getragen oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesen wissen und sehen, was er (d.h. der Bodhisattva-Mahasattva) getan hat. Dann vermag (dieser Bodhisattva-Mahasattva) sie an ihren gehörigen Platz zurückzuversetzen."

"Überdies, edler Sohn: ein Bodhisattva-Mahasattva, der In diesem Mahaparinirwana-(Sutra) weilt, vermag eine Dreitausend-Große-Tausender-Welt in eine einzelne Pore seines Haares hineinzustecken, ohne auch einem einzigen Wesen irgendeinen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht, wohin sie gekommen, wohin sie getragen, oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesen wissen und sehen, was er getan hat. Dann vermag (dieser Bodhisattva-Mahasattva) sie an Ihren gehörigen Platz zurückzuversetzen."

"Überdies, edler Sohn: während er in diesem Weltensystem wohnt, vermag ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana-(Sutra) weilt, Weltensysteme in den zehn Richtungen mit der Spitze einer Nadel aufzunehmen, als wären sie die Blätter eines Wacholderbaumes, und sie anderswohin auszustreuen, ohne auch nur einem einzigen Wesen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht, wohin sie gekommen, wohin sie getragen oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesen wissen und sehen, was er getan hat. Dann vermag (dieser Bodhisattva-Mahasattva) sie an ihren gehörigen Platz zurückzuversetzen."

"Überdies, edler Sohn: ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana-(Sutra) weilt, vermag die Weltensysteme in den zehn Richtungen mit seiner rechten Hand aufzunehmen und sie hinzuwerfen - als ob sie auf einer Töpferscheibe wären - bis hin zu den weitesten Fernen jenseits von Weltensystemen so zahlreich wie die Atome (der Welt), ohne auch nur einem einzigen Wesen irgendeinen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht, wohin sie gekommen, wohin sie getragen, oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesen wissen und sehen, was er getan hat. Dann vermag (dieser Bodhisattva-Mahasattva) sie an Ihren gehörigen Platz zurückzuversetzen."

"Überdies, edler Sohn: ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana(-Sutra) weilt, vermag die Weltensysteme in den zehn Richtungen aufzunehmen und sie in seinen eignen Körper hinein zu tun, ohne auch nur einem einzigen Wesen irgendeinen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht, wohin sie gekommen, wohin sie getragen, oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesen wissen und sehen, was er getan hat. Dann vermag (dieser Bodhisattva-Mahasattva) sie an Ihren gehörigen Platz zurückzuversetzen."

"Überdies, edler Sohn! Ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana-(Sutra) weilt, vermag die Weltensysteme in den zehn Richtungen in ein einzelnes Atom hineinzustecken, ohne einem einzigen Wesen irgendeinen Schaden zuzufügen. Diese Wesen wissen nicht und sehen auch nicht, wohin sie gekommen, wohin sie getragen, oder wo sie hineingesteckt worden sind, obwohl andere Wesen wissen und sehen, was er getan hat. Dann vermag (dieser Bodhisattva-Mahasattva) sie an ihren gehörigen Platz zurückzuversetzen."

"Weil ein Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana-(Sutra) weilt, die(se) verschiedenartigen Kräfte zu entfalten vermag, um diese und andere große Wunder zu wirken, heißt es das Mahaparinirwana (Sutra). Wenn alle Wesen nicht (einmal) imstande sind, von einem Bodhisattva-Mahasattva, der in diesem Mahaparinirwana (Sutra) weilt, zu wissen, ob er so oder so ist, ob er dies oder jenes gemacht hat - , so weißt du, 0 edler Sohn, bestimmt nicht, ob der Tathagata (mit der Mutter Rahulas) geschlechtlich verkehrt und Rahula gezeugt hat!"

"Edler Sohn! Heute, indem ich im Mahaparinirwana weile, werde ich große Wunder in den tausenden Reichen, mit ihren Billionen Sonnen, Monden und Jambudvipa-Kontinenten, in den Dreitausend-Großen-Tausender-Welten zeigen. In diesem Zusammenhang sollte man sich mit den Dreitausend-Großen-Tausender-Welten im Detail im Rahmen der Suramgama-Samadhi-Einstellung befassen. ich zeige ein anscheinendes Erlangen des großen Parinirwana in jedem Jambudvipa-Kontinent in den Dreitausend-Großen-Tausender-Welten, aber ich parinirwanisiere mich nie und nimmer in das Mahaparinirwana ein."

"In jedem Jambudvipa-Kontinent (d.h. in allen Welten des Kosmos) manifestiere ich mich zur Zeit des Monats, wo meine Eltern fruchtbar sind, als Embryo im Schoß, und die beiden von ihnen wähnen, ich sei ihr Kind. Aber ich bin kein einziges Mal, über viele unzähligen Billionen von Zeitaltern hin, mittels des Geschlechtsverkehrs empfangen worden - da ich über den durch Geschlechtsverkehr gezeugten Körper hinausgegangen bin, besteht mein (jetziger, endgültiger) Körper nicht aus Fleisch (und Blut), sondern er ist der Dharmakaya. Diese Empfängnis als Embryo ist lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"Edler Sohn! In jedem Jambudvipa-Kontinent manifestiere ich mich als ein im mütterlichen Schoß entstehendes Kind und als ein Kind, das in einem Hain zur Welt gebracht wird. Flink aufstehend, schaue ich nach Norden hin und mache sieben Schritte. Dann sage ich: 'ich werde der erste in der Welt der Götter, Asuras und Menschen sein!' und die Eltern denken: 'Unser Kind ist ein Kind der Götter!' da sie nie zuvor ein neugeborenes Kind sieben Schritte haben gehen sehen. Andere Leute sind auch von Staunen ergriffen; und doch bin ich nie ein Kind geworden, da ich das XXX eines Kindes (bala-bhava) schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltem weit hinter mir gelassen habe. ich bin ein Dharmakaya (d.i. Leib der letztendlichen Realität) und kein Körper aus Knochen, Sehnen, Fleisch und Blut. Diese meine (Selbst)vorstellung als Kind ist nichts anderes als lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"Indem ich mich vom Norden wende, gehe ich sieben Schritte nach dem Süden und verkünde: 'ich werde der sein, der der Gaben der Welt (daksiniyo lokasya) würdig ist.' Indem ich sieben Schritte gegen den Westen mache, verkünde ich: 'Dadurch, dass ich Geburt, Alter, Krankheit und Tod verlassen habe, habe ich meine letzte körperliche Existenz erreicht.' Indem ich gegen den Osten hinschaue und sieben Schritte mache, verkünde ich: 'ich werde (führend) an der Spitze aller Wesen fortschreiten.' Indem ich sieben Schritte in jede der dazwischen liegenden Richtungen mache, verkünde ich: 'ich werde die Dämonen, die ihrem Wesen nach die Kleshas sind, überwinden und ein Arhat-Samyak-Sambuddha werden.' Indem ich sieben Schritte gegen den Zenit mache, verkünde ich prompt: 'Mein Körper wird von allen ungeziemenden Dingen nicht beschmutzt werden, ebensowenig wie der Raum.'Indem ich sieben Schritte gegen den Nadir mache, verkünde ich: 'ich werde verursachen, dass der Regen des Dharma - als ob von einer großen Wolke - niedergeht, um das Höllenfeuer in allen Höllenreichen auszulöschen und um die Wesen (dort) dazu zu bringen, glücklich zu werden; aber ich werde denjenigen gegenüber, die gegen die Moralvorschriften verstoßen, wie Hagel sein."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente manifestiere ich das Zurichten (meines) Haarknotens (cuda). Die Leute glauben, ich habe den Haarknoten eines Kindes, aber in Wirklichkeit gibt es niemanden in der Welt, der imstande wäre, meinen Kopf anzufassen und mir die Haare zu scheren. Da ich schon vor unzähligen Weltzeitaltern Schluss damit machte, mir den Haarknoten richten zu lassen, ist es nicht möglich, dass mir das Haar mit einem Rasiermesser geschoren wird. Dies ist lediglich ein Mittel, um mich der Welt anzupassen, denn das Richten des Haarknotens wird nur einem Kinde angetan."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als einen, der den Tempel von Mahesvara besucht. Wenn Mahesvara, Brahma und die Welthüter, die sich da befinden, mich sehen, verbeugen sie sich bis zu meinen Füßen und setzen sich mit zusammengelegten Handflächen nieder. Da ich schon seit unzähligen Billionen von Weltzeitaltem der Gott der Götter für die Götter, Menschen und Asuras bin, gehe ich in Wirklichkeit niemals zum Tempel von Mahesvara, aber dieses Schauspiel, als ob ich hinginge, ist bloß ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als einen, der ich Löcher In die Ohrläppchen stechen lässt, aber in Wirklichkeit gibt es niemanden, der imstande wäre, mir Löcher In die Ohrläppchen zu stechen. In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als einen, der mit Löwen (geschmückte) Ohrringe (kundala) trägt. Die Leute meinen, dieses Kind trage Löwen-Ohrringe, aber in Wirklichkeit trage ich keine Ohrringe, denn ich habe mich schon seit unzähligen Billionen von Weltzeitaltern vom Wesen (bhava) eines Kindes abgewendet. Dieses Schauspiel vom Tragen der Löwen-Ohrringe ist bloß ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als einen, der zur Schule geht, um die Buchstaben zu lernen, aber da es niemanden in der dreifachen Welt gibt, der fähig ist, mein Lehrer (pandita) zu sein, bin ich selber der Lehrer aller Wesen. Daher heiße ich der Allwissende. ich war schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltern (der Notwendigkeit) überhoben, in die Schule zu gehen, um die Buchstaben zu lernen und habe das allerhöchste, vollkommene Erwachen (anuttara-samyak-sambodhi) erlangt; und doch meinen die Leute, dieser Knabe geh zur Schule, um die Buchstaben zu lernen. Wisse, dass dies lediglich ein Mittel ist, um mich der Welt anzupassen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeigte ich auch Herrschaft über Elefanten, Pferde, Wagen, die Infanterie, verschiedene kostbare Dinge und des Reich. ich zeigte mich auch als Regenten. Aber obwohl ich schon vor unzähligen BIllionen von Weltzeitaltern Vergnügen an angenehmen Dingen entsagte, meinen die Leute, der Prinz genieße angenehme Dinge.

"In jedem dieser Jambudvipa Kontinente zeige ich mich als Weltenherrscher (cakravartin), aber ich habe das (in Wirklichkeit längst) aufgegeben und drehe schon seit unzähligen Weltzeitaltern das Rad des Dharma. Obwohl ich den physischen (Körper) eines Knaben abgelegt habe und keine Zuflucht mehr zum Vergnügen am Reich nehme, meinen die Leute immer noch, ich sei ein Weltenherrscher, aber dies ist lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente werde ich (dem Anschein nach) desillusioniert, nachdem ich Alter, Krankheit und Tod geschaut habe; indem ich all dem Vergnügen soicher Dinge wie Theaterstücken entsagte, manifestiere ich mich als einen, der aus der Heimat in die Heimatlosigkeit zieht, und die Leute meinen, der Prinz sei in die Heimatlosigkeit hinausgetreten. Obgleich ich den Akt des Hinaustretens schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltem vollbracht habe, ist diese Manifestation von der Desillusionierung und des Hinaustretens - dies ist bloß ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen. Diese scheinbare Aufführung der Ordination (upasampada) geschieht auch deswegen, um die endgültige Befreiung der Welt zu ermöglichen."

"ich zeige mich auch als Srotaapanna (als 'einen in den Strom Eingetretenen''), als Sakridagamin (als 'einen Einmalwiederkehrenden'), als Anagamin (als einen "Nichtwiederkehrer"), als Arhat und so fort und auch als einen, der die (neun) aufeinander folgenden meditativen Verweilzustände (anupurva-vihara-samapatti) erreicht hat, und die Leute meinen, 'Ah! Er ist schnell ein unübertroffener Arhat geworden' Obgleich ich den Akt des Arhat-Werdens schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltem vollendet habe, geschieht diese Schauspiel, dass ich auf gestreutem Gras unter dem Bodhi-Baum (Baum des Erwachens) sitze und die Maras bezwinge, deswegen, um die endgültige Befreiung der Welt herbeizuführen. Die Leute meinen, ich hätte anuttara-samyak-sambodhi (unübertroffenes, vollkommenes Erwachen) erst nach der Bezwingung der Maras erlangt, aber ich habe die Unsterblichkeit (amrta) unmittelbar erkannt, nachdem ich die innewohnenden Maras, die göttlichen Maras und die Maras der Kleshas bezwungen habe."

"Obgleich ich die Handlungen zeige, die mit Ausscheiden, Urinieren, Einatmen und Ausatmen in Verbindung stehen, hat mein Körper nichts, was Bewegung oder einem Metabolismus entspräche. Obwohl die Leute meinen, ich sei einem Menschen gleich, ist dies bloß ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen. Obwohl die Leute glauben, dass ich Nahrung zu mir nehme, wird mein Körper von keinem Hunger betroffen, denn dies ist lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen. Obgleich ich schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltern die Vollkommenheit der einsichtsvollen Erkenntnis (prajnaparamita) erlangt und allem Begehren entsagt habe, zeige ich mich, als ob ich schlafend läge, obwohl mein Körper von Schlaf, Schluckauf, Gähnen, Rheumatismus, und Kopfschmerzen frei ist. Diese Manifestation des Schlafens ist lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen. Obwohl es den Anschein hat, als ob ich stehe, gehe, die Beine ausstrecke, die Augen nicht verschließe und andere körperliche Handlungen vollbringe, ist mein Körper frei von soichen Schwächen. Obgleich es den Anschein hat, als ob ich mir die Füße wasche, mich mit Öl einsalbe, mich wasche, mir die Zähne putze und Salbe auf die Augen auftrage, ist mein Körper von soichen Schwächen frei. Selbst die lotos-ähnliche Farbe meiner Füße, der Wohlgeruch von Utpalas (Feigenbaum-Blumen) von meinem Mund, und die Schönheit ohnegleichen meines Gesichts sind lediglich Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen. Die Leute meinen, alles von mir sei der Art und Weise eines Menschen gleich. Obgleich es den Anschein hat, als ob ich Gewänder aufnähme, die aus Fetzen gemacht und von einem Müllhaufen (pamsu-kula) herrühren, und als ob ich sie wüsche, brauche ich sie (eigentlich) nicht. Die Leute wähnen, ich sei von Natur ein Mensch, aber diese Darstellung, als ob ich Rahula zeugte oder als ob Suddhodana und Maya meine Eltern wären, ist lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"Was das Hinaustreten in den Wald anbelangt, nachdem ich die Vergnügen der Welt erfahren hatte, (so sagen die Leute): 'Nachdem er den Unterschied zwischen dem Erstrebenswerten und dem Nicht-Erstrebenswerten, zwischen dem Angenehmen und dem Unangenehmen wahrgenommen hat, sucht der Prinz Gautama das Glück des Nirwana', aber selbst das geschieht, um die endgültige Befreiung der törichten Leute herbeizuführen. Der Tathagata wird nicht durch geschlechtliche Vereinigung gezeugt, denn selbst das Schauspiel, dass ich Rahula zeuge und meine eignen Eltern habe, ist lediglich ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen. Die Götter, Asuras und Menschen halten mich (fälschlich) für einen menschlichen Tathagata."

"Edler Sohn! In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente scheine ich wiederholt ins Parinirwana einzugehen, und doch parinirwanisiere ich mich niemals durch das Parinirwana. Obgleich die Leute meinen, der Tathagata sterbe, ist der Tathagata (eigentlich) ewig, fest und immerwährend zu allen Zelten, denn dieses Schauspiel vom Parinirwana (d.h. Vom Sterben) ist das Wesen (dharmata) der Buddhas."

"ich zeige meine Geburt in jedem dieser Jambudvipa Kontinente, und die Leute wähnen, ich sei geboren. Obwohl ich schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltern alles vollbrachte, was zu tun ist, zeige ich dort das letzte Erlangen aller Vorteile aller Ränge, obwohl dies nur ein Mittel ist, um mit der Welt übereinzustimmen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente scheine ich von Verstößen gegen den Sittenkodex übermannt zu werden, und die Leute meinen: 'Weh! Er ist besiegt worden!' Aber ich bin niemals in der Vergangenheit unachtsam gewesen. In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente scheint es, dass ich das Blut eines Tathagata boshaft vergieße, Arhats töte, meine Eltern ermorde und Zwiste im Sangha verursache, und die Leute glauben, dass ich die fünf schändlichen Taten begangen habe; aber ich verübe soiche Taten nicht, und niemand In der Welt, mitsamt Ihren Göttern, ist imstande, Brüche im Sangha zu verursachen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente manifestiere ich mich als einen, der vom authentischen Dharma abgefallen ist und als einen Icchantika und die Leute denken: 'Weh! Dieser Mensch ist vom authentischen Dharma abgefallen und ist ein Icchantika'; aber diese Manifestation von mir als ein scheinbarer Icchantika geschieht um der Wesen der Zukunft willen, denn weltliche Leute sind immer Icchantikas, und Buddhas sind keine Icchantikas."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als einen, der den authentischen Dharma hochhält (dharma-dhara), und die Leute denken: ' Ah! Er hält das hoch, was zum authentischen Dharma gehört.' Dies ist die Eigennatur (svabhava) von Buddhas, dies ist ihr essentielles Wesen (dharmata), dies ist ein großes Wunder (adbhuta)."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente manifestiere ich mich als einen behindernden Dämon (mara), und die Leute meinen: ' Weh! Er ist ein sandiger Dämon'; aber eben wie der Lotos nicht vom (schmutzigen) Wasser beschmutzt wird, ebensowenig werde ich vom schädlichen Hass Maras (d.i. des Teufels) beschmutzt.

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente manifestiere ich mich als einen Menschen, der in weiblicher Gestalt ein Buddha wird, und zweifelnde Leute denken, dass eine Frau ein Buddha geworden sei. Der Tathagata ist immer ausschließlich männlichen Geschlechts, aber er erscheint als beide (d.h. manchmal als Mann, manchmal als Frau), um die Menschen zur Reife zu bringen. Auf ähnliche Weise zeige ich mich so, als trete ich in verschiedenen Körpern in (die Welt), aber diese sind alle nur Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als ein Wesen, das in einer der vier (unglücklichen) Gatis (Wiedergeburtsfährten) geboren wird; aber ich verhalte mich in Wirklichkeit nicht wie diese (tierischen Geschöpfe). Dieses Betreten des Tierreichs (d.h. die Tatsache, dass ich als Tier wiedergeboren werde) ist bloß ein Mittel, um mit der Welt übereinzustimmen."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich in der Gestalt von Brahma, aber nachdem ich mich als Führer um derer willen, die an Brahma glauben, gezeigt habe, stärke ich sie mit dem authentischen Dharma, aber in Wirklichkeit handle ich nicht wie er (Brahma). Die Leute glauben, ich sei der Herr Brahma. Auf ähnliche Weise: indem ich in Göttergestalt als Führer in all ihren (d.h. der Götter) Aufenthaltsstätten tätig bin, stärke ich die Leute mit dem authentischen Dharma, obwohl die Leute glauben, ich sei der Herr aller Götter-Reiche."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente manifestiere ich mich als einen, der in Bordelle geht, damit Prostituierte auf jeden Fall befreit werden; aber ich habe keine fleischlichen Gelüste, denn wie der Lotos im Wasser bin ich von keinen Gelüsten besudelt. ich erscheine an allen Kreuzungen und Straßeneinmündungen (srngataka), um auf jeden Fall diejenigen Menschen, die an Sinnenlüsten haften, von der Flut der Lüste zu befreien; aber in Wirklichkeit vollbringe ich diese Akte nicht, obwohl die Leute glauben, dass ich einer sei, der sich mit einem niedrigen Leben abgibt."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente besuche ich Varietees, um Frauen einer niedrigen Kaste zum authentischen Dharma zu locken; aber in Wirklichkeit tue ich das nicht."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente gehe ich zu Schulen und bin als Schullehrer tätig, indem ich die Kinder lehre, um sie auf alle Fälle zu befreien."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente trinke ich Alkohol, würfle (aksa-krida) und finde Vergnügen am liederlichen Müßiggang, um diese Wesen zu befreien. Obwohl ich diese großen Werke (?) vollbringe, tue ich in Wirklichkeit diese großen Taten nicht, obwohl die Leute glauben, dass ich soiche Taten tue."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente gehe ich zu Friedhöfen, um auf alle Fälle die Geier und Krähen zu befreien, aber ich gebe mich (in Wirklichkeit) soichen Aktivitäten nicht hin."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich mich als einen eminenten Bürger, um sie (d.h. Die Bürger) zu veranlassen, im authentischen Dharma zu wohnen. ich werde als Minister aller Minister hoch geschätzt, (und dies), um den authentischen Dharma zu schützen und um die Welt zu schützen. ich werde als Prinz aller Prinzen hoch geschätzt, (und dies), um Prinzen den authentischen Dharma völlig zu enthüllen. ich werde als König aller Könige hoch geschätzt, (und dies), um die Kunst der Staatsführung (raja-niti) gemäß dem Dharma völlig zu offenbaren."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente verschenke ich Arzneien an Menschen während der Zwischenweltzeitalter der Krankheit und veranlasse sie, den authentischen Dharma hoch zu halten, obwohl die Leute meinen, es sei ein Zwischenzeitalter der Krankheit."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente sättige ich mit Ambrosia (amrta - d.h. Unsterblichkeitstrank) die Leute, die während eines Zwischenweltzeitalters der Hungersnot hungrig und schwach sind, und ich veranlasse sie, den authentischen Dharma hoch zu halten, obwohl die Leute glauben, das es ein Zwischenweltzeitalter der Hungersnot sei."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich ein Zwischenweltzeitalter des Kriege und veranlasse die Leute, zur Zeit, wo sie sich zusammenscharen und einander töten, den authentischen Dharma hoch zu halten, obgleich die Leute wähnen, es sei ein Zwischenweltzeitalter des Krieges."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente zeige ich ein Weltzeitalter der feurigen Zerstörung, um sie (d.h, die Menschen) die Vorstellung der Vergänglichkeit zu lehren, und die Leute wähnen, es sei ein Weltzeitalter der feurigen Zerstörung."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente offenbare ich den Leuten die Sprache und, indem ich sie durch Sprache führe, veranlasse ich sie auf jeden Fall befreit zu werden."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente lasse ich mich in die vier Körpersäfte verwandeln, um zu erlangen, dass die Leute bestimmt befreit werden, und ich verwandele mich in alle Heilkräuter und Bäume, um die Leute von Krankheit zu heilen."

"In jedem dieser Jambudvipa Kontinente manifestiere ich mich auch als Asketen mitten unter allen heterodoxen Gläubigen (pasandika); ich fungiere ihnen allen als Lehrer und werde von ihnen angebetet. Obwohl der Tathagata in Wirklichkeit (tattvartha) schon vor unzähligen Billionen von Weltzeitaltern es erlangte, Asket zu sein, manifestiere ich mich als Asketen mitten unter allen heterodoxen Gläubigen, um zu veranlassen, dass sie alle auf jeden Fall befreit werden. Obwohl der Tathagata ewig besteht als sein wesentlicher Körper-und-Geist (kaya), bin ich als Meister in allen Gewerben tätig, um die endgültige Befreiung aller Wesen herbeizuführen, und ich offenbare auch alle vidya-Mantras, Mantras und Emanationen (nirmana). Indem ich den Hochmut und Stolz aller heterodoxen Gläubigen bezwinge, zeige ich mich ihnen, (als wäre ich) wesenlos wie der Baumwollstrauch (tula) und veranlasse, dass sie den authentischen Dharma hoch halten. Diese Akte werden vollbracht, um mit der Welt übereinzustimmen. In solchen Fällen meinen diejenigen, die wähnen, ich sei wie ein Wesen (sattva), dass ich ein weltlich Wesen sei, und doch ist der Tathagata kein weltliches Wesen, sondern ist einer, der den überweltlichen Dharma wahrnimmt."

"Indem ich so handle, dass ich in jedem dieser Jambudvipa-Kontinente mit der Welt übereinstimme, manifestiere ich mich als Diener bzw. Dienerinnen, um ihre endgültige Befreiung zu erzielen, und die Leute meinen, ich sei ein Diener oder Dienerin, aber die geschieht, um die niederen Kasten zu lehren."

"In jedem dieser Jambudvipa-Kontinente manifestiere ich mich als einen, der alle weltlichen Taten tut, und die Leute wähnen, ich würde weltliche Ding billigen. Obgleich ich mich in diesen Weisen manifestiert habe, tut der Tathagata diese Taten nicht, denn dies mein Handeln in Übereinstimmung mit allen Menschen der Welt geschieht um der Befreiung der Welt willen."

"Ebenso solltest du solche Sachen mit Uttarakuru im Norden, mit Videha im Osten und mit Godaniya Im Süden, sowie mit den 25 (wiedergeburtlichen) Daseinsformen, in Verbindung bringen, (und dies) im folgenden Sinne, dass (d.h diese Taten) getan werden, um mit den Leuten der Welt übereinzustimmen. Eine Erklärung der Dinge in den Dreitausend-Großen-Tausender-Welten sollte man gemäß der Einstellung des Suramgama-Samadhi damit verbinden."

"Weil alle großen Taten vom Tathagata gelehrt worden sind, heißt dies das Mahaparinirwana-Sutra. Weil alle Bodhisattva-Mahasattvas, die hierin verweilen, sich fest in allen großen Taten, großen Wundern und in Furchtlosigkeit üben, heißt es 'große Ewigkeit'(?), aber du solltest nicht fragen, wie sie das machen. Du solltest einsehen, dass Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddhas diese Dinge tun - wie zum Beispiel da Verwenden von geschickten Mitteln, um ich als der Vater Rahulas zu zeigen - um mit den Menschen der Welt übereinzustimmen; aber, da er schon vor vielen Billionen von Weltzeitaltern den hinreißenden Strom der Begierden überquert hat, ist der Tathagata ewig, fest und immerwährend."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Nun, du hast gesagt, dass sich der Aufenthaltsort der gelöschten Flamme einer Lampe nicht eruieren lässt; also, wenn du behauptest, dass der Aufenthaltsort von des Tathagata Parinirwana diesem (Phänomen) ähnlich sei, in welcher Weise ist der Tathagata ewig, fest und immerwährend?"

(Der Bhagavat) antwortete: "Edler Sohn' ich erkläre nicht, dass das Parinirwana wie der Aufenthaltsort der Flamme einer Lampe ist. Edler Sohn, es ist folgendes: wenn ein Mann oder eine Frau einen Lampenbehälter, ob von großer oder kleiner Größe, mit Sesamöl füllt und die Flamme anzündet, so brennt die Flamme, solange da Öl vorhanden ist, aber die Flamme erlischt, sobald das Öl aufgebraucht ist. Nun, gesetzt den Fall, dass das Erlöschen der Kleshas dem Erlöschen der Flamme - sobald das Öl aufgebraucht ist - ähnlich sei, während der Tathagata beständig ist wie der Lampenbehälter, und es sich mit dem Erlöschen der Kleshas so verhält wie mit der Flamme der Lampe und mit dem Öl: hört also der Lampenbehälter auf zu existieren, wie die Flamme?"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Nein, Bhagavat, das tut er nicht. Wenn die Lampe zu existieren nicht aufhört, dauert also der Tathagata wie der Lampenbehälter an? Aber wenn der Tathagata auch wie der Ölbehälter ist, würdest du nicht sagen, das der Tathagata auch aufhört?"

(Der Bhagavat) erwiderte: "Der Tathagata ist nicht wie der Lampenbehälter. Das, was vollkommen ewig ist, ist der Tathagata; also ist das Nirwana ewig vollkommenes Glück. Überdies, edler Sohn, ist es der Arhat, der dem Aufenthaltsort der Flamme ähnelt, (und) so heißt das Erlangen der Arhatschaft - des Zustands des Nirwana - das beste aller Ergebnis . Alle Arhat sind frei vom Haften an weltlicher Habe (amisa), sind ohne weltliche Habe (niramisa) und finden Vergnügen am Nichtvorhandensein weltlicher Habe. Ich habe auch darauf hingedeutet, dass ' Nichtwiederkehrer' auch Mangel an weltlicher Habe bedeutet, aber nicht den Zustand des Nirwana."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Was bedeutet 'Nichtwiederkehrer'?"

Der Bhagavat antwortete: "Einer, der sich keine zukünftige (samsarische) Existenz (punar-bhava) aneignet, heiß ' Nichtwiederkehrer'."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Bhagavat! Du sprichst von einem 'Nichtwiederkehrer'; also wenn sich jemand, der ein 'Nichtwiederkehrer' ist, sich eine zukünftige Existenz aneignet, warum wird eine 'Nichtwiederkehrer' nicht wieder hier geboren – mit einem Körper, der von Natur aus von widerlichen Würmern gefressen wird?"

(Der Bhagavat) antwortete: "In der Tat eignet er sich diesen Körper an, aber er eignet sich den Körper an als ob er Gift wäre. Daher heißt er ' Nichtwiederkehrer'. 'Nichtwiederkehrer' ist ein Synonym für Körper. 'Wiederkehrer' ist ein Synonym fürs Gehen und Wiederkehren. (Tibetisch hier unklar)"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Gibt es irgendweiche Geheimnisse in Verbindung mit dem, was du gelehrt hast? Verhehle bitte nichts, indem du sagst, dass es Worte impliziter Absicht sind. Bhagavat! Sind die Äußerungen eines Buddha wie die Maschinen (zantra) eines Illusionisten (indrajalika) oder wie die von einem Zauberer (mayakara) angefertigte Marionette einer Frau?"

(Der Bhagavat) antwortete: "Es gibt keine Geheimnisse In Verbindung mit dem, was ich gelehrt habe. Wie der Vollmond im Herbst sind die Äußerungen eines Buddha makellos, unbedingt, nicht verworren, ohne große und klein Geheimnisse, und klar (vyakta). Als Beispiel, edler Sohn: ein Brahmanen-Bürger, der Billionen an Reichtum besitzt, hat einen lieben, geliebten, teuren und liebenswürdigen Sohn. Er holt seinen Sohn vom Schullehrer ab (und bringt ihn nach Hause), und dann ist er bemüht,ihm selber das Alphabet beizubringen. Aber auch nachdem er ihm das Alphabet völlig beigebracht hat, wird er dem Jungen die verschiedenen grammatischen Punkte (vyakarana) erklären können? Auch wenn es ihm gelingt, sie zu erklären, wird der Junge die grammatischen Punkt verstehen, (einfach) weil er das Alphabet gelernt hat? Verheimlicht der Brahmanen-Bürger irgend etwas einem Sohn?"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Nein, Bhagavat! Das ist nicht der Fall. Aber, wegen des Standes der Erkenntniskräfte und wegen des (niedrigen) Niveaus des Intellekts des Jungen, wird es dem Jungen vorkommen wie ein Geheimnis. Man sollte wissen, dass (nur dann) von Geheimhaltung die Rede sein kann, wenn Bosheit, Trug und Geizigkeit im Spiel sind. Man darf nicht von Geheimhaltung im Falle von jemandem sprechen, der nur mit Vertrauen und Freude an einen einzigen Sohn denkt."

(Der Bhagavat) sagte: "Vortrefflich, edler Sohn, vortrefflich! Geheimhaltung (besteht da, wo) Bosheit, Trug und Geizigkeit (im Spiel sind). Eben wie jener Brahmanen-Bürger aus dessen Güte und (wegen) der (geringen) Fähigkeit (des Kindes) (Grammatik) nicht lehrt: obwohl ich die Vorstellung kultiviert habe, nach der ich alle Wesen als meinen eigenen Sohn betrachte, offenbare ich nicht – eben wie dieser Brahmanen-Bürger – die Worte impliziter Absicht (sandha-vacana) weil diese unreifen Wesen nicht fähig sind (sie zu verstehen); so lehre ich die neun Kategorien der (heiligen) Schriften, die wie da Alphabet sind. Wie (im Falle des Sohne und) der Grammatik, lehre ich (später) die Grammatik der zehn Kräfte, der vier Edlen Wahrheiten, des edlen achtgliedrigen Weg , und die umfangreichen (vaipulya) (Lehren) des Mahayana. Überdies, edler Sohn: wenn der Brahmanen-Bürger grammatikalische Gegenstände nicht lehrt, obwohl (das Kind) das Alphabet (doch) gelernt hat und der Wissenschaft der Sprache (sabda-vidya) mächtig ist, dann darf man sagen, dass er etwas verheimlicht, da er geizig verfährt. Eben wie das Kind die Grammatik völlig beherrscht, wenn man ihn verschiedene grammatische Gegenstände gelehrt hat, ebenso lehre ich die Sravaka (Jünger) die neun Kategorien der Schriften, solange sie noch zu keinen geeigneten Empfängern für das Mahayana geworden sind. Wenn ich die Mahayana-Ausbildung vor denjenigen Leuten verborgen hätte, die geeignete Empfänger sind, dann wäre es angebracht zu sagen, dass ich auf diese Weise (etwa) verheimlicht hätte, wie im Falle der Grammatik. Jetzt habe ich die Ewigkeit und die Unwandelbarkeit des Tathagata gelehrt und, wie der Brahmanen-Bürger verschenke (niryatayati) ich (diese Wahrheit) an meine Kinder. So verschenke ich (sie) wie beim Verschenken aller Wissenschaften."

"Überdies, edler Sohn - als Beispiel: auch wenn die großen Wolken im Sommer mit Donner erklingen und einen großen Regenguss fallen lassen, ist es dann die Schuld der Wolken, wenn die Saat von irgend einem Menschen nicht sprießt? Oder hätten die Wolken den Regen nicht fallen lassen sollen? Auf ähnliche Weise: obwohl ich heute das große Geheimnis vom Mahaparinirwana in dessen Vollständigkeit verkündet habe, hören es diejenigen, die keine geeigneten Empfänger sind, nicht."

Er sagte weiter:"Diejenigen, die sich keine Vorräte (samnicaya) anlegen

Und die von den Nahrungsmitteln völlig wissen:

Ihre Spur ist schwer wahrzunehmen,

Wie die Fährte der Vögel am Himmel."

"Was bedeutet diese Lehre?"

"Wer legt sich keine Vorräte an?

Und weiß völlig von den Nahrungsmitteln?

Die, deren Spuren schwer wahrzunehmen sind:

Wer ist gegangen, und wohin?"

"In diesem Zusammenhang bezieht sich 'Vorräte' (cita) auf kostbare Dinge ("sam" ist eine Art lexikalischen Präfix). 'Sich (Vorräte) angelegt haben' hat den Sinn von 'angesammelt' und bedeutet hier den Erwerb von guten Dingen. ' Vorräte' und 'Reichtum' sind Synonyme. Jener Reichtum, den sie sich angelegt haben, bezieht sich auf ihre angehäuften Vorräte."

"Nun, es gibt zwei Arten von 'angehäuften Vorräten' (samnicaya): die zusammengesetzten (samskrta) angesammelten Vorräte und die nicht-zusammengesetzten angesammelten Vorräte. Unter diesen haben die Sravakas mit den zusammengesetzten angesammelten Vorräten zu tun, während der Tathagata mit den nicht-zusammengesetzten angesammelten Vorräten zu tun hat. Der Sangha ist zweifacher Art: der zusammengesetzte Sangha und der nicht-zusammengesetzte Sangha. Unter diesen ist derzusammengesetzt Sangha der Sangha der Sravakas. Wenn selbst der Sangha der Sravakas ohne angesammelte Vorräte sein sollte, wie könnte er denn ungeziemende Habe wie z.B. Diener und Dienerinnen, Schatzkammern und Speicher haben? Da solche Dinge ungeziemend sind, legen sie (d.h, diese Sravaka ) sich nicht einmal Vorräte an Salz und Sesam(öl) an. Diejenigen Leute, die behaupten, der Tathagata habe es genehmigt, dass wir solche Dinge wie Diener und Dienerinnen besitzen, könnten leicht von Stummheit heimgesucht werden! Diese Sravakas sind solche, die keine angesammelten Vorräte besitzen, und sie wissen (auch von dem Bedürfnis, Mäßigung) in Dingen des Essen (zu üben). Diejenigen, die kein Haften am Essen (an den Tag legen), sind die, die (von dem Bedürfnis nach Mäßigung) in Sachen Essen wissen. Es ist schwer, ihre Spur auf dem Weg, den sie gehen, wahrzunehmen. Sie werden sich sehr bald der Buddhaschaft nähern. Der Tathagata sagt, dass es schwierig ist, die Spur ihrer Reise wahrzunehmen."

Er sagte ferner: "Wenn der zusammengesetzte - Sangha ohne angesammelte Vorräte ist, dann ist das beim nicht-zusammengesetzten Sangha umso mehr der Fall! Der nicht- zusammengesetzte Sangha ist der Tathagata; also wie könnte der Tathagata einen verborgenen zu lehrenden Dharma haben? Das, was verborgen ist, ist angelegter Vorrat. 'Spuren, die nicht wahrzunehmen sind' bezieht sich auf das unerschütterliche Glück (aninjya-sukha), das heißt, das Nirwana. Da (im Nirwana) ist kein Weltraum/Himmel, (auch) kein Wandel der Jahreszeiten, keine Sonne und kein Mond: es gibt (da) keine Kometen, Konstellationen, Berge, Zeit oder Wolken; es ist vom Tod getrennt, der den Fluss de Lebens unterbricht, (es ist getrennt von) Krankheit, Altern, und den 25 Kategorien der Wiedergeburt, und es ist der verschiedenartigen Kleshas frei. Der Tathagata der ewig, fest, glücklich, unerschütterlich-gelassen und unlokalisiert ist, ist das Parinirwana. Um dahin zu gehen, ist der Tathagata heute nach dieser großen Stadt (maha-pura) gekommen. Die Bedeutung von "groß" (maha) und "hervorragend" (audarika) ist gleich. 'Groß' bezeichnet 'einen großen Überschuss habend'. Wenn ein gewisser Mensch eine unermessliche Lebensdauer hat, nennen wir diesen Menschen einen 'großen Mann' (maha-purusa), und wenn er im Besitz des Dharma ist, ist er der vortrefflichste aller Menschen. Wiederum wird er ein einmaliger Mensch durch die acht Eigenschaften eines großen Mannes (asta-maha-purusa-vikalpa). Wer auch immer unter den vielen Arten von großen Männern die acht Eigenschaften eines großen Mannes besitzt - ich sage, dass er der größte Mann von all n großen Männern ist und so ist er hervorragend."

"Was 'das Nirwana mit Rest' anbelangt: das, was ohne Makel (vrana) ist, ist da Nirwana. Warum das? Als Beispiel, edler Sohn: ein Mann wird von einem giftigen Pfeil getroffen und erleidet den stärksten Schmerz. Dann wird dieser Mann, der den stärksten Schmerz erleidet, von einem großen Arzt geheilt, der den Pfeil auszieht. Nachdem er den Pfeil ausgezogen und es dem Mann bequem gemacht hat, indem er ihn vom Schmerz befreit wie vorher, verlässt der Arzt diesen Mann und begibt ich nach irgend einem anderen Gebiet, nach irgend einer anderen Stadt oder nach irgend einem anderen Haus, wo es Verwundungen gibt – wo es Verwundungen gibt, die seiner Fürsorge bedürfen - und hält ich dort auf. Auf ähnliche Weise heilen die Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddhas, die großen, Pfeile ausziehenden Ärzte - mit den Arznei-Wurzeln der Heilsamkeit, die den verschiedenen Abteilungen der Mahayana-Sutren innewohnen - die Pfeil(-Wunden) aller schwer verletzten Wesen von Jambudvipa, die seit unzähligen Billionen von Weltzeitaltern dem Gift der Kleshas, wie zum Beispiel Gier, Hass und Verblendung, anheim gefallen sind. Nachdem sie (die Wunden) geheilt haben, nirwanisieren sie sich, und der Bhagavat erscheint wo immer es Wesen gibt, die verwundet sind. Daher ist das Mahaparinirwana der Verlass auf die wahre Bedeutung (bhuta-artha). "Mahaparinirwana" ist ein synonymer Ausdruck für die Stadt der Befreiung in allen Existenzen. Wenn man vom "Erscheinen" des vollkommenen Buddha da spricht, wo es auch immer Wesen gibt, die auszubilden sind, handelt es sich um einen gewöhnlich-bekannten (pratita) und leicht verständlichen (vyakta) Ausdruck; aber wenn es um die wahre Bedeutung geht, heiße es "Mahaparinirwana".

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: " Bhagavat!" behauptest du, dass - nachdem der Arzt alle Verwundungen geheilt hat - er in anderen Gebieten, Städten, Königreichen und königlichen Zitadellen erscheint, wo es verwundete Leute gibt?"

(Der Bhagavat) agte: "Edler Sohn! Du solltest nicht sagen, dass er (d.h. der Arzt) alle Krankheiten der Verwundeten Geschöpfe heilt! Er heilt jene anderen Wesen nicht, die unheilbar sind. Warum nicht? Ihre Krankheiten sind unheilbar, und ebenso heilt der Tathagata alle Krankheiten, mit Ausnahm der unheilbaren Krankheit der Icchantikas. Die, die das Nirwana (erlangen), sind geheilt worden."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Was ist die Befreiung (moksa)? Ist sie materiell/stofflich (rupavat) oder nicht-materiell/nicht-stofflich?"

(Der Bhagavat) antwortete: "Etliche (Arten der Befreiung) sind materiell und etliche sind nicht-materiell. Die (Befreiung), die nicht-materiell ist, ist die (Befreiung) der Sravaka und Pratyekabuddhas. Die, die materiell ist, ist die der Bhagavat-Buddhas. Diese Befreiung ist materiell und ist nicht-materiell; also ist es nicht passend zu sagen, dass sie die Materie sei."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Warum nicht?"

(Der Bhagavat) erwiderte: "Eben wie, zum Beispiel, Maha-Kasyapaika-Gotra, die Körper der Götter des (Himmels) von Weder-Wahrnehmung-noch-nicht-Wahrnehmung sowohl materiell als auch nicht-materiell sind - aber es passt nicht, zu sagen, dass sie die Materie sind."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Wenn die Götter der Weder-Wahrnehmung-noch-nicht-Wahrnehmung sowohl materiell als auch nicht-materiell, und doch keine Materie sind, so erkläre bitte, wie sie existieren und wie sie ich umher bewegen."

(Der Bhagavat) antwortete: "Dies gehört der Wahrnehmungs-Sphäre der Buddhas und nicht der (Sphäre) der Sravakas und Pratyekabuddhas an. Lasse doch davon ab. Auf ähnliche Weise: obwohl die Befreiung sowohl materiell als auch nicht-materiell ist, ist sie keine Materie, (und) so gehört dies auch zur Wahrnemungs-Domäne der Buddha und nicht zur (Domäne) der Sravaka und Pratyekabuddhas!"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Bhagavat! Erkläre bitte die Befreiung mittels des Mahaparinirwana."

(Der Bhagavat) antwortete: "Vortrefflich, edler Sohn, vortrefflich! Die Befreiung ist da Getrennt-Sein von allen Fesseln."

Ferner sagte er: "Das, was Befreiung ist, ist nicht-geboren (ajata), und so ist sie (d.h. die Befreiung) von allen Fesseln völlig getrennt. Sie ist nicht geboren wie im Falle, wo ein Kind infolge der Vereinigung seiner Eltern geboren wird, denn Befreiung besteht in ihrem eignen Bereich (visaya) fort. 'Nicht-geboren' ist also: eben wie die Quintessenz von geklärter Butter auf natürliche Weise in ihrem essentiellen Zustand fortbesteht, so entsteht der Tathagata auch nicht durch die sexuelle Vereinigung seiner Eltern, obwohl der Tathagata seine Eltern manifestiert, um derer willen, die auszubilden sind. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata, weil er ohne Entstehen entsteht. Zum Beispiel: wenn wir im Februar, in den Sommermonaten oder im Oktober die Sämereien von Linsen (mudga) oder Bohnen (masa) pflanzen, bringen sie Sprosse hervor; aber Befreiung ist nicht so. Das, was nicht entsteht, ist Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata und nicht-entstanden. Der Tathagata ist völlig nicht-entstanden, und es lässt sich (bei ihm) kein Entstehen oder Zu-Sein-Aufhören wie bei den Sprossen wahrnehmen. Der Tathagata ist seinem Wesen nach nicht-entstanden.

"Nicht-gebildet bedeutet ungeschaffen. Ungeschaffen bedeutet, dass Befreiung nicht gebaut wird wie Im Falle von Städten, Türmen (attala) und Torhäusern (niryuha). Das, was ungeschaffen ist, ist Befreiung. Das ist der Tathagata.

"Nicht-zusammengesetzt (asamskrta) bedeutet, dass Befreiung nicht wie ein von einem Töpfer hergestellter Topf ist, der später zerbrechen wird. Befreiung ist weder der Geburt noch der Zerstörung ausgesetzt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata, denn er wird nicht geboren und stirbt auch nicht. Das, was nicht geboren ist, was nicht stirbt, was ohne Alter, ohne Tod und nicht-zusammengesetzt ist, ist der Tathagata. Daher schreitet der Tathagata vorwärts gegen das Mahaparinirwana."

"Ohne Alter und ohne Tod (ajara-amarana) bedeutet, dass Befreiung nicht wie (jene) Dinge ist, die ihrem Wesen nach bedingt sind, wie zum Beispiel weiße Haare, Alter, Krankheit und Tod, denn das, was ohne die oben erwähnten Dinge ist, ist Befreiung. So wird von ihr festgestellt, dass sie ohne das Alter ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata, denn der Tathagata ist ohne weiße Haare, Alter und die Veränderungen des Bedingten. Also, wenn der Körper des Tathagata vom Alter frei ist, wie könnte er den sterben?

"Ohne Krankheit (arogya oder abyadhi) bedeutet, dass sie (d.h. die Befreiung) ihrem Wesen nach ohne einen (solchen) Körper ist, der den vielen Leiden und Gebrechen unterliegt, die von den 404 von außen kommenden Erkrankungen verursacht werden; also ist die Befreiung (aller) Krankheit bar. Da , was Befreiung ist, ist der Tathagata. Wenn der Tathagata keine Besorgnisse über Krankheit hat, wie könnte denn der Dharmakaya irgendwelche Krankheiten haben? So ist der Tathagata frei von (aller) Krankheit."

"Ohne Tod (amrta/ acyuti) bezieht sich auf das, was nicht stirbt, im Gegensatz zum menschlichen Körper. Das ist die Befreiung. Die Befreiung ist vom Tod getrennt, denn es lässt sich von ihr (d.h, von der Befreiung) nicht sagen, dass sie nach einer spezifischen Dauer ein Ende nimmt oder den Tod findet. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Das, was solche Eigenschaften (guna) besitzt, kann unmöglich sterben, also wie könnte ein Körper, der so beständig ist wie ein Diamant, vergänglich sein? Also: das, was ohne Tod, ist der Tathagata."

"Was nicht mit den Kleshas behaftet (aklista) betrifft, so wird die Befreiung nicht durch die Unreinheiten eines Embryos beeinträchtigt, denn Befreiung leuchtet hell wie eine weiße Seerose (kumuda). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Das Erscheinen der Fehler der sinnlichen Begierden sollte man als ein geschicktes Mittel betrachten. So ist der Tathagata ohne (alle) Kleshas (Verderbtheiten, Befleckungen)."

"Ohne Asravas (geistige Befleckungen) bedeutet das Frei-Sein von Makeln, und das ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata, und so sagt man von ihr, dass sie ohne Asravas sei."

"Ungestört (arana) bedeutet, dass die Befreiung nicht gestört ist, wie es der Fall bei einem ausgehungerten Menschen ist, der keine Nahrung findet. Das, was ungestört ist, ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Ruhevoll (siva) bedeutet, dass Befreiung nichts mit der falschen Behauptung von weltlichen Menschen, dass der Körper-und-Geist (kaya) der Götter ruhevoll sei, gemein hat. Das, was ihrem Wesen nach ruhevoll ist, ist die Befreiung. Weil sie die vorzüglichste Ruhe aller Wesen darstellt, sagt man (von ihr), dass sie ruhevoll ist. Das, was ruhevoll ist, ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Sicher-und-wohlig (ksema) bedeutet, dass die Befreiung nicht so ist wie wenn man einen angenehmen/sicheren Weg geht, nachdem man von Banditen erschreckt worden ist. Selbst das Wort 'Schrecken' existiert nicht in dem, was seinem Wesen nach sicher-und-wohlig ist; so ist echtes (akrtrima) Sicheres-Wohl-Sein die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Das, was alle Wesen sicher macht, ist der Tathagata."

"Frei von Widersachern (asapatna) bedeutet, dass die Befreiung nicht wie die Sorge und Angst vor dem Tode ist, die ein König empfindet, denn die Befreiung ist essenziell frei von Widersachern. Von Widersachern frei sein heißt, einem Cakravartin (Weltenherrscher) ähnlich sein: es gibt niemanden - und könnte auch niemanden geben - der ihm Angst macht. Auf ähnliche Weise gibt es keinerlei Dharmas (Dinge) - und könnte sie auch nicht geben - die mit den Dharmas (Eigenschaften) der Befreiung konkurrieren (könnten). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Es gibt keine (erfolgreichen) Gegner des Drehens des Dharma-Rades von seiten des Tathagata, und so ist der Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha ohne Widersacher. Das was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Ohne Trübsal (asoka) bezieht sich auf das, was kein Trübsal hat. Das Nirwana lässt sich nicht mit einem König vergleichen, der die äußerste Trübsal empfindet, wenn sein Königreich von anderen verschwörenden Königen eingenommen, erobert und zerstört wird. Diejenigen, die Befreiung erlangen, sind (aller) Trübsal bar, wie ein König, der ohne Trübsal ist, wenn er nicht durch andere beunruhigt wird, da er (aller) Feinde bar ist. Das, was Befreiung ist, ist das Nirwana, und das, was Nirwana ist, ist der Tathagata."

"Frei von Kummer (visoka) bedeutet, dass die Befreiung nicht jener Erlösung von Kummer ähnlich ist, die eine Mutter empfindet, wenn man ihr sagt, ihr in den Krieg gezogener Sohn sie gestorben und die ihn dann (jedoch) zurückkehren sieht. Die Befreiung ist ständig ohne Kummer. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Was nicht-verunreinigt (araja) anbetrifft, so bezieht sich Verunreinigung auf Staub (raja) und Müll. Die Befreiung hat nichts mit der Situation gemein, in welcher der Abendwind im Frühling aufkommt und den Staub aufwirbelt. Nicht-verunreinigt bedeutet das essenzielle Frei-Sein von Verunreinigung, wie der reine Juwel auf der Krone eines Cakravartin (Weltenherrschers). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Ohne Schmutz (viraja) lässt sich mit der lauteren Reinheit von Gold vergleichen. Die Befreiung ist das, was von Makeln gereinigt ist, wie (Gold), das von Kies und Steinchen befreit und wertvoll und geläutert worden ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Nicht zerbrechlich (? arikta) bedeutet, dass die Befreiung nicht wie ein zerbrochener, tönerner Joghurttopf ist. Die Befreiung ist nicht zerbrechlich - (genau) wie ein eiserner oder diamantener Topf. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Nicht-brüchig (P: apalokita-dhamma) bedeutet, dass die Befreiung nicht wie Rizinussamen ist, die im Sommer knistern und aufplatzen, wenn man sie auf das Dach (chada) streut. Die Befreiung ist das, was der Eigenschaft des Brüchig-Seins entbehrt, gleich einem eisernen oder diamantenen Topf, der sich nicht durchlöchern lässt, auch dann nicht, wenn mit tausend Fuhren Pfeilen auf ihn geschossen wird. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Nichts-mehr-zu-tun-nötig (na kim karyam) bedeutet, dass die Befreiung nicht einem armen Mann vergleichbar ist, der in Schulden (rna) geraten und von seinem Gläubiger gefasst und zu büßen gezwungen wird, obwohl er nichts zurückzahlen kann. 'Nichts-mehr-zu-tun-nötig' bezieht sich auf die Befreiung, die am vorzüglichsten mit vielen Billionen Dharmas (Eigenschaften) ausgestattet ist, eben wie ein Mann, der Billionen an Reichtum besitzt und niemandem etwas schuldet. Das, was die Befreiung. ist, ist der Tathagata."

"Das, was die Eigenschaft hat, nichts-zu-tun-zu-brauchen, bedeutet, dass die Befreiung nicht einem armen Mann ähnlich ist, der überall in seinem Hause überhaupt nichts hat und der erkennt, dass er eine Anleihe aufnehmen muss. Angenommen, es ist da (zum Beispiel) ein reicher Bürger, der Billionen an Reichtum besitzt und nicht einmal auf die Sonne oder den Mond angewiesen ist; so hört dieser wohlhabende Mann nicht einmal die Leute sagen, dass die Sonne leuchtet oder dass der Mond scheint. Also ist es unmöglich, dass man von diesem äußerst glücklichen Bürger - dessen Abstammung die eines Cakravartin (Weltenherrschers) ist - sagen würde, er borge sich etwas für sein zukünftiges Leben oder dass er seine Zukunft verpfändet und das Darlehen schon in der Gegenwart aufgebraucht habe. Ebenso ist es nicht möglich, dass die Befreiung es nötig hätte, sich die Befreiung von anderswoher zu borgen. Also ist das, was die Eigenschaft des nichts-zu-tun-zu-brauchen besitzt, die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unschädlich (avyabadha) bedeutet folgendes: sich Schaden (dosa) zuzufügen, der daraus entsteht, dass man sich gütlich tut an übermäßig heißem (Essen) Im Sommer (grisma), an übermäßig süßem (Essen) (madura) in der Regenzeit (varsa) und an übermäßig abkühlendem (Essen) im Winter, fällt die Befreiung diesen und ähnlichen Krankheiten nicht anheim. Überdies gleicht der Schaden dem Tod, der einen überfällt, der, nachdem er Fleisch und Fisch gegessen, Milch trinkt, während die Befreiung ohne (alle) schädlichen Eigenschaften ist. Unschädlich ist essentiell wie Amrta (der Trunk der Unsterblichkeit), eben wie man angenehme Geschmäcker genießt und auch Amrta konsumiert, wenn man angemessene Mahlzeiten einnimmt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das, was die Eigenschaft des Nicht-Schädlich-Seins besitzt (avya-bada-dharma) bedeutet, dass die Befreiung nicht vor Stolz aufgebläht ist - im Gegensatz zu einem Mann, der vor Stolz aufgebläht, mit Arroganz berauscht und hochmütig ist, der sich einbildet, er würde nicht sterben, und der sich (infolgedessen) von einer Schlange oder einem Tiger packen lässt; aber dann, nachdem er von ihnen gefasst worden ist, stirbt der Mann eines vorzeitigen Todes. Das, was die Eigenschaft des Nicht-Schädlich-Seins besitzt, ähnelt der leuchtenden Brillanz des kostbaren Stabs eines Cakravartins (Weltenherrschers.), durch weichen die 96 Klassen von giftigen Geschöpfen, wie zum Beispiel Insekten, Schlangen, Skorpionen und Spinnen erschreckt und um ihr Gift gebracht werden - (und dies erfolgt) durch den innewohnenden Geruch jenes kostbaren Stabes, indem dessen Duft von weitem ihnen auch in die Nase eindringt. Auf ähnliche Weise ist die Befreiung ihrem Wesen nach von den 25 Kategorien der Wiedergeburt gesondert. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Was makellos (anitikam) anbelangt, so ist die Befreiung nicht wie ein blaues oder grünes Kardamom (ela) 'Makellos bedeutet, dass die Befreiung, genau wie der Raum, frei von jedem Makel ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Makellos-sein (anitika-dharma) bedeutet, dass die Befreiung nicht makellos, in der Art einer Lampe im Verhältnis zu ihrem Ständer es ist. 'Makellos-sein' bedeutet, dass die Befreiung dem Licht des Mondes gleicht, das kein Wesen beschmutzt. Die Befreiung beschmutzt kein Wesen und so ist das, was nicht beschmutzt, die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unwandelbar (asamkopya) bedeutet, dass die Befreiung nicht den Freunden und Feinden von irgendwem gleicht. Überhaupt nichts ist also: eben wie es nicht möglich ist, dass ein Cakravartin einen Feind hat, so verhält es sich mit der Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata ."

"Unwandelbar-sein (asamkopya-dharma) bedeutet, dass die Befreiung nicht einem Stück weißer Baumwolle gleicht, die, wenn sie zu irgendeinem Zweck gefärbt wird, blau oder rot wird. 'Unwandelbar-sein ist so: eben wie es unmöglich ist, dass die Blüten eines Eisenholzbaumes übel riechen oder blau werden, so verhält es sich mit der Befreiung - es ist nicht möglich, dass irgend etwas von alledem (d.h, dass etwas Negativ-Wandelndes im Zustand der Befreiung entsteht) existiert; ihre Blüten besitzen alleinig einen einzigen Duft. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

" Wunderbar (ascarya) bedeutet, dass die Befreiung nicht einem im Wasser wachsenden Lotos gleicht (also) kein großes Wunder (ist). 'Wunderbar' ähnelt der Freude, die man empfindet, wenn man einen Lotos im Feuer wachsen sieht, und auf ähnliche Weise entstehen Gefühle der Freude, wo die Befreiung ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Wunderbar (adbhuta) bedeutet, dass, im Gegensatz zu den Zähnen eines Babys, die allmählich wachsen, die Befreiung sich nicht ändert, ganz gleich ob die Zeit reif (kala-gata)/ fortgeschritten ist oder nicht."

"Erstaunlich (kautuka/vismaya) bedeutet, dass es unmöglich zu behaupten:Icchantikas, die sich zum äußersten Hedonismus erniedrigt haben, werden Buddhas werden. Es ist unmöglich zu sagen, dass sie schließlich befreit werden, wenn sie mit Glauben an den authentischen Dharma ausgestattet oder Upasakas werden, denn dieser Dhatu ist dessen Wesen nach erstaunlich. Daher ist die Befreiung erstaunlich. Einem Icchantika ähnlich, kennt der Tathagata kein Aufhören. Dharmas werden in einem (Menschen) nicht geboren, der sich auf den Gedanken von heilsamen Wurzeln (kusala-mula-citta) konzentriert. Das, was ohne Geburt ist, ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unermesslich (apramana) bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit einem Haufen Korn oder einem Haufen Sali-Reis vergleichen lässt, den man wiegen kann. Unermesslich bedeutet, dass die Befreiung in eben dem Sinn unermesslich ist, wie sich das Wasser im Ozean nicht messen lässt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das, was die Eigenschaft des Unermesslich-Seins besitzt, bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit dem Reifen der karmischen Taten eines einzelnen Wesens - die messbar sind - vergleichen lässt. Das, was die Eigenschaft des Unermesslich-Seins besitzt, bedeutet, dass sich die Befreiung nicht quantifizieren lässt - (genau) wie die Erlösung der Wesen vom Ende (anta) des Samsara. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Höchste (jyestha = das Oberste), das Vornehmste (srestha) und das Erste (agra = das Beste) bedeutet, dass es keine sonstige Befreiung anderswo gibt, die das Höchste, das Vornehmste und das Erste ist. Eben wie es keine Masse Wasser gibt, die sich mit dem (Wasser) des großen Ozeans messen kann, so verhält es sich mit der Befreiung. Die Befreiung ist selber das Höchste, das Vornehmste und das Erste. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Erhaben (prakasa - das Vortreffliche, das Absolute) bedeutet, dass es keine andere Art Befreiung (vimoksa-dharma) gibt, die über der Befreiung erhaben stünde, eben wie es kein Ding gibt, das höher wäre als das Firmament. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unübertroffen (samprakarsa) bedeutet, dass die Befreiung alle Dinge übertrifft und einzigartig leuchtend ist, eben wie der Rang des Löwen den aller (anderen) Tiere übertrifft. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Oberste (uttara = das Höchste, auch ein Name der Hindu-Götter Visnu und Siva) bedeutet, dass die Befreiung dem Norden vergleichbar ist, der die oberste von allen Himmelsrichtungen ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Alleroberste (anuttara = das Beste, das Haupt, das Führende) bedeutet, dass die Befreiung das allerhöchste ist, eben wie es keine Länder jenseits der nördlichen Regionen gibt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Gewiss/unveränderlich (niyata – feststehend, sicher, unvermeidlich) bedeutet, dass die Befreiung gewiss ist, wie der Götter und Menschen Tod, denn, obwohl der Tod den Göttern und Menschen gewiss ist, ist ihr Leben ungewiss. (Die Befreiung) hat die Eigenschaft der Gewissheit und des Bestehens. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Nicht ohne Festigkeit bedeutet, dass die Befreiung nicht ohne Festigkeit ist wie Schilf, der Rizinusölstrauch oder Schaum. Ohne Festigkeit ähnelt der Quintessenz (manda) von geklärter Butter, aber die Befreiung ist nicht ohne Festigkeit. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das, was nicht die Eigenschaft des Verdorben-Seins besitzt (nasa?), bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit (der Lage) vergleichen lässt, wo Bienen sich auf eine Mauer niederlassen, und wo einige von ihnen sich zusammenrotten, einige bleiben, einige fortfliegen und andere spielen. Das, was nicht die Eigenschaft des Verdorben-Seins besitzt, bedeutet, dass - eben wie sie (d.h. die Bienen) nicht imstande sind, sich auf eine von einem Maler gestrichene Mauer niederzulassen oder zusammenzurotten, - die Befreiung unbefleckt von jenem Mangel ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Endlos (ananta) bedeutet, dass die Befreiung nicht wie eine Stadt ist, sondern endlos bedeutet, dass das Element des Glücks bei der Befreiung endlos ist (genau) wie der (offene) Raum. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unsichtbar (anidarsana) bedeutet, dass sich die Befreiung schwerlich wahrnehmen lässt, eben wie die Fährte eines Vogels am Himmel unsichtbar ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Tief (gambhira) bezieht sich auf das, was die Eigenschaft hat, dass es sich (nur) mit äußerster Anstrengung (ayasa) erreichen lässt. Die Befreiung gleicht den außerordentlich tiefgreifenden Tugenden (guna), die jemanden auszeichnen, der sich um seine Eltern kümmert (duskara) - (Tugenden), die äußerst tief sind, da sie (nur) mit äußerster Bemühung zu erlangen sind. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Äußerst schwierig zu sehen (sudurdarsa) bedeutet, dass sich die Befreiung von jedem Sravaka oder Pratyekabuddha schwerlich sehen lässt, eben wie es schwer ist, dass ein Mann seinen eignen Scheitel sieht. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unbewohnt (analaya) ist ein Synonym für ein leeres Haus, aber die Befreiung ist nicht so. Unbewohnt ist ein Synonym für den Mangel an Raum (*anavakasa). Die Befreiung ist das, was völlig ohne die 25 Kategorien der schädlichen Wiedergeburt ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Ohne die Kleshas (aklista) bedeutet, dass, während man eine Tamarinde mit der Hand ergreifen kann, sich die Befreiung in keiner Weise auf ähnliche Art ergreifen lässt. Ohne die Kleshas bedeutet, dass die Befreiung nicht ergriffen werden kann - ebensowenig wie das von einem Zauberer hervorgerufene Trugbild einer Schlange (berührt werden kann). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Krankheit-freier-Körper (anangana-kaya) bedeutet, dass die Befreiung nicht dem Körper eines Menschen zu vergleichen ist, der (später) von solchen Erkrankungen wie Leberflecken (piplu),Schuppenflechte (dardru), der Leprose (kustha) und Hautkrankheiten geheilt wird. Ein Krankheit-freier-Körper bedeutet, dass, eben wie Kuhmilch eine einzige Farbe hat, so auch die Befreiung eine einzige Eigenschaft besitzt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Rein (suddhi) bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit Wasser, das mit schlammigem Schmutz vermengt ist, vergleichen lässt und das von selbst rein wird, wenn die pulverisierte Frucht einer Kataka-Pflanze darein gegossen wird. Rein heißt, dass die Befreiung dem Regenwasser am Himmel gleicht, das einen einzigen Geschmack hat und gänzlich rein ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Befreit (mukti) bedeutet, dass die Befreiung makellos ist wie der Vollmond, nicht wie der Mond, wenn er von Wolken verschleiert ist. Das, was Befreiung ist, ist derTathagata."

"Ruhig (*santa) bedeutet, dass die Befreiung nicht mit einem Menschen zu vergleichen ist, dessen Fieber (ivara) zurückgeht, nachdem er von einer Krankheit niedergeworfen wurde. Ruhig bedeutet, dass die Befreiung einem Menschen zu vergleichen ist, der (aller) Krankheit und (aller) Verletzung bar ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Gleichheit (samata) bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit dem Gleichgewicht der Kraft zweier Schafböcke, die ihre Hörner gegen einander stoßen, vergleichen lässt. Die Befreiung ähnelt dem harmonischen Geplauder zwischen einer Mutter und Ihrem Kind. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Zufrieden (upasanta) bedeutet, dass die Befreiung einem ähnelt, der die vortrefflichste aller Wohnungen bekommen hat - es ist nicht möglich, dass er irgend eine andere Wohnung haben wollen würde. Unzufrieden (atrpta) bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit jemandem vergleichen lässt, der, wenn er schwach (durbala) ist, dazu neigt, nach einer hervorragenden Mahlzeit, die er zu sich genommen hat, noch Molke dazu zu trinken. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Abgeschnitten (chinna ) bedeutet, dass die Befreiung das ist, was die inneren Begierden abschneidet, wie zum Beispiel die Schlinge des Begehrens. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Jenseits (param) bedeutet, dass die Befreiung nicht eines Stromes beider Ufer - dem nahen und dem fernen - gleicht. Die Befreiung ist jenseits (von allem). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Wenn man von einem Strom (nadi) spricht, ist das Wort 'Strom' vielleicht als Vergleich geeignet, aber es gibt keinen Strom in der Welt, der geeignet wäre, als Vergleich für die Befreiung zu dienen. 'Strom' bezeichnet einen Ozean, denn der Ozean allein ist der Strom unter allen Strömen und so wird der Ozean 'Strom' genannt. Und weil ein 'Strom' ein großes Geräusch von sich abgibt, ähnelt die Befreiung dem fernen, stillen Ufer eines Strom-Ozeans."

"Bekömmlich (pranita) bedeutet folgendes: obwohl es vielleicht die Frucht eines Kürbisbaumes (kosataki) irgendwo gibt, ist die Befreiung, die völlig frei ist von jedem bitteren Geschmack, nicht wie eine Kürbisbaum-Frucht, sondern ist wie eine Traube (draksa). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Eben wie jede und alle Krankheiten durch alle Nektare und Arzneien beseitigt werden, wenn sich ein Arzt mit ihnen befasst, so ist die Befreiung frei von allen Fehlern. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Geräumig (asambadha) bedeutet, dass die Befreiung nicht wie ein kleines Haus ist, das nicht genug Raum hat, um einen Haufen Leute hereinkommen zu lassen. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Verlöschen des Begehrens und des (weltlichen) Genusses (trsna-rati-ksaya) bedeutet, dass (die Befreiung) von magischen Emanationen frei ist. Die Befreiung gleicht nicht der Unterhaltung zwischen einem Manne und einer Frau, die sexuell erregt sind. Die Befreiung ist das, was im Wesentlichen seinen eignen Zustand hat - frei von Gier, Hass und Verblendung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Überwinden des Begehrens bedeutet, dass es nirgends die geringste Spur von Begehren gibt. Es handelt sich nicht um das Begehren der hungrigen Geister (pretas), sondern um das Begehren des Dharma. Das Begehren des Dharma bedeutet Güte allen Wesen gegenüber. Die Befreiung lässt sich nicht mit dem Begehren der hungrigen Geister (pretas) vergleichen, denn das, was vom Wahrnehmen der Dinge als 'mich und mein' frei ist, ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Verlöschen (nirodha) ist Befreiung, denn es ist ohne (jedes) Greifen nach (samsarischer) Existenz. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Schutz/Obdach (layana.) bedeutet, dass sie (d.h. die Befreiung) ein Asyl ist, von allem Begehren endgültig befreit. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Zuflucht (sarana) bedeutet folgendes: es ist wie wenn man zum Tathagata Zuflucht genommen hat und kein anderes Asyl anderswo sucht. Während es unzuverlässig ist, Zuflucht zu einem König zu nehmen, ist es mit der Befreiung nicht so. Das, was unerschütterliches Glück ist, ist der Tathagata."

"Freistätte (trana) bedeutet, dass die Befreiung frei von aller Gefahr ist, im Gegensatz zu einem völlig erschreckenden, öden Wald, durch welchen eine Mensch – von Gefahr umgeben – vielleicht gehen mag. Das was von Gefahr frei ist, ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Furchtlos (abhaya) bedeutet: eben wie der König der Tiere keine Furcht vor anderen Tieren hat, ebenso kennt die Befreiung keine Furcht vor dem Dämmen-Haufen (mara). Das, was frei von Furcht ist, das ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Glück (sukha) bedeutet Schatzinsel. Ganz gleich bedeutet Befreiung 'eine Quelle (des Glücks). Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Nichtvorhandensein von Gefahr (anupadrava) bedeutet, dass sich die Befreiung nicht mit einer Grube vergleichen lässt, wie im Falle eines Menschen, der von einem Tiger erschreckt und erschrocken wird und der in eine Grube hinuntersteigt und glaubt, dass er aus diesem Loch wird wieder herausklettern können. Die Befreiung bedeutet das Fehlen, das Nichtvorhandensein von Angst, eben wie wenn man von einem beschädigten Schiff auf ein anderes umsteigt und (so) einen großen Ozean ohne Angst überqueren kann. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Überwinden von (kausalen) Zuständen (sthana-??) bedeutet, dass die Erschöpfung von kausalen Situationen (avakasa) in der Befreiung die völlige Aufhebung aller anderen Zustände (sthana) ist, eben wie Quark von Milch, frische Butter von Quark, geklärte Butter von frischer Butter, und die Essenz von Butter von geklärter. Butter herkommen. Der Essenz von geklärter Butter gleich, ruht (die Befreiung) in ihrem wesentlichen Zustand. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Den Stolz bezwingen bedeutet, dass steh die Befreiung nicht mit einem Überherr-König (adhipati-raja) vergleichen lässt, der den Stolz mit dem Gedanken (bezwingt?), dass er der ausgezeichnetste aller Könige sei. Die Befreiung ist frei vom Stolz und von allen Tendenzen zum Stolz. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Den wollüstigen Genuss (pramada-vinaya) bezwingen bedeutet, dass die Befreiung das ist, wo nicht einmal das Wort ' sexuelle Begierde' vorkommt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Die Unwissenheit überwinden (avidya-vinaya) bedeutet, dass das reine Wissen (vidya) von der Unwissenheit (avidya) herkommt, eben wie die reine Essenz der Butter von Milch herkommt, wenn die Mängel der Unreinheiten in einer Reihenfolge von Stadien von der Milch entfernt werden. Das, was Wissen ist, ist die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Einzeln/allein (vivikta/viveka) bedeutet, dass (die Befreiung) nicht mit irgend einem anderen Element verbunden ist. Die Befreiung ähnelt einem. Elefanten, der allein in einer Elefanten-Wildnis wandelt und wohnt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Entsagung (???) bedeutet, dass man das Nichtvorhandensein des Selbst wahrzunehmen hat, denn. das ist das Eindringen in den Tathagatagarbha. Eben wie die Rohre von eranda und Schilf - abgesehen von ihren Samen - von oben bis unten hohl sind, ebenso sind all die Verkörperungen der Götter, Menschen und Asuras alle hohl, abgesehen vom (Vorhandensein des) Tathagatagarbha. Die Befreiung ist das Entsagen aller Ebenen der (samsarischen) Existenz, die hohl. sind. Die Befreiung ist (auf sich selbst bezogen???). Das, was Befreiung. ist, ist der Tathagata."

"Verwerfen bedeutet, dass, eben wie man unreife Kost wieder von sich gibt, weil sie unverdaulich ist, (in der Befreiung) alles samsarische Dasein. abgeschnitten und. verworfen wird; also ist die Befreiung weise. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Der wahre Buddha-Dharma (Buddha-saddharma) bedeutet dass, eben wie die Blume des nagavrksa-Baumes keine Blume ist, so. verhält es sich auch mit der Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Dhatu (=Element, Reich) bedeutet, das jener Dhatu der Dhatu von allen Wesen ist. Jenes Leben ist das Leben aller Wesen. Befreiung ist diesem ähnlich. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Von Gebiet, Eingang (ayatana) ist da zu sprechen, wo es ein Tor des Entstehens gibt. Nachdem man über das Nicht-Selbst (anatman) meditiert hat, ist dann dieses Betreten des Weges zum Selbst die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Heilsam (kusala) ist genau wie ... respektvolle Worte. Heilsam bedeutet vortrefflich (sadhu/sreya), und das ist die Befreiung. Das, was Befreiung. ist, ist der Tathagata."

"Überweltlich (lokottara) bedeutet, dass die Befreiung der unübertrefflichste Zustand (vara-sthana) aller Dharmas (Phänomene) ist. Eben wie Kuhmilch das vortrefflichste aller Geschmäcker (rasa) ist, ebenso ist dieses Überweltliche die Befreiung. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unerschütterlich (akhalita/asankuppa) bedeutet, dass die Befreiung fest und unerschütterlich ist, eben wie sich die Fassungen (dhatri) eines Pfortenriegels (argala) auch nicht von allen Winden der vier Himmelsrichtungen bewegen lassen. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Die Wellen auf den Meeren sind unstet, aber die Befreiung ist nicht so. Das, was Befreiung. ist, ist der Tathagata."

"Pavillon (prasada?) bedeutet, dass, während die Vollkommenheit eines königlichen Palastes hergestellt ist, die Befreiung dem nicht ähnelt. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Zuverlässig (?karmaniya). bedeutet, dass die Befreiung dem Jambunadi-Gold ähnlich ist, das ohne Unreinheiten und formbar ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata. Die Befreiung geht über die Erfahrung der kindlichen Toren hinaus. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Völliger Verzicht bedeutet, dass der völlige Verzicht auf die Skandhas die Befreiung ist, eben wie jemand, der die Macht über das Reich gewonnen hat, sehr mächtig ist und in ganz heiterer Gelassenheit (pratiprasrabhya) ruht. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Endziel/Endzweck (nistha/parayana) bedeutet das Verlöschen der unreinen Kleshas. Man kann die Befreiung mit einem Mann vergleichen, der aus dem Kerker des Königs entlassen wird. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Die Beseitigung von Gier, Hass und Verblendung (raga-dvesa-moha) bedeutet das Aufgeben von diesen dreien. Eben wie man sich überwindet und Schleim (kapha) ausspuckt, um einen giftigen Schlangenbiss zu hellen, so ist die Befreiung die Beseitigung des Schleims der Kleshas. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Die Beseitigung der Kleshas bedeutet, dass die Befreiung das Vernichten der Kleshas darstellt, welche giftigen Schlangen gleich sind. Das, was, Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Die Vernichtung der Skandhas bedeute, dass die Befreiung das Aufgeben allen Leidens und das höchste Glück ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Verlöschen von Gier, Hass und Verblendung (raga-dvesa-moha-ksaya) bedeutet, dass die Befreiung das ist, was die Aufhebung und Entwurzelung der dreien veranlasst. Das, was Befreiung ist, ist der: Tathagata."

"Das Aufgeben aller Skandhas (sarva skandha) bedeutet, dass es sich um das Aufgeben aller Unvollkommenheiten handelt, da es angenehm ist, (dies) anzuschauen. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Aufgeben aller bedingten/zusammengesetzten Dinge' (sarva-samskara dharma) bedeutet Befreiung – das Erlangen von allem, was heilsam ist. Das, was Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Unterbrechung des Pfades bedeutet, dass man die Nicht-Existenz des Selbst wahrnimmt - nach der ständigen meditativen Kultivierung des Nicht-Selbst. (Es bedeutet auch,) dass man die Existenz des Selbst wahrnimmt - nach der ständigen meditativen Kultivierung des Selbst - und dass nach der meditativen Kultivierung beider Aspekte, man die Existenz dessen wahrnehmen kann, was der Buddha-Dhatu ist. Das ist die Befreiung. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Die Leerheit (sunyata) bedeutet, dass man nichts findet, auch nachdem man danach gesucht hat. Obwohl die Nirgranthas auch ein 'Nichts' haben, ist die Befreiung dem nicht ähnlich. Bei der Leerheit verhält es sich wie folgt: was einen Honigtopf, einen Buttertopf, einen Öltopf, einen Wassertopf oder einen Joghurttopf anbelangt - ganz gleich, ob Joghurt im Topf ist oder nicht - heißt er immerhin ein 'Joghurttopf', und es ist ebenfalls ganz gleich, ob Honig oder Wasser drin ist oder nicht – man nennt ihn immerhin einen Honigtopf bzw. einen Wassertopf. Wie kann man denn sagen, dass der Topf leer ist, oder dass der Topf - wegen der Abwesenheit des (Joghurts. u.s.w.) - seinem Wesen nach leer ist? Wenn er sowohl Form als auch Farbe hat, wie ist er denn leer? Die Befreiung gehört nicht zu dieser Art Leerheit, denn die Befreiung hat auch Vollkommenheit der Form und der Farbe, und so sagt man - eben wie man sagt, dass. ein Joghurttopf leer ist, weil kein Joghurt drin ist, obwohl man sieht, dass er (als. existierender Gegenstand) nicht leer ist - dass die Befreiung leer sei, während sie (in Wirklichkeit) nicht leer ist. Wie kann man sagen, dass sie leer sei, wenn sie Form (rupa) hat? Das Wort ' leer' wird Im Zusammenhang mit der Befreiung verwendet, weil sie ohne die verschiedenen Dinge wie z.B. die Kleshas, die 25 Kategorien der Wiedergeburt, das Leiden, weltliche Lehren, Regeln und entstehende (d.h, bedingte) Bereiche der Wahrnehmung ist, eben wie der Joghurttopf ohne Joghurt ist. Eben wie die Form des Topfs selbst unveränderlich besteht, so gibt es betreffend (der Befreiung) völliges Glück, (völlige) Freude, (völlige) Beständigkeit, (völlige) Festigkeit, (völlige) Ewigkeit, überweltlichen Dharma, Regeln und Bereiche des Wahrnehmens. Wie die Form des Topfs ist die Befreiung ewig, fest und immerwährend; aber der Topf wird zerbrechen, weil er bloß durch kausale Bedingungen geschaffen ist. Da die Befreiung nicht geschaffen (akrta) ist, wird sie nicht zugrunde gehen. Das, was die Befreiung ist, ist ein nicht-hergestelltes Element (dhatu), und das ist der Tathagata."

"Die Aufhebung des Begehrens (trsna-ksaya) bedeutet (folgendes): nachdem man in der Tat ein Buddha geworden ist, ist man ohne alle anderen Arten des Begehrens und (ohne alle) Begierden, wie z.B. (den Wunsch), Indra zu werden, Mahesvara zu werden oder Sahampati-Brahma zu werden (das sind alles Götter). Das ist nicht möglich, denn solche (Wünsche) existieren nicht und entstehen auch nicht (im Zustand der Befreiung). Das, was die Aufhebung des Begehrens ist, ist der Buddha. Das ist die Befreiung. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Das Befreit-Sein vom Haften (via-raga) bedeutet, dass die Befreiung die immerwährende Beruhigung aller Begierden ist, das totale und völlige Zu-Ende-Bringen allen Klammerns und Haftens ohne Rest an allen Formen der(samsarischen) Existenz. Es ist die Aufhebung aller Fesseln. Das, was. In dieser Weise Aufhebung ist, ist die Befreiung. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

"Nirwana hat folgende Bedeutung: ein Rudel Hochwild, das flieht, damit es einem Jäger nicht In die Klauen gerät, entflieht In. jedweder möglichen Weise, da es sich (so sehr) fürchtet und Angst vor dem Tode hat; aber wenn sie (d.h, die Tiere) die Wohnung eines Weisen (rsi) erreichen, werden sie ruhig und erleichtert. Ebenfalls: wenn die Mengen der Wesen in jedweder möglichen Weise vor den Klauen aller Feinde fliehen, die die (karmischen) Tätigkeiten (abhisamskara) der (samsarischen) Existenz und die (verschiedenen) Formen der Kleshas sind, weil sie sich fürchten und Angst vor dem Tode haben, und die Wohnstätte des Dharma-Weisen erreichen, die Wohnung des Tathagata, das Asyl ohnegleichen, dann werden sie erleichtert. Wenn sie erleichtert und beruhigt sind - das ist Nirwana, Nirwana ohne Ende (aksaya)."

Dann sagte Maha-Kasyapaika-Gotra zum Bhagavat: "Wenn dem so ist, würden all die Arhat-Samyak-Sambuddhas das vortrefflichste Glück, welches das Nirwana ist, nicht dadurch erlangen, dass sie um XXX willen ihre (irdischen) Körper verlassen, und diejenigen, die zu den Dreien (Kostbarkeiten) Zuflucht nehmen, würden das Nirwana nicht (erreichen)."

(Der Bhagavat) antwortete: "Eben wie wenn Leute einen Mann besuchen, der sich vom (Zustand) bewusstloser Betrunkenheit (murchita) erholt hat, und ihn fragen, ob er sich erholt und sich wohl fühle, und er erwidert, dass er - jetzt, da er sich erholt hat - sich nüchtern und wohl fühle: in eben derselben Weise, wie man sich von bewusstloser Betrunkenheit erholt, so wird das Parinirwana des Buddha erlangt, nachdem man von all den 25 ( Kategorien) der Wiedergeburt. frei geworden ist 'Das vortrefflichste Glück' bezieht sich auf jene vielen Arten des vortrefflichen Glücks, (die so beschaffen sind, weil man) kein Aufhören (des Glücks) (In diesen Zuständen) wahrnimmt. Das ist das Parinirwana, das ist die Befreiung. Das, was die höchste Erfahrung von Festigkeit, Unbeweglichkeit, Glück und Ewigkeit ist, ist die Befreiung. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata."

Dann sagte Maha-Kasyapaika-Gotra zum Bhagavat: "Ist die Befreiung das, was unentstanden und ohne Aufhören ist? Sollte das' der Tathagata' genannt werden?"

Der Bhagavat erwiderte: "Edler Sohn! in Wahrheit ist es so! Das ist die Befreiung, das ist der Tathagata."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Aber da der Raum auch unentstanden und unaufhörlich ist, sollte man sagen, dass die Befreiung dem ähnlich sei - dass der Tathagata dem ähnlich sei?"

(Der Bhagavat) antwortete: "Nein, dem ist nicht so. Die Befreiung ist dem Element des Raumes (akasa-dhatu) nicht gleich."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Aber wieso nicht?"

(Der Bhagavat) erwiderte: "Als Beispiel, edler Sohn: wenn ein Fasan (jivanjiva) oder ein Sperling (kalavinka) rufen, ist ihr Ruf dem einer Krähe ähnlich?"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) antwortete: "Nein, Bhagavat! Man kann die Schreie anderer Vögel nicht mit den ihrigen vergleichen. Der Schrei von Krähen ist nicht zum hundertsten, nicht zum tausendsten Teil dem Schrei der Fasane gleich. Er kann sich - was Quantität, Teile, Gleichnis oder Musterbeispiel betrifft - nicht damit messen. Jene Vögel (d.h. Fasane und Sperlinge) sind unvergleichlich. Bhagavat! Die Rede (vacana) des Tathagata ist unvergleichlich, was ihren Ursprung anbelangt."

(Der Bhagavat) sagte: "Ausgezeichnet, edler Sohn, ausgezeichnet! Edler Sohn, dies dein Verständnis des Teifgreifenden ist ausgezeichnet! So ist das, was die Befreiung ist, der Tathagata. Es gibt keinen für die Befreiung adäquaten Vergleich oder Beispiel in der ganzen Welt mit deren Göttern, Menschen und Asuras. Doch, obwohl es keinen Vergleich gibt, sage ich lehrend denjenigen, die auszubilden sind, dass sie (d.h. die Befreiung) solche und solche Qualitäten (guna) besitzt. Das, was die Befreiung ist, ist der Tathagata. Wieso das? Weil das, was der Tathagata ist, die Befreiung ist, und das, was die Befreiung ist, der Tathagata ist - es gibt hierin keine Dualität, keine Unterscheidung. Also, edler Sohn: obwohl (die Befreiung streng genommen) unvergleichbar ist, ist es nötig, zu einem Beispiel (hetv-artha) zu greifen, um den Vergleich (upama) herzustellen. Ob-wohl wir vielleicht sagen: 'Dein Gesicht gleicht dem Vollmond' oder 'Dieser große, weiße Elefant ist einem schneeigen Berg gleich' - wie könnte der Mond einem Gesicht oder ein Gesicht dem Mond gleichen? Wie könnte ein Elefant einem Berg oder ein Berg einem Elefanten gleichen? Auf ähnliche Weise, edler Sohn: obwohl es keinen Vergleich für die Befreiung gibt, solltest du wissen, dass ich hier durch Beispiele, die (annähernde) Vergleiche ermöglichen, gelehrt habe, um die Wesen endgültig zu befreien. Was das wahre Wesen der. Dinge (dharma-tattva) anbelangt, solltest du das wahre Wesen der Dinge mittels (exemplarischer) Beispiele erkennen."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) fragte: "Warum lehrt der Tathagata auf zweifache Art?"

(Der Bhagavat) antwortete: "Nehmen wir ein Beispiel: stell dir. vor, ein gewisser Mann greift zu einem Schwert, mit der Absicht, mich, den Tathagata-Arhat-Samyak-Sambuddha, zu töten, und er tötet mich. Wenn der Tathagata. nicht zurückschrickt, sondern gelassen und freudig da sitzt, könnte man sagen, dass der Mann ein schändliches Verbrechen verübt habe oder nicht?"

(Maha-Kasyapaika-Gotra) antwortete: "Was das eigentliche Ziel angeht, kann man nicht sagen, dass er ein schändliches Verbrechen verübt hat. Warum das? Weil die angesammelten Elemente (upacita-dhatu) unzerstörbar sind, hat er, was das Ziel angeht, kein schändliches Verbrechen verübt. In Anbetracht der Tatsache, dass der Körper des Tathagata nichts mit angesammelten Elementen zu tun hat, sondern der Dharma-Dhatu ist, wie könnte man es als solche (d.h. als eine Ansammlung. Elemente) betrachten? So könnte man vielleicht sagen, dass der Mann durch seine Absicht und seine Bemühung ein schändliches Verbrechen begangen habe. In diesem Fall sollte man das wahre Wesen der Dinge mittels des (Illustrativen) Beispiels verstehen."

(Der Bhagavat) sagte: "Ausgezeichnet, edler Sohn, ausgezeichnet! ich wollte eben diese Worte sprechen! Wiederum ein Beispiel, edler Sohn: es war ein gewisser böser Mann, der beschloss, seine Mutter zu töten. Nachdem er Rispengras? Englisch: "panie grass'') (syamaka) und Weizen (valla) In einem abgelegenem Gebiet gedroschen hatte, kam seine Mutter des Weges, und er sagte zu ihr: ' Du bist ohne meine Schleimsuppe gekommen! '. Er hatte ein Schwert (ayudha/parasu) dabei, das er zur Tötung seiner Mutter gebrauchen wollte, nachdem es geschärft worden war. Während er das Schwert schärfte, erschrak seine Mutter und versteckte sich in einem Heuschober. Dann, indem er sein Schwert ergriff und es in den Heuschober stieß, dachte er bei sich: 'Jetzt ist meine Mutter tot!' Aber, da er Angst hatte, dass andere (vielleicht) kommen würden, prüfte er den Heuschober nicht gründlich. Dann. kletterte seine Mutter da heraus und ging fort. Nun, gesetzt den Fall, der Mann freute sich sehr über den Gedanken, dass seine Mutter tot sei - würde man sagen, dass. er ein schändliches Verbrechen begangen habe oder nicht?"

(Maha~Kasyapaika-Gotra.) sagte: "Nein, da er seine Mutter nicht getötet hat. Aber ich möchte fragen, was die kausale Grundlage (*hetu-vastu) für das Begehen eines schändlichen Verbrechens ist?"

(Der Bhagavat) erwiderte: "Da gesagt wird, dass. Man ein schändliches Verbrechen begeht, indem man die Skandhas seines Vaters oder seiner Mutter zerstört, beging er in diesem Fall kein schändliches Verbrechen; aber da er die Absicht hatte, seine Mutter zu töten, so ist es, als hätte er ein schändliches. Verbrechen begangen. Man darf nicht behaupten, dass ein schändliches Verbrechen zu Stande gekommen ist, solange das Wesen, das (aus) den Skandhas, Dhatus und Ayatanas besteht, nicht zerstört worden ist. In diesem Fall solltest du das wahre Wesen der Dinge mithilfe des (illustrativen, erläuternden) Beispiels verstehen."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) antwortete: "Das ist vortrefflich, Bhagavat, vortrefflich! Ich werde (fortan) Sachen mittels des (exemplarischen, illustrativen) Beispiels verstehen oder nicht verstehen."

(Der Bhagavat). sagte: "Auf ähnliche Weise erkläre ich die Befreiung, indem ich zu (erläuternden) Beispielen greife. Das Nirwana ist mit der unmessbaren Quantität seiner Verdienste einfach jenseits aller Vergleiche mittels Beispiele. Ebenfalls ist einer, der In das Nirwana eingeht, auch mit unmessbaren Tugenden ausgestattet. Der Tathagata (geht) in das Parinirwana. ein, also ist das die Bedeutung des Mahaparinirwana."

(Maha-Kasyapaika-Gotra) sagte: "Man sollte einsehen, dass der Tathagata nicht aufhört, dass der Körper des Tathagata unerschöpflich ist."

(Der Bhagavat) sagte: "Ausgezeichnet, edler Sohn, ausgezeichnet! Es ziemt sich, dass. einer, der den authentischen Dharma schützt, so spricht. Es ziemt sich, dass jemand, der seine Zweifel verscheuchen möchte, so handelt. So sollte ein Bodhisattva-Mahasattva den Dharma durch diese vier Methoden des Erläuterns lehren."